Prägende Gestalten

Wen Papst Franziskus spontan erwähnt

Im weltweit berühmten Interview, das Papst Franziskus zu drei Malen zwischen dem 19. und 29. August 2013 zuhanden jesuitischer Zeitschriften gewährte, wurde er gefragt, «ob es unter den Jesuiten von den Anfängen der Gesellschaft bis heute Gestalten gibt, die ihn besonders berührt haben. (…) Der Papst beginnt mit der Nennung von Ignatius und Franz Xaver (…)», und dann fallen einige Namen, die in weiteren Kreisen weniger bekannt sein dürften.1

Einer von ihnen ist Michel de Certeau (1925– 1986), der hier schon ausführlich vorgestellt wurde.2 Durch ihn wurde er auf einige andere Jesuiten geführt, immer solche, die mehr die mystische Strömung als die aszetische im Jesuitenorden vertraten.

In aller gebotenen Kürze sollen einige von ihnen in Erinnerung gerufen werden, die ganz unabhängig vom Papst Beachtung verdienen.

Henri de Lubac (1896–1991) – «zuletzt erzkonservativ»?

Hermann Häring lobt und tadelt den Papst in einem Aufsatz «Eine neue Lektüre des Evangeliums. Einige Bemerkungen zum Interview von Papst Franziskus»,3 indem er sagt: «Einerseits bin ich von diesem neuen Ton, dieser neuen Zuwendung zu den Menschen und von dieser weltnahen Spiritualität begeistert, die Gottes Gegenwart bei den Menschen sucht. Anderseits nennt der Papst u. a. den zuletzt erzkonservativen Henri de Lubac als einen seiner Inspiratoren.»

Diesen grossartigen Theologen und genauen Wissenschaftler auf seine «zuletzt» geäusserten Sorgen festzunageln und sie mit dem hämischen Etikett «erzkonservativ» zu versehen, ist eines Theologieprofessors nicht würdig. Henri de Lubac hat «zuletzt» u. a. auch einen Aufsatz geschrieben: «Christliche Mystik in Begegnung mit den Weltreligionen»,4 wozu Rudolf Voderholzer sagt: «Die inspirierende Mitte der Theologie de Lubacs ist sein nie geschriebenes Buch über die christliche Mystik. (…) Wenn ihm auch eine systematische Darstellung der christlichen Mystik nicht gelingen wollte, so haben wir von de Lubac doch so etwas wie eine Skizze dazu» – eben den genannten Aufsatz.

Man kann weder de Lubac noch von Balthasar5 auf ihre «zuletzt» geäusserten Vorbehalte gegenüber gewissen nachkonziliären Strömungen (die sie primär in Vorgängen bei den Jesuiten in Frankreich orteten) reduzieren, sondern wird ihr Lebenswerk insgesamt berücksichtigen müssen. Da das genannte Buch von Voderholzer und erst recht die Studie von Balthasar über de Lubac6 ausreichend informieren und de Lubacs Schriften fast alle auch auf Deutsch zugänglich sind, erübrigt sich hier eine nähere Darstellung. Man kann davon ausgehen, dass der Papst sich an den «mystischen» de Lubac hält und nicht an den «erzkonvervativen».

Petrus Faber (1506–1546) – der «reformierte Priester»

Ganz deutlich zeigt die Vorliebe des Papstes für Petrus Faber (Pierre Favre) die Marschrichtung an, in die zu gehen er gewillt ist. Er hat dessen bekanntestes Werk, das Memoriale, v. a. in der sorgfältigst übersetzten, eingeleiteten und kommentierten Ausgabe von Michel de Certeau kennen gelernt; das Original war teils spanisch, teils lateinisch geschrieben.7 Er war so beeindruckt davon, dass er als Jesuitenprovinzial in Argentinien durch zwei Jesuitenfachleute eine spanische Ausgabe veranlasste.8 Man versteht das umso besser, wenn man bedenkt, dass für Papst Franziskus in der ignatianischen Spiritualität v. a. die Gabe der Unterscheidung wichtig ist, die auch bei Faber eine wichtige Rolle spielt.9

Pierre Favre, ein savoyardischer Bauernbub, wurde dank seiner Intelligenz früh gefördert und kam zu Universitätsstudien nach Paris, wo er sein Zimmer mit Ignatius von Loyola und Franz Xaver teilte. Sie schlossen sich mit weiteren Gefährten, angeleitet durch die Exerzitien, die ihnen Ignatius erteilte, zu einem Freundeskreis im Dienste Gottes zusammen: der Kern der Gesellschaft Jesu; Pierre Favre war der erste Priester dieser Gruppe.

