Deutschsprachige Bistümer

210. Sitzung der DOK

Am 19. November 2024 hielt die DOK ihre letzte der vier jährlichen Sitzungen in Zürich ab.

Neben internen Fragen zu Koordination und Austausch in den deutschsprachigen Bistümern und Bistumsteilen, leiteten die Mitglieder der DOK in dieser Sitzung die Umsetzung eines neuen dualen d.h. Studium und Praxis verbindenden, Ausbildungsmodells für Seelsorger:innen ein. Neben dem akademischen Studium als Standardausbildung werden unter dem Titel „Kirchlicher Studiengang Seelsorge“ bisherige Studiengänge miteinander verknüpft. Neben dem Bischöflichen Studienprogramm wird es neu für die letzten zwei Ausbildungsjahre das erwähnte duale Studienangebot geben. Die DOK gibt damit grünes Licht für ein Vorhaben, das bereits länger durch den Bildungsrat der katholischen Kirche in der Deutschschweiz zusammen mit Projekt- und Arbeitsgruppen aus Universitäten, Ausbildungsstätten und diözesanen Personalabteilungen vorbereitet wurde. Allen Beteiligten dankt die DOK für die grosse und engagierte Mitwirkung, die diesen Schritt ermöglicht hat.

Der neu konzipierte Ausbildungsweg reagiert darauf, dass Personen an einer Ausbildung zum/zur Seelsorger:in interessiert sind, die bereits im Berufs- und Familienleben stehen. Wenn der Standardweg über das akademische Vollstudium nicht möglich ist, bietet der Kirchliche Studiengang Seelsorge eine interessante Möglichkeit. Die Grundausbildung im Kirchlichen Studiengang erfolgt wie für das bestehende bischöfliche Studienprogramm am Religionspädagogischen Institut RPI oder über den Studiengang Theologie (STh). Danach ermöglicht es die duale Form, praktische Erfahrungen im Seelsorgeberuf mit einer Vertiefung der theologischen Kenntnisse an einer der drei theologischen Fakultäten der Deutschschweiz zu verbinden. Das theologische Vertiefungsstudium läuft parallel mit einer Anstellung als Seelsorger:in in Ausbildung im Teilzeitpensum. Dabei werden den zukünftigen Seelsorgenden Praxisbegleiter:innen zur Seite gestellt. Wie bisher ist im Anschluss eine diözesane Berufseinführung bzw. der Pastoralkurs für den kirchlichen Dienst vorgesehen. Weitere Informationen zu den unterschiedlichen Zugangs- und Ausbildungswegen sind ab 1. Dezember 2024 auf der Webseite: www.studiengang-seelsorge.ch zu finden.

Da unterschiedliche Studienvorleistungen angerechnet werden können, ist zur Koordination der Anerkennung von Bildungsqualifikationen und Gleichwertigkeitsverfahren eine vertiefte Vorarbeit notwendig. Diese Aufgabe wird neben weiteren operativen Umsetzungsarbeiten eine neu zu schaffende 40%-Stelle am TBI für eine Einführungsphase von fünf Jahren übernehmen. In dieser Zeit finanzieren die Diözesen Basel, Chur und St. Gallen diese Koordinationsstelle; anschliessend wird sie über die Studienbeiträge finanziert werden.

Um passende und attraktive Ausbildungsplätze für Studierende im Kirchlichen Studiengang Seelsorge zu finden, sind die Bistumsleitungen auf ihre pastoralen Mitarbeitenden in den Pfarreien, Pastoralräumen und Spezialseelsorgen angewiesen. Für interessierte Ausbildner:innen steht ab Juni 2025 eine entsprechende Weiterbildung zur Verfügung, die sie dabei unterstützen, ihre Aufgabe kompetent und qualifiziert wahrzunehmen. Neben der strategischen Arbeit des Bildungsrates und der operativ-koordinierenden des TBI, ist Unterstützung auf unterschiedlichen Ebenen notwendig, um den im Entstehen begriffenen Studiengang in die konkrete Umsetzung zu bringen. Die DOK hofft, dass sowohl die an den Ausbildungsstätten Tätigen sowie ihre pastoralen Mitarbeitenden dem Kirchlichen Studiengang Seelsorge diese Unterstützung geben und ihn mittragen. Ebenso ist eine positive und aktive Werbung bei Menschen, die sich eine berufliche Zukunft in der Seelsorge vorstellen können, zentral.

Neben diesem grossen Projekt seien nur noch in Kürze zwei weitere Sitzungsthemen erwähnt:

Auf Antrag des Netzwerkes Katechese stimmte die DOK neben den bestehenden Projektarten Voll- und Kooperationsprojekt einer dritten Projektart zu: dem Unterstützungsprojekt. Diese Projektart erlaubt unter gewissen Bedingungen und mit Begleitung durch das Fachzentrum auch Nicht-Konferenzmitgliedern einen finanziellen Unterstützungsbeitrag. Informationen dazu sind über das Netzwerk erhältlich.

Die AG Diakonie der Bistümer der Deutschschweiz möchte die strategische Verankerung der Diakonie als kirchlichem Handlungsfeld stärken und der Diakonie zu mehr Wahrnehmung im pastoralen Handeln und im Miteinander der Pastoralteams verhelfen. Martin Ruhwinkel (Caritas Zürich) und Mathias Mütel (Bildungsverantwortlicher Bistum Basel) erläuterten dieses Anliegen als Delegierte in der Sitzung. Die DOK erteilte der AG Diakonie den entsprechenden Auftrag, Vorschläge zur Strategieverantwortung Diakonie zu entwickeln.

Deutschschweizer Ordinarienkonferenz DOK