Stolz auf sein Gotteshaus sein

Fort von Gelerntem, Vergangenem und Altem, auf zu Neuem − auch vor den Kirchentüren machen die Veränderungen nicht Halt. Der Schweizerische Sakristanenverband schafft mit seinen Fortbildungen Abhilfe.

Glockengeläut via Smartphone, selbstständige Lüftung via Aussenfühler, für die Gottesdienste Programmierung von Licht, Heizung, Glockengeläut via Tablet. Kirche auf Instagram, Twitter, Facebook und Webseite, um mit allen Generationen, vor allem auch mit der Jugend, in Kontakt zu kommen. Dafür braucht es in allen Bereichen Fortbildungskurse. Der Schweizerische Sakristanenverband bietet jährlich im März solche Kurse an. Auch die Kantonalverbände organisieren für ihre Mitglieder Tages- oder mehrtägige Kurse. Gelerntes soll aufgefrischt und Neues erlernt werden. Sei es der Umgang mit neuen Techniken oder Reinigungsmitteln, seien es neue liturgische Bücher oder neue Formen von Wortgottesfeiern.

Kennen Sie Ihre Kirche?

Ich lade Sie ein: Schliessen Sie die Augen und gehen Sie in Ihre Kirche, öffnen Sie die Kirchentüre. Haben Sie eine dicke, alte, unbehandelte Eichenholztüre oder eine moderne, furnierte, mit Farbe bemalte Türe? Wissen Sie, wie die Türe gereinigt werden sollte, damit sie werterhaltend gepflegt wird? Sie stehen in der Kirche – welche Bodenbeläge treffen Sie an? Teppich im Eingangsbereich, Sisal im Mittelgang, Sandsteinboden, Marmor, Bodenplatten aus Fliesen, Terrakotta oder Holzböden? Gehen Sie auf versiegelten, geölten oder rohen Böden auf den Altarraum zu? Wenn Sie sich hinsetzen wollen – welche Art von Sitzgelegenheiten können Sie spontan aufzählen? Sehr wahrscheinlich haben Sie mehrere verschiedene Ruhegelegenheiten, die alle eine spezielle Pflege benötigen. Oder die Lichtquellen in den Kirchen, gemeint sind sowohl Fenster wie Lampen, Leuchter, Spots und Kerzen – sie sind so mannigfaltig wie die Bauarten der Gebäude.

Mit den Augen des Sakristans

Eine Kirche oder Kapelle betreten heisst immer auch, die Reinigung derselben im Fokus zu haben − wöchentlich, monatlich oder jährlich. Der Kirchenbesucher sieht das Gebäude im Ganzen und nimmt den schönen Blumenschmuck wahr, der Verantwortliche (Sakristan) die damit verbundenen Aufwendungen.

Wird Ihr Auge erfreut mit gepflegten Blumenrabatten oder Sträuchern? Rasen, Steinplatten, Kieswegen, Schiefer, Kopfsteinpflaster, geteerten Vor- oder Parkplätzen? Es ist sehr viel, was der Gast sieht, und sehr viel, das der Verantwortliche pflegen darf. Hat die Pfarrei noch einen eigenen Pfarrer, Diakon, Pastoralassistenten oder dürfen Sakristane/Laien in ihren Kirchen Wortgottesdienste, Andachten, Rosenkränze, Totenandachten leiten oder vorbeten?

Kurse in möglichst vielen Bereichen

Der Schweizerische Sakristanenverband ist bemüht, in möglichst vielen Bereichen Kurse anzubieten. Gelerntes zu vertiefen, zu verbessern, anzupassen, sich untereinander auszutauschen und Neues zu erlernen. Jeder darf sich glücklich schätzen, wenn Kurse zur Fortbildung und Vertiefung von Gelerntem besucht werden können.
 
Mein Dank geht an die Kirchenverwaltungen, die ihre Angestellten zur Teilnahme an den Kursen ermuntern und sie finanziell unterstützen. Es kommt den Gebäuden zugute, den Kirchengästen und den Sakristanen, die schliesslich stolz auf ihre Gotteshäuser sind.

Gabi Haltiner*

 

* Gabi Haltiner ist Bildungsbeauftragte des Schweizerischen Sakristanenverbands.

Die Schweizer Bischofskonferenz anerkannte 1973 den Sakristanendienst als kirchliches Dienstamt an. Der Schweizerische Sakristanenverband bietet die Ausbildung zum Sakristan in Einsiedeln im Schweizer Jugend und Bildungszentrum (SJBZ, Hotel Allegro) an. Auch finden dort jährliche Fortbildungen statt (s. Inserate in der SKZ). Auf der Webseite finden sich Archivbeiträge zu den Kursthemen der letzten Jahre: www.sakristane-schweiz.ch