«Mission: Impossible»?

Diakonat in kulturell pluraler Welt

1. «Mission: Impossible»?

„Mission: Impossible“ ist der Titel eines US-amerikanischen Agententhrillers: Ein Verräter aus den Reihen des Nachrichtendienstes CIA kommt in den Besitz einer Liste von Decknamen jener CIA-Agenten, die in Osteuropa tätig sind. Ihm fehlt aber die Liste der echten Namen der Agenten, und diese will er aus der US-amerikanischen Botschaft in der tschechischen Hauptstadt Prag stehlen. Dabei kommen Agenten einer Spezialeinheit IMF zum Einsatz, IMF steht für „Impossible Missions Force“.

„Mission: Impossible“ ist nicht nur der Titel eines bekannten Films, sondern vielleicht auch das Fazit eines Menschen, der sich von religiösen Eiferern absetzen will, die ihre Drohbotschaften marktschreierisch denen aufdrangen, die sonst verloren gehen, jedenfalls in den Augen dieser „Missionare“. „Mission: Impossible“ ist vielleicht auch das Fazit eines Menschen, der mit einer Missionsgeschichte hadert, die belastet ist von Machtmissbrauch, Eroberungsgehabe und Gewalt, die denen angetan wurde, die notfalls zu ihrem Gluck gezwungen werden sollten.

„Mission: Impossible“ ist vielleicht auch das Fazit eines Menschen, der in Mitteleuropa eine in vergangenen Zeiten starke kirchliche Sanktionsmacht versinken sieht und sich daher fast lächerlich vorkommt, wenn er an Missionierung denkt, geschweige denn davon spricht. Die Chancen stehen gut, dass er damit Abwehr und Unverständnis provoziert und peinlich wirkt.1 Umso mehr erstaunt mich im Kontrast dazu die Selbstverständlichkeit, mit der heute jede Firma ihr „mission statement“ auf der hauseigenen Website veröffentlicht und Politiker zu sogenannten „Friedensmissionen“ aufbrechen. Dort jedenfalls lebt der Missionsbegriff, ohne dass er allergische Reaktionen auslost. „Mission: Impossible“ ist vielleicht auch das Fazit eines Menschen, der nicht verwechselt werden will mit denen, die fundamentalistisch an alles Mögliche glauben, an dieses Wort und jene Zeremonie, aber nicht an den lebendigen Gott, die also mehr von eigenen Ängsten getrieben sind als von einer Option für die Armen, also von einer Option für Menschen, mit denen sie schliesslich in Beziehung treten konnten – vielleicht gar so, dass letztlich eine Option der Armen selbst zur Geltung kommen konnte.

Wie aber kann eine Kirche missionarisch sein,2 ohne dass sie sich anderen aufdrangt, die religiös in Frieden gelassen werden wollen? Wie kann eine Kirche in kulturell pluraler Welt missionarisch sein, ohne dass sie sich eines religiösen Hausfriedensbruchs schuldig macht?3 Legt sich da nicht doch wieder das Fazit „Mission: Impossible“ nahe? Und inwiefern erweist sich eine missionarische Kirche als eine diakonische, als eine Kirche der Armen?4 Worin liegt dabei die Aufgabe des Diakonats? Diese Fragen will ich gern mit Ihnen umkreisen.

2. Von der Westkirche zur Weltkirche – ein epochaler Wandel

Die meisten Christinnen und Christen leben heute in den südlichen Regionen der Erde. Schon darum ist die Kirche gezwungen, sich vom Selbstverständnis einer Westkirche zu verabschieden, die ihre Theologie, ihre Liturgie und ihre Strukturen überall auf der Welt normativ geltend machen konnte. In diesem Sinne bleibt es bei dem Fazit „Mission: Impossible“. Denn auch wenn im Kontext der Kolonialgeschichte eine weltweite Verbreitung des Christentums erfolgte, so ist mit der Universalisierung einer Westkirche noch keine Weltkirche realisiert.5 Für die katholische Kirche bildet schliesslich das Zweite Vatikanische Konzil den ersten amtlichen Selbstvollzug als Weltkirche – und damit den Aufbruch zu einem kulturell plural verwurzelten Christentum.