«Volksfrömmigkeit, christlicher Humanismus, spätmittelalterliche Scholastik» zeichnet Favre aus, wie Peter Henrici zusammenfassend sagt.10 Im Mémorial sieht man, wie Favre von klein auf durch die Volksfrömmigkeit geprägt war, sei es die dörfliche und regionale seiner Kindheit, sei es die an den verschiedenen Orten seiner späteren Tätigkeit: Litaneien, Prozessionen, Reliquien, Statuen usw. – und das alles eng gebunden an die theologische und religiöse Lektüre, so dass seine frommen Anmutungen durchzogen sind von ganz scholastischen Gedankengängen, Einteilungen, Begründungen. Prägend sind die Exerzitien durch Ignatius, die er dann lebenslang auch erteilt, wobei häufig einer, der sie durch ihn (privat und während Wochen) erhalten hat, sie allsogleich weitergibt, damit diese segensreiche Einrichtung ihre Wirkung entfalten kann.

Obwohl Favre zuerst Philosophie und erst nachher Theologie studiert hat (ohne je einen Grad zu erlangen), wird er mit Recht «Theologe» genannt, da er das Gesamt der Kirchenlehre seiner Zeit sich anverwandelt und spirituell umgewandelt hat. Er war auch sehr gesucht als Fachmann in den heiklen theologischen Fragen seiner Zeit und musste dazu Europa kreuz und quer durchpflügen, er war ein Pilger, der nie ankam, immer wieder aufbrechen musste und darum auch an Erschöpfung starb. In der Begegnung mit dem Protestantismus ging es ihm primär um das Heil der Seelen, das er durch die Bewegung gefährdet sah – seine Bewertungen sowohl der Lehre wie ihrer Vertreter kann man heute nicht mehr nachvollziehen.

Aber er war überzeugt, dass man weniger die andern gewaltsam «bekehren» müsse, als dass die Katholiken so vorbildlich leben sollten, dass sie die abgefallenen und lutherisch gewordenen Leute zur Umkehr bewegen könnten. Das Tagebuch selber ist eine Rechenschaftsablage für sich selber, vor Gott, er spricht teilweise Gott, häufig aber sich selber bzw. seine Seele an, um sich aufzumuntern. Die Umsicht, mit der er betet, eigentlich jeden Augenblick des Tages unter Gottes Auge stellt, ist sehr beeindruckend. Es geht ihm darum, in den «Zeichen» des Alltags den dahinter stehenden Willen Gottes zu entdecken, den er behutsam, gar nicht übereilt zu erkennen versucht. Erfahrung ist wichtig, dann erfolgt das Abwägen, schliesslich die Unterscheidung («discernement ») und die Wahl. Wiederum kennzeichnend für Certeau (und für Papst Franziskus) die Bedeutung des «Zeichens»: Gilt seine Bedeutung nicht auch für jedes neue «Zeichen» in der Kirche – bis heute?11

Gerard Manley Hopkins (1844–1889) – ästhetische und religiöse Erfahrung

Es ist nicht von ungefähr, dass Michel de Certeau in der Einleitung zu seiner Ausgabe des Mémorial von Pierre Favre dessen Leben mit dem des englischen Jesuiten G. M. Hopkins vergleicht und aus einem seiner Gedichte zitiert: «Fremdling zu scheinen, ist mein Los, mein Leben / unter Fremden.»12 Dass der Papst auch diesen Jesuiten erwähnt, ist vielleicht gar nicht so überraschend: Er war ursprünglich Anglikaner, wurde unter dem Einfluss von John Henry Newman katholisch und dann Jesuit, wurde aber, von kränklicher Wesensart, von den ihm unklug zugewiesenen Aufgaben fast erdrückt. Nur mühsam konnte er seine dichterische Begabung entfalten, sie wurde eigentlich erst lang nach seinem Tod weltweit bekannt. Hans Urs von Balthasar hat ihm einen einfühlsamen Abschnitt in seinem monumentalen Werk «Herrlichkeit » gewidmet.13

