Panama in Sicht

Der nationale Weltjugendtag (WJT) in Freiburg i.Ue. von Ende April ist Geschichte, der kommende, internationale WJT im Januar 2019 in Panama rückt näher. Rück- und Ausblicke gibt OK-Mitglied Rahel Kölbener.

SKZ: Welches war Ihr persönliches Highlight in Freiburg?
Rahel Kölbener: Höhepunkt war der Abschluss des Wochenendes, wo sich alle in der Kathe- drale St. Nikolaus versammelten. Mit Blick auf das Allerheiligste beteten drei Sprachregionen der Schweiz in Stille füreinander und vertrauten sich gegenseitig Gott an. Die kleine Welt der Schweiz war hier ganz innig verbunden und mit ihr die grosse. Das Motto «Fürchte dich nicht» wurde in diesem Moment ganz konkret gelebt – auch die Furcht vor Sprachbarrieren.

Was war in Freiburg neu gegenüber bisherigen nationalen Weltjugendtagen?
Wir konnten verschiedene vorhandene Kontakte vertieft nutzen und wussten auch, was funktioniert und was nicht. Auch war es einfacher, den nationalen Charakter einzubringen. 2015 musste diesbezüglich noch viel Pionierarbeit geleistet werden. Zudem weilte diesmal Kardinal Koch unter uns, was ausserordentlich toll war.

Welche neuen Bedürfnisse, Strömungen und Tendenzen sind unter den Jugendlichen spürbar?
Spürbar ist, dass die Jugendlichen von heute weniger Vorwissen und/oder Grundlagenkenntnisse im Glauben haben. Dies zeigte sich daran, dass Workshops mit Themen zu Glaubens-Basics sehr gut besucht und nicht selten ausgebucht waren. Vor 15 Jahren waren zudem mehr Jugendliche in Bewegungen, Gemeinschaften oder Pfarreien aktiv. Heute ist das eher die Ausnahme. Viele Jugendliche sind geistig heimatlos und machen am WJT ihre erste oder seit Langem erneute Kirchenerfahrung.

Wie laufen die Vorbereitungen für den internationalen WJT 2019 in Panama?
Seit Kurzem kann man sich für die Reise nach Panama anmelden. Während des nationalen Weltjugendtages in Freiburg wurden erstmals die verschiedenen Reisevarianten vorgestellt. Zusätzlich wird im Juni in Panama noch ein internationales Vortreffen stattfinden, wo eine Delegierte des Organisationskomitees die Schweiz vertreten wird. Dabei werden die Plätze der Hauptevents besichtigt und mit dem dortigen OK wird über die jeweiligen Bedürfnisse der einzelnen Länder ausgetauscht. Parallel wird in den nächsten Tagen eine Promo-Tour durch die verschiedenen Pfarreien der Schweiz starten, um auf den Weltjugendtag in Panama aufmerksam zu machen.

Welche thematischen Schwerpunkte sind in Panama vorgesehen?
Das von Papst Franziskus festgelegte Motto für alle Weltjugendtage wird auch in Panama der Schwerpunkt sein: «Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort».

Was wird die jungen Menschen in Panama erwarten?
Unglaubliches! Als Erstes und Wichtigstes: zusammen mit 400 000 jungen Menschen den Glauben zu feiern, universale katholische Weltkirche zu erfahren und in den Austausch mit Jugendlichen von überall zu kommen. Zusätzlich hat das OK-Team ein geniales Reiseprogramm für die Schweizer Gruppe zusammengestellt, beginnend mit einer ersten Vorreise in Nicaragua und anschliessend einer diözesanen Woche in Costa Rica. Dies stets mit der Idee, konkret mit einer lokalen Pfarrei in den Austausch zu kommen, gemeinsam eine Woche zu erleben und auch in Gastfamilien zu übernachten.
Danach folgt die Hauptwoche in der Hauptstadt von Panama, wo der Papst anwesend sein wird. Die ganze Reise wird dann mit ein paar Tagen in Mexiko – Strand, Besuch des Wallfahrtsortes Guadalupe und der Gemeinschaft der Seligpreisungen in Puebla – abgerundet. Kurz, der Weltjugendtag Panama dürfte ein einmaliges Erlebnis werden, das man nicht verpassen sollte!

Interview: Maria Hässig

 

Zum WJT in Panama gibt es in der Schweiz zwei Vortreffen: am 2. Juli im «Auf der Mauer», Zürich, das allgemeine Infotreffen für Interessierte. Das obligatorische Vorbereitungstreffen für die Teilnehmenden findet am 18. resp. 24. November statt. Ziel dieses Treffens ist vor allem, dass sich die Reisegruppe ein erstes Mal trifft und kennenlernt. Info/Anmeldung: www.weltjugendtag.ch


Rahel Kölbener

Rahel Kölbener stammt ursprünglich aus
St.Gallen und schliesst dieses Jahr ihren Master in «Ethik, Verantwortung und Entwicklung» an der Universität Freiburg i.Ue. ab. Daneben ist die 27-Jährige als Protokollführerin bei Asylanhörungen beim Staatssekretariat für Migration engagiert und Mitglied bei der ARGE Weltjugendtag, der allgemeinen Dachorganisation der Weltjugendtage.