Sakristan

Der Präses des Schweizerischen Sakristanenverbandes, Pfarrer Josef Benz, gibt den Sakristanen/Sakristaninnen immer wieder folgenden Satz mit auf den Weg: «Gott zur Ehre, der Gemeinde zur Freude, mir zum Heile.» Doch Sakristan/Hauswart sein – was bedeutet das?

Sakristane werden meist als Hauswarte des Gotteshauses und Pfleger der Umgebung wahrgenommen. Im Gottesdienst selber werden nur einige ihrer Tätigkeiten sichtbar (z. B. Kollekte einziehen, Lektoren- und Kommunionhelferdienst usw.). Doch das Arbeitsfeld ist so vielfältig, dass die meisten staunen ob der vielen, unterschiedlichen Aufgaben. Das Pflichtenheft (erhältlich beim Schweizerischen Sakristanenverband) beinhaltet eine ganze Palette von Aufgaben und ist ein gutes Hilfsmittel für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Es ist gut, zu wissen, für welche Dienste der Sakristan zuständig ist und von welchen er sich distanzieren kann. Eine fundierte Ausbildung an der Schweizerischen Sakristanenschule ist sehr zu empfehlen. Auch die jährlichen Fortbildungstage helfen, das Wissen zu vertiefen und Neues zu lernen.

Als Chance sehen wir …

So vielfältig wie die Aufgaben sind auch die Menschen, denen die Sakristane begegnen und für die sie dienen dürfen. Für wen dienen sie? – Für den Pfarrer, den Diakon, den Pastoralassistenten, für die Gottesdienstbesucher, den trauernden Menschen, der seinen Liebsten auf dem Friedhof besucht, das Hochzeitspaar, das sich traut, sich zu trauen, die Eltern, die ihr Kind taufen lassen, für den Seelsorger, der auch Seelsorge benötigt, für die Jugendlichen, die auf den Bänken des Kirchenareals herumhängen, für die Frauen, die ihre speziellen Messen vorbereiten, oder die Gruppe, die die Kinderfeiern gestalten?

Die Mesmer sind einfach da! Auch als Ansprechperson. Das ist die Chance, Bindeglied zu Seelsorger, Kirchgänger und Verwaltung zu sein. Ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte haben und Hilfe leisten, wo es möglich ist – auch das kann «Gottesdienst» sein.

Als Grenze sehen wir …

Der Priestermangel ist eine Tatsache, die der Sakristan hautnah erlebt. Zum Teil überforderte und gestresste Seelsorger, weil sie von einem Gottesdienst zum anderen hetzen müssen. Da ist ein ruhiger gut ausgebildeter Mesmer gefragt, der alles gut vorbereitet und so den Seelsorger unterstützt und entlastet.

Wie erleben die Mesmer die Zusammenarbeit mit anderen Mitarbeitenden und den verantwortlichen Seelsorgern? Eine pauschale Antwort gibt es nicht auf diese Frage, weil wir alle Menschen sind und von Natur aus verschieden. «Äs menschelet» auch in der Kirche. Wichtig ist ein gepflegter Umgang miteinander und dass man das Gegenüber annimmt und ernst nimmt.

Meine persönlichen Erfahrungen in unserer Pfarrei

Ich schätze es sehr, dass das Pastoralteam in der Seelsorgeeinheit Blattenberg (SG) mit fünf Pfarreien ein offenes Ohr hat für unsere Anliegen, dass wir im Mesmerteam füreinander da sind, dass die Kirchenverwaltungsmitglieder zur Stelle sind, wenn es mal «brennt», und uns trotzdem das Vertrauen und die Freiheit geben, in Absprache mit dem Pfarreiverantwortlichen selbstständige Entscheidungen zu treffen. Ich bin dankbar für die Begegnungen mit den Menschen, die wir täglich begrüssen dürfen, in und um unsere Kirchen. Gott sei mit Euch und mit mir …

Gabi Haltiner im Namen Vorstand SSV

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Haben wir Sie neugierig gemacht? Besuchen Sie uns auf der Homepage www.sakristane-schweiz.ch mit Informationen über uns und unsere Angebote.

 

Gabi Haltiner

Gabi Haltiner ist Bildungsbeauftragte im Schweizerischen Sakristanenverband SSV und Kontaktperson für die Verbände Inner-Schwyz, Obwalden, Uri.