Hopkins ist religiös vielleicht v. a. in seiner Treue zur Aufgabe vorbildlich. Dass er seine Neigung zu schönen jungen Menschen dichterisch sublimierte und in keiner Weise «auslebte», ist ihm hoch anzurechnen.14 Er schrieb ein Gedicht über «Wozu dient sterbliche Schönheit?» – darin strahlt auf «der Welt Lieblichstes – des Menschen Selbst» –; es endet ungefähr so: «Aber wie der Schönheit begegnen? Ganz einfach, nimm sie an / empfange in deinem Herzen diese süsse Himmelsgabe; dann lass, dann lass sie los / und wünsche ihr von Gott die höchste Schönheit – die Gnade!»15 Tiefschürfend sind seine (fragmentarisch überlieferten) Notizen zum Exerzitienbüchlein von Ignatius.16

Man wird auch bei Hopkins den mystischen Zug bemerken dürfen, der Papst Franziskus in seinem Orden so nahesteht. Man sieht aber auch die Affinität des Papstes zu dichterischen Werken, die man aus der Reihe anderer Autoren erfährt: Hölderlin, Manzoni (in der Zeit der anfangs erwähnten Interviews liest er als Abendlektüre zum wiederholten Male «I Promessi Sposi», aus denen er in der Jugend auf Anregung der Grossmutter einen Abschnitt auswendig gelernt hatte17), Dostojewski u. a. m.18

Louis Lallemant (1588–1635) – geistlicher Lehrer

Papst Franziskus: «Ich stehe hingegen [statt dem «Asketentum»] der mystischen Strömung von Louis Lallemant und Jean-Joseph Surin nahe.»19 Darum ist zuletzt noch von diesen beiden geistlichen Lehrern zu sprechen. Lallemant war Novizenmeister und dann Betreuer der Jesuiten in ihrem letzten spirituellen Ausbildungsjahr (dem Tertiat), hinterliess aber, wie man bisher meinte, selber keine schriftlichen Texte.

Was als seine «Geistliche Lehre» überliefert wurde, stammte aus Nachschriften eines Schülers, des Paters Rigoleuc, die aber in dessen Nachlass erst 1694 entdeckt und von Pater Champion, zusammen mit dazu passenden Notizen von Jean-Joseph Surin, nach seinen Vorstellungen geordnet publiziert wurden. 1946 gab Hans Urs von Balthasar, damals noch Jesuit, dieses Buch heraus,20 «insofern eine tragische [Übertragung], als zwei bedeutende Mitglieder der Gesellschaft Jesu über ihr gestorben sind». Er erwähnt als ersten Paul de Chastonay (1870–1943), der in den letzten Monaten seines Lebens daran arbeitete, und dann Robert Rast (1920–1946), der als hoch begabter Dr. phil. in den Jesuitenorden eintrat und noch im Noviziat an Lungentuberkulose erkrankte, an der er starb.

Bemerkenswert ist der Hinweis im Vorwort: «Er [R. Rast] ging dabei [bei seiner Arbeit] nach einer Anregung vor, die ich im Jahre 1939 von Erich Przywara erhalten hatte: die von den Schülern Lallemants in offenkundig ungeschickter Weise zusammengestellten Fragmente ihres geistlichen Lehrers neu zu ordnen gemäss einer diesen selbst und dem Ordensgeist entsprechenden Logik».21 Aber diese Neuordnung schien Balthasar selber nach inzwischen erfolgten Forschungen nicht mehr plausibel, und er veranlasste eine Neuübersetzung.22 Nun ist auch diese überholt, denn weitere Forschungen er gaben neue Ergebnisse,23 die uns wieder zu Papst Franziskus zurückführen. Aufgrund mehrerer Rezensionen kann man schliessen, dass die Lehre Lallemants in die Gelehrigkeit («docilité») gegenüber dem Heiligen Geist einführt, inmitten des Lebens und des Handelns.24

Es handelt sich so um eine Lehre der Unterscheidung der Geister, und das heisst: jeden Tag die passende Wahl zu treffen in aller Freiheit25 – es geht nicht mehr nur um die einmalige «Wahl» des Lebensstandes. Genau das wird Papst Franziskus aus diesem Werk herausgelesen haben, noch bevor die Gelehrten ihre Forschungergebnissse publiziert haben.

Jean-Joseph Surin (1660–1665) – zwischen Wahn und Abgeklärtheit

Dieser Jesuit, dessen Spiritualität Papst Franziskus sich nahe fühlt, wirkt von seinem Lebenslauf her verwirrlich:26 Er war sicher ein gelehrter und «spiritueller » Mann, aber wohl von der Aufgabe, die «besessenen» Ursulinen in Loudun zu exorzisieren, überfordert, sodass er sich selber als besessen vorkam (was er zur Übernahme ihrer Last auch selber gewünscht hatte) und fast 20 Jahre schwer krank (u. a. Aphasie) und gestört lebte zwischen Gottverlassenheit und punktuellen Tröstungen.

Aber nach dieser Zeit war er plötzlich im Stand, die allergesundesten Anweisungen fürs geistliche Leben zu geben.27 Dieses Buch ist in verstümmelter Form auf uns gekommen, gekürzt, verlängert, korrigiert, geglättet usw., doch immerhin aufgrund eines Manuskriptes von seiner Hand von allen späteren Zutaten, die sich darauf befinden, wiederherzustellen. De Certeau hat hier eine peinlich genaue philologische Arbeit geleistet, bevor er in einer Einleitung den Autor und sein Werk vorstellen konnte.

Im Lebensabriss zitiert de Certeau ein paar Zeilen von Hölderlin (in französischer Übersetzung), um den Geisteszustand des entrückten (verrückten) Surin zu resümieren: «Ein Zeichen sind wir, deutungslos, / (…) und haben fast / Die Sprache in der Fremde verloren». Im zweiten Abschnitt fasst er dann seine «Lehre» zusammen, die nicht in systematischer Absicht entworfen wurde, aber dennoch Grundlinien aufweist.

Es geht darum, den Gläubigen erkennen zu lassen, die Form seines Anhängens an Gott genau in dem Zustand zu finden, in dem er sich gerade befindet. Surin will also eine Art Licht aufstecken, die es erlaubt, sich in der geistlichen Landschaft zurechtzufinden.

Es geht ihm weniger um das «Materiale», die Tat an sich (Tugendübungen usw.), als um das «Formale », und hier also um das richtige Motiv, die richtige Absicht, um «Gott zu finden in allen Dingen» (hl. Ignatius). Man soll annehmen, was Gott schenken will, und weiterschenken, was man empfangen hat. Entscheidend ist «der erste Schritt». Wenn man einmal erkannt hat, was gefordert ist, muss man ganz entschieden Ja sagen dazu, weder zeitlich zögern noch an der Grosszügigkeit der Antwort Abstriche machen. Der Schritt muss also mit Entschiedenheit getan werden. Sodann kommt man in die «Gegend reiner Liebe», in der man sich vorantasten muss, suchend, vertrauend, hingebend.

Man muss von sich selber absehen und auf Gott hinsehen. Alles ist zielgerichtet, weniger aus einem Urgrund herauswachsend. Und schliesslich entfaltet sich eine «Theologie der Mystik». Diese ist für ihn nichts Ausserordentliches, sondern verborgen im Alltäglichen. Auch in dieser Etappe geht es auf und ab (die Spannung zwischen dem erhabenen Ziel und den kläglichen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen). Ziel ist aber immer die Einigung mit Gott, wie sie in der Eucharistie als «Gabe der Gegenwart» (Jan-Heiner Tück)28 gegeben ist. Das hat schon in der Inkarnation begonnen, die Verbindung von Göttlichem und Menschlichem.

Die Jesuitenobern sind nicht begeistert von der schriftstellerischen Tätigkeit Surins und wünschen keine Querelen wegen allfällig heterodoxer Meinungen ihres Mitbruders, so kann er das meiste dessen, was er geschrieben hat, nicht publizieren (noch heute gibt es unpublizierte Manuskripte, die zu lesen bzw. zu deuten schwierig sind). Eine überaus reiche Quelle sind auch die 1830 Seiten seiner Korrespondenz, die wiederum Michel de Certeau besorgt hat.29

Ignatianische Spiritualität – für alle?