Dieser epochale Wandel von einer West- zu einer Weltkirche konnte einsetzen, weil das Konzil eine Neubestimmung des Verhältnisses von Kirche und Welt bietet. Für die dogmatische Konstitution „Lumen gentium“ ist Kirche „in Christus gleichsam das Sakrament, das heisst Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit“ (LG 1). Sie empfängt „die Sendung, das Reich Christi und Gottes anzukündigen und in allen Völkern zu begründen“ (LG 5). Auch zur Unterscheidung von Kirche und Reich Gottes nimmt das Konzil Stellung (LG 48). Schliesslich bringt die Kirchenkonstitution ihren missionarischen Anspruch zum Ausdruck – und begründet ihn in LG 17 trinitarisch. Kirche geht von der universalen Bestimmung des Evangeliums aus und gestaltet den kulturellen Wandel mit.6

Die Pastoralkonstitution „Gaudium et spes“ heisst gerade deshalb pastoral, weil sie „das Verhältnis der Kirche zur Welt und zu den Menschen von heute darzustellen beabsichtigt“.7 In diesem Sinne wird dieser Text zu einer Fortführung der Kirchenkonstitution, zum Aufruf, „nach den Zeichen der Zeit zu forschen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten“ (GS 4), sowie zum Signal einer weltweiten Lern- und Dialogbereitschaft, wenn die Kirche darin bekennt, dass „alle Menschen, Glaubende und Nichtglaubende, zum richtigen Aufbau dieser Welt, in der sie gemeinsam leben, zusammenarbeiten müssen“ (GS 21). Wenn das Konzil sich nicht allein an diejenigen wendet, die einer Kirche angehören, sondern an alle Menschen, so erweist sich ihr missionarischer Habitus als Grundhaltung einer Kirche, die darauf aus ist, die universale Heilszusage Gottes praktisch geltend zu machen.8 Das Konzilsdekret über die Missionstätigkeit der Kirche „Ad gentes“ versteht die Kirche als „das allumfassende Sakrament des Heils“ (AG 1). Ihre Sakramentalität nimmt sie wahr, indem sie ihre Weltsendung lebt: „Die pilgernde Kirche ist ihrem Wesen nach ‹missionarisch› (d. h. als Gesandte unterwegs) …“ (AG 2).9

Ausdrücklich anerkennt das Konzil Heilswege ausserhalb der Kirche, wenn und weil „Gott Menschen, die das Evangelium ohne ihre Schuld nicht kennen, auf Wegen, die er weiss, zum Glauben fuhren kann“ (AG 7). Die Sakramentalität der Kirche für die Welt, in die sie gesandt ist, erschöpft sich also nicht in der Mehrung der Zahl ihrer Mitglieder. Vielmehr setzt sie auf das Geheimnis ihres Glaubens, auf das Handeln Gottes, das sich dem Verstehen der Kirche entzieht, gleichwohl aber das Missionshandeln der Kirche freisetzt und von überzogenen Bekehrungserwartungen entlastet.

Missionarische Anliegen des Konzils finden sich im Apostolischen Schreiben „Evangelii Nuntiandi» wieder, in welchem Papst Paul VI. die kirchliche Sendung mit dem Begriff der Evangelisierung neu akzentuiert: „Evangelisieren ist in der Tat die Gnade und eigentliche Berufung der Kirche, ihre tiefste Identitat.“10 Als Tragerin der Evangelisierung ist die Kirche aber auch selbst vom Evangelium getragen und darauf angewiesen, sich selbst zu evangelisieren. Mission versteht sich dann auch als Moment der Selbstkritik einer Kirche, die sich nicht über, sondern unter die Botschaft vom Reich Gottes zu stellen hat. Eine pilgernde Kirche „hat“ nicht einfach das Evangelium, sie ist selbst eine suchende Kirche. Bemerkenswerterweise schliesst „Evangelii Nuntiandi“ mit einem Kapitel zum Geist der Evangelisierung. Damit weitet sich die Perspektive – in der Kraft eines Geistes, dessen Wirken sich nicht auf den Raum der Kirche beschränkt. Von ihm geht eine Wertschätzung aus, die Glaubenden wie Nichtglaubenden zukommt, auch Andersglaubenden, der eigenen wie einer anderen Religion, der eigenen wie einer anderen Kultur, dem Vertrauten wie dem Fremden.