Nach Dominique Salin, dem Herausgeber der neuesten Edition von Lallemants «Geistlicher Lehre», ist die ignatianische Spiritualität weniger eine nur den Jesuiten eigene Spiritualität als vielmehr eine «evangelische Spiritualität» oder eine «Spiritualität des christlichen Lebens».30 Und so weiten sich die «Geistlichen Übungen» des hl. Ignatius von Loyola vom «Einführungskurs für Jesuiten» (Abklärung der Berufung) zu einer geistlichen Schulung für Laien, Priester, Ordensleute, kontemplative wie aktive.

Und im Gegensatz zum Klischee vom strammen, disziplinierten, militärischen Jesuiten gibt sich Papst Franziskus ganz «normal» bis zu seinen angeblich gar nicht so geschätzten Interviews und zu den kurzen Predigten und Ansprachen, die den Vorteil haben, nicht immer bis ins Letzte vorformulierte unfehlbare Lehraussagen zu sein. Er hat sich von seinem voreiligen brüsken Entscheiden als junger Jesuitenprovinzial abgewandt zu einer sorgfältigen Prüfung der Sachlage – und zum Glück auch zum Beizug von Beratern.

Wunder wird man von ihm vielleicht nicht erwarten dürfen, aber schon der Klimawandel ist ermutigend.

1 Antonio Spadaro: Das Interview mit Papst Franziskus. Hrsg. von Andreas R. Batlogg SJ. Freiburg- Basel-Wien 2013, 38.

2 SKZ 182 (2013), Nr. 41– 42, 625 f. und 630.635.

3 Plattform «Wir sind Kirche» Austria, 29. September 2013.

4 In: Josef Sudbrack (Hrsg.): Das Mysterium und die Mystik. Beiträge zu einer Theologie der christlichen Gotteserfahrung. Würzburg 1974, 77–110, zitiert bei: Rudolf Voderholzer: Henri de Lubac begegnen. Augsburg 1999, 169–174, hier 169. – Vg.auch: Michel Fédou: Henri de Lubac et la spiritualité chrétienne. Mystique et Mystère, in: Christus Nr. 236 (Oktober 2012).

5 Ich zitiere beide zusammen, weil ich aus Briefen von Balthasar weiss, wie sie beide sich verständliche Sorgen machten, was überhaupt keine Nähe zur Piusbruderschaft bedeutet.

6 Hans Urs von Balthasar: Henri de Lubac. Sein organisches Lebenswerk. Einsiedeln 1976. – Es ist übrigens bemerkenswert, dass Balthasar die schimpflichen Verfolgungen de Lubacs innerhalb seiner Kirche mehr tadelt als Voderholzer, der sie nur beiläufig erwähnt; es waren mehr neidische Theologie-Kollegen als die römische Kurie dabei die treibende Kraft.

7 Pierre Favre: Mémorial. Traduit et commenté par Michel de Certeau s.j. Paris 1960, Nachdruck 2006. – Deutsche Ausgabe: Petrus Faber: Memoriale. Das geistliche Tagebuch des ersten Jesuiten in Deutschland. Nach den Manuskripten übersetzt und eingeleitet von Peter Henrici. Einsiedeln 1963/2. Aufl. Einsiedeln-Trier 1989.

8 Pedro Fabro: Memorial, traducido y a notado por J. Amadeo y M. A. Fiorito. Buenos Aires 1983.

9 Papstinterview (wie Anm. 1), 31–34. Darin auf S . 39 auch die Aussage Certeaus, Faber sei ein «reformierter Priester». – Vgl. auch Hermann Rodriguez Osorio: Discernimiento y obediencia en Pedro Fabro, in: ignaziana. rivista di ricerca teologica (Pontificia Università Gregoriana, Roma) 2(2006), 146 –167.

10 Faber-Henrici, Memoriale (wie Anm 7 ), 8.

11 Favre-Certeau, Mémorial (Anm. 7 ), 79.

12 Gerard Manley Hopkins: Gedichte Schriften Briefe. Übersetzung Ursula Clemen, die Gedichte zusammen mit Friedhelm Kemp, Einführung Wolfgang Clemen. München 1954, 148 f. {vollständige Ausgabe}; ders.: Gedichte. Englisch und deutsch. In der Übersetzung von Ursula Clemen und Friedhelm Kemp. Stuttgart 1973, 98 f. {Reclam-Ausgabe}. Im Mémorial von Favre-Certeau (wie Anm. 7 ) zitiert S . 9.

13 Hans Urs von Balthasar: Herrlichkeit. Eine theologische Ästhetik. Zweiter Band: Fächer der Stile. Einsiedeln 1962, 717–766.

14 Julia F. Saville: A Queer Chivalry. The Homoerotic Asceticism of Gerard Manley Hopkins. Charlottesville- London 2000.

15 Quelle: Vgl. Anm. 12: vollständige Ausgabe 138 f., Reclam-Ausgabe 90 f.

16 In der Anm. 12 zitierten vollständigen Ausgabe auf den Seiten 453–528.

17 Papstinterview (wie Anm. 1), 65. – Auf dieser Seite zitiert er auch Hopkins, der ihm «sehr gefallen» hat.

18 Statt der unzählbaren englischen Werke über Hopkins erwähne ich die umfassende Studie von: Jean-Georges Ritz: Le poète Gérard Manley Hopkins s.j. (1844 –1889). L’Homme et l’OEuvre. Paris 1963; und ich erinnere mich an eine Ausstellung über ihn in Oxford: [Begleitbuch:] All my eyes see. The visual world of Gerard Manley Hopkins, ed. by R.K.R.Thornton. Sunderland 1976; [Katalog zur Ausstellung:] Gerard Manley Hopkins (1844 – 89): An Exhibiton to Commemorate the Centenary of hid Death. Boldean Library 1989 (38 S . A4) und meinen Bericht darüber in der NZZ Nr. 162 vom 15./16. Juli 1989 (von der Red. gekürzter und verstümmelter Text).

19 Papstinterview (wie Anm. 1), 40. – Die deutsche Ausgabe kopiert leider aus Wikipedia, wie viele andere, das falsche Geburtsjahr von Lallemant, es ist 1588 und nicht 1578.

20 Louis Lallemant: Die geistliche Lehre. Übersetzt und neu geordnet von + Robert Rast. Mit einer Vorbemerkung von Hans Urs von Balthasar. Luzern 1948.

21 Ebd., 5.

22 Neu übertragen von Cornelia Capol, Vorwort von Hans Urs von Balthasar, Einsiedeln 1960.

23 Louis Lallemant: Doctrine spitituelle. Nouvelle édition augmentée, établie et présentée par Dominique Salin, s.j. Paris-St-Laurent, 2011.

24 Schon in der Ausgabe von Robert Rast (wie Anm. 20) zusammenhängend gebracht: S. 155–243.

25 Ich berufe mich v. a. auf einen Aufsatz von Dominique Salin aus der Zeitschrift «Christus» (aber ohne Stellenangabe im Internet, vermutlich als Hinweis auf eine Veranstaltung im Januar 2012) und auf eine Rezension von Patrick Goujon in «Christus» Nr. 232 (Oktober 2011).

26 Auf ihn wurde schon in SKZ Nr. 182 (2013), Nr. 41– 42, vom 19. Oktober 2013, 625 f., knapp verwiesen.

27 Jean-Joseph Surin: Guide spirituel pour le perfection. Texte établi et présenté par Michel de Certeau, s.j. Paris 1963.

28 SKZ Nr. 181 (2012), Nr. 6 , 103 f.

29 Jean-Joseph Surin: Correspondance. Texte établi, présenté et annoté par Michel de Certeau. Préface de Julien Green. Paris 1966. Hervorzuheben sind die 15 Seiten des Vorworts des Romanschriftstellers Julien Green, der Surin ganz klar versteht, und die 74 Seiten der Einleitung von Michel de Certeau.

30 Vgl. Anm. 25.

Iso Baumer

Iso Baumer

Dr. Iso Baumer, geboren 1929 in St. Gallen, studierte Sprach- und Literaturwissenschaft und war als Gymnasiallehrer in Bern und Lehrbeauftragter für Ostkirchenkunde an der Universität Freiburg (Schweiz) tätig. Er befasste sich früh mit Theologie und verfasste viele Publikationen zur westlichen und östlichen Kirchengeschichte (religiöse Volkskunde, Ostkirchenkunde).