3. Begegnung mit dem Fremden … als missionarische Qualität

Zur Begegnung mit Fremdem und Fremden kommt es nicht erst dann, wenn Menschen in die weite Welt ausgesandt werden. Vielmehr begegnen wir dem Fremden im Herzen des christlichen Glaubens, in der Frage nach Gott.11 Gott ist das letzte Wort, bevor wir gegenüber dem Geheimnis unseres Lebens verstummen, und mit der „Offnung in das unbegreifliche Geheimnis“12 öffnet sich ganz anderes und ganz Fremdes. Im Glauben treten wir also nicht erst nachträglich zum Fremden in Beziehung, vielmehr sind wir im Glauben fortwahrend mit der „Annahme des Fremden“13 konfrontiert. Wer dies leugnet, verrat das Fremde und den Fremden – und mit dem eigenen Glauben auch sich selbst.

In diesem Sinne kommt christlichem Handeln eine missionarische Qualität nicht erst dann zu, wenn Menschen sich in ihnen fremde Kontinente begeben, sondern schon dann, wenn sie in ihrem eigenen Land, in ihrer eigenen Kirche und in ihren eigenen Beziehungen zu Gott und der Welt nach dem Fremden suchen;14 wenn sie aus sich herausgehen und ausser sich geraten, indem sie sich von Fremdem und Fremden angehen lassen, das Eigene und die eigene Wahrheit dem Fremden und dem Risiko der Entfremdung aussetzen; wenn sie zulassen, wie Wandel sich einstellt und Wandlung geschieht, Eigenes mir fremd wird, Fremdes mich anrührt, Fremdes auch fremd bleibt.

… als diakonische Qualität

„… ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen“ (Mt 25,35 und unter umgekehrtem Vorzeichen Mt 25,43), so heisst es in der Weltgerichtsrede. „Was ihr für einen meiner geringsten Bruder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40 und entsprechend Mt 25,45) Dabei meint Nächstenliebe als primarer Akt der Gottesliebe wirklich die Nächsten selbst, und in der Fremde werden die Fernsten zu den Nächsten: Jesus „ist ja langst schon dort, wo wir ihn hintragen sollen. Aber er will eben, dass wir ihn dort finden – bei unseren Mitmenschen“.15 Die Suche nach dem Fremden qualifiziert also nicht allein missionarisches Handeln, sondern in eins damit auch diakonisches Handeln. Missionarische und zugleich diakonische Versuche, mit Fremdem und Fremden in Beziehung zu treten, erfahren ihre radikale Zuspitzung jedoch in der Auseinandersetzung mit Gott – als dem Geheimnis unseres Lebens. Sie fuhren zuerst und zuletzt in die Unbegreiflichkeit Gottes hinein, der sich nicht vereinnahmen lasst und buchstäblich nicht zu fassen ist.

… als konziliarer Auftrag für einen Diakonat in kulturell pluraler Welt

Vor diesem Hintergrund nimmt es nicht wunder, wenn gerade das Missionsdekret (AG 16) die Wiedereinführung des Diakonats erortert.16 Diakonie verstehe ich dabei als dasjenige kirchliche Handeln, das Jesus als das Gebot der Nächstenliebe dem Gebot der Gottesliebe gleichstellt. Diesem sind nicht allein Ständige Diakone verpflichtet, vielmehr stiften sie jede Christin und jeden Christen dazu an, denn „jeder trägt jeden, jeder ist für jeden verantwortlich und jeder für jeden auch im Heil bedeutsam“.17

Zudem zeichnet sich in jüngeren Studien 18 eine Nähe von diakonalen und missionarischen Aufgaben ab. Sie sehen den Diakon bei Vermittlungstätigkeiten, die auf eine Beauftragung zurückgehen,19 etwa die Verkündigung des Evangeliums oder das Überbringen von Nachrichten und Kollekten bei Paulus (beispielsweise 1 Kor 3,5; Kol 1,7.23–29; 2 Kor 3,5 f. und 8,19; 1 Thess 3,1–13; Rom 16,1 f.). Als charakteristisch erscheint eine Tätigkeit als Botschafter, der sich einer missionarischen Verkündigung verpflichtet weiss und als „Go‐Between“ dazwischengeht, wie der aus Australien stammende John Neil Collins insbesondere im englischsprachigen Raum unermüdlich formuliert.20

4. Mission und Diakonie – an zwei Beispielen

Schon im Jahr 1848 gab Johann Hinrich Wichern 21 auf dem ersten deutschen evangelischen Kirchentag in Wittenberg den Anstoss zur sogenannten Inneren Mission seiner Kirche. Diese Formel lässt sowohl eine missionarische als auch eine diakonische Verantwortlichkeit anklingen – und damit eine Verknüpfung, die auch die Stadtmission, die Bahnhofsmission und die Seemannsmission charakterisiert.

Ein knappes Jahrhundert später, dann aber höchst eindrücklich, machte Alfred Delp SJ die Zusammengehörigkeit von missionarischem und diakonischem Handeln deutlich, zum einen am Evangelium und zum anderen an gesellschaftlicher Not orientierend. Im Jahr 1941, also im Jahr vor seiner Hinrichtung, formuliert er: „Wir sind Missionsland geworden“, und „Missionsland darf man nur betreten mit einem echten Missionswillen (…). Defensive ist Verlust und Verzicht auf unser Eigentliches. „22 Delp mahnt einen „missionarischen Dialog mit dieser Zeit“23 an und setzt auf eine radikal diakonische Kirche: „Es wird kein Mensch an die Botschaft vom Heil und vom Heiland glauben, solange wir uns nicht blutig geschunden haben im Dienste des physisch, psychisch, sozial, wirtschaftlich, sittlich oder sonstwie kranken Menschen.“24

In seinem im Gefängnis in Berlin verfassten Text schreibt Delp von einer Rückkehr in die Diakonie: „Damit meine ich das Sich-Gesellen zum Menschen in allen seinen Situationen mit der Absicht, sie ihm meistern zu helfen (…). Damit meine ich das Nachgehen und Nachwandern auch in die äussersten Verlorenheiten und Verstiegenheiten des Menschen, um bei ihm zu sein genau und gerade dann, wenn ihn Verlorenheit und Verstiegenheit umgeben. ‹Geht hinaus› hat der Meister gesagt, und nicht: ‹Setzt euch hin und wartet, ob einer kommt.› (…) Es hat keinen Sinn, mit einer Predigt- und Religionserlaubnis, mit einer Pfarrer- und Prälatenbesoldung zufrieden die Menschheit ihrem Schicksal zu überlassen.“25 Alfred Delps Warnung vor kirchlicher Selbstgenügsamkeit gilt allen, die sich mit der Welt, wie sie ist, abgefunden und es sich darin bequem gemacht haben. Erfüllen wir unsere Mission im Namen Gottes – oder im Namen der Bequemlichkeit?

5. Mission heute – am Beispiel einiger Diakone aus aller Welt Mission auf dem Wege des interreligiösen Dialogs

Mission zielt nicht auf Verkirchlichung, nicht auf Altbausanierung, sondern darauf, die universale Heilszusage Gottes grenzüberschreitend zur Geltung zu bringen und diakonisch wahr zu machen. Indem Kirche eigene Grenzen überspringt und gleichsam ausser sich gerat, bleibt und wird sie sie selbst. Sie überschreitet ihre Grenzen, weil ihre Sendung nichts anderes zulasst.26 So lauft Mission nicht Gefahr, für bloss binnenkirchliche Zwecke zurechtgestutzt zu werden, sodass das Wachsen des Reiches Gottes an der Zahl der Kirchenmitglieder abgelesen werden konnte und musste. Vielmehr kann das Vertrauen wachsen, dass Gott schon vor dem Missionar wirkt und auch diejenigen, die nicht zur Kirche gehoren, auf geheimnisvolle Weise mit dem Reich Gottes verwoben sind. Mit diesem Vertrauen wird Mission zum interreligiösen Dialog.

In diesem Zusammenhang verweise ich auf das Projekt „Pro Diakonia“. Dieses Projekt will den diakonischen Grundzug unserer Weltkirche starken, wie dies seit einigen Monaten ganz prominent Papst Franziskus tut.27 „Pro Diakonia“ gelangte über Europa hinaus nach Lateinamerika, ins sudliche Afrika und jungst auch nach Indien 28 – zu den kleinen christlichen Gemeinschaften 29 dort. Standige Diakone im religiös bunten Mumbai zielen auf eine Weiterentwicklung dieser Gemeinschaften: Menschen unterschiedlichen Glaubens finden zusammen, um Herausforderungen, denen sich alle Menschen stellen müssen, miteinander anzugehen. Ökumene meint hier nicht allein den Dialog unter den christlichen Konfessionen, Ökumene umfasst vielmehr den bewohnten Erdkreis. Kleine christliche Gemeinschaften wandeln sich von ausschliesslich christlichen zu spirituell heterogenen Gruppen – eben im Vertrauen darauf, dass auch diejenigen, die nicht zur Kirche gehoren, schon mit dem Reich Gottes verbunden sind.

Mission auf dem Wege der Inkulturation

Inkulturation 30 fuhrt dann nicht wie in einer Einbahnstrasse aus dem Evangelium heraus in das Leben von Gemeinschaften hinein, denn dort ist Gottes Geist langst präsent. Dieser Geist spricht die Kirche aus jenen Kulturen heraus an: Es kommt darauf an, dass die Praxis der Evangelisierung für dieses „Entgegenkommen „31 Gottes ansprechbar ist. So entfaltet sie eine vielleicht ungeahnte Kraft, die eng gezogene Zaune überspringt und diesseits und jenseits dieser Grenzen dynamisierend wirkt: Mit dem Risiko, dass die Rezeption des Evangeliums hinter der Grenze ganz eigene und unvorhersehbare Wege gehen und auch zu Konflikten32 fuhren kann, geht die Chance einher, dass fremder Glaube auch den eigenen Glauben nicht unverändert lasst, sondern kreativ berührt und zu neuem Glauben reizt. Jungst horte ich Schwester Karoline Meyer in Luxemburg zu, die mehrere Jahrzehnte ihres Lebens in Chile zubrachte und dort mit Ständigen Diakonen zusammenwirkte, wie sie erzählte: „Ich war in die Mission gezogen, weil ich Menschen bekehren wollte, jetzt bin ich bekehrt!“33

Mission auf dem Wege der Option für die Armen

Wie aber passt die allen Menschen und Völkern zugesprochene Frohbotschaft zu einer Priorisierung der besonders Bedürftigen? Die Universalität des Evangeliums erfahrt keine Einschränkung durch die biblische Option, den Armen das Evangelium zu bringen (Lk 4,18), im Gegenteil: „Gerade um der Gültigkeit für alle Menschen willen sind die Schwächsten die Bevorzugten, damit niemand herausfällt.“34

 

Ich denke – wiederum im Rahmen von „Pro Diakonia“35 – an die Auswertung eindrucksvoller Gespräche mit Mitbrüdern in Lateinamerika, an das Wirken eines argentinischen Diakons, der mit Gefangenen arbeitet, die würdelos dahinleben und sich gleichsam in einer Todeszone befinden. Sein Fazit: „… ich habe es am eigenen Leib erfahren – ich gehe nicht ins Gefängnis, um Christus dorthin zu bringen, sondern um ihn dort zu sehen.“ Missionarische und diakonische Sendung 36 spielen zusammen und zielen auf weltweite Solidarität. In diesem Sinne ist „mission“ nicht nur nicht „impossible“, sondern unerlässlich, „indispensable“.

6. «Mission: Indispensable» …

„Mission: Indispensable“ steht nicht für einen weiteren Film, sondern für eine Alternative zur einleitenden Devise „Mission: Impossible“ – und damit nicht für ein virtuelles, sondern für ein echtes Abenteuer. Bilden dann vielleicht die Diakone als Anstifter zur Solidarität eine eigene IMP, eine „Indispensable Mission Force“?

… in Solidarität und Stellvertretung

Solidarität gewinnt mit dem Konzil Bedeutung (vgl. GS 4, 32, 90), und zwar als Kategorie der Erlosung: Der Gedanke der Genugtuung Gottes durch Jesu Tod am Kreuz tritt zuruck hinter eine Neubegrundung von Solidarität durch die Menschwerdung Gottes. Am Kreuz offenbart sich Jesus (Mt 27,54; Mk 15,39; Lk 23,47), doch wer nimmt Jesus als Sohn Gottes wahr und verlautbart diese Offenbarung? Es ist der römische Hauptmann, der heidnische Fremde. Offenbarung kommt aus der Fremde, sie durchkreuzt die Erwartungen derer, die dem Gekreuzigten nahe waren. Das Kreuz ist der Untergang falscher Gotteserwartungen.37 Und wenn der Gekreuzigte in das Reich des Todes hinabsteigt, so tritt er in seinem Tod und durch seine Auferstehung in die Solidarität mit den Toten und ihrem Leid ein; so begründet er Solidarität unter den Menschen über den Tod hinaus – und eröffnet die Vision einer Weltgemeinschaft, die auf göttliche Solidarität setzt.

Mit dieser Vision lasst sich einer Globalisierung des Profits und des Elends eine Globalisierung der Solidarität entgegenhalten:38 Zur Mission der Weltkirche gehört die Anwaltschaft für die Armen und die Pflicht, stellvertretend einzutreten und die Stimme zu erheben für diejenigen, die keine Stimme haben, überhort werden oder verstummt sind. Und wenn Solidarität der biblischen Idee der Stellvertretung verpflichtet ist, dann will Solidarität demjenigen, dem sie gilt, dessen Platz nicht wegnehmen, sondern ihm den Raum für dessen eigenes Dasein schaffen. Stellvertretung meint einen Einsatz, der das Gegenüber nicht ersetzt, sondern freisetzt.

Denn Menschen sind unersetzlich, sonst wären sie verraten. Aber wem bin ich unersetzlich? Doch einzig denen, die mich lieben – solange sie mich lieben. Zu einem Unersetzlichen werde ich nicht aus mir selbst, sondern indem ich angewiesen bleibe auf andere. Unersetzlich bin ich denen, die ihre Hoffnung auf mich setzen und für mich eintreten, ohne aus mir eine Null zu machen. Solche praktische Stellvertretung liegt mir als Diakon sehr am Herzen – je langer, desto mehr. Mein Stellvertreter, der an meiner Stelle glaubt, hofft und liebt, weil ich nicht glauben, nicht hoffen, nicht lieben kann, hebt mich nicht auf, sodass es auf mich nicht mehr ankäme. Vielmehr läuft er vor, und ich folge nach, andere folgen nach, weil er sich nach ihnen umsieht und sie ansieht. Er verleiht ihnen durch sein Ansehen Ansehen, und er leidet mit denen und an denen, die nicht nachkommen. In seiner Liebe erzwingt der Stellvertreter nichts, aber er hofft alles. Der Stellvertreter lässt dem von ihm Vertretenen die Zeit, an seine Stelle zurückzukehren. Er zwingt ihn nicht dazu, er hofft für ihn. Liebe ist als Hoffnung Stellvertretung. Der Stellvertreter macht sich abhängig, er weiss, dass er nicht machen kann, was und worauf er hofft, aber genau in dieser Ohnmacht ist er zur Liebe befreit.

… dank der Gotteskindschaft

Dabei bleibt der Inhalt der Botschaft der Massstab, an dem Zeuginnen und Zeugen sich orientieren:39 „Du kannst nur das evangelisieren, was du von Herzen liebst.“40 Schliesslich ist auch der Glaube nicht die Bedingung für Gottes Liebe; Glaube ist vielmehr die Auskunft darüber, dass Gott alle Menschen bedingungslos liebt – so sehr, dass sie sich verändern können, sich verwandeln, wie auch wir als Geliebte uns wie verwandelt fühlen und sich uns Liebenden alles entfaltet, auch das lange Bekannte, die lange Bekannte, der lange Bekannte. Wir müssen uns nicht erst verändern, damit wir zu Kindern Gottes werden, vielmehr sind wir von Anfang an Gottes Kinder, denen die Kraft zukommt, anders zu leben, damit andere leben können.

Aber was ist dann noch der Sinn der Taufe? Nach einer Tauferinnerungsfeier frage ich unseren Sohn Simon, den Jüngsten in unserer Familie, und er meinte: „Das ist wichtig, dass man das nicht nur denkt, dass das Kind Gottes geliebtes Kind ist, sondern es ihm auch sagt. Dass man das allen Kindern sagt. Und dass man ein Kind liebt, muss man dem immer wieder sagen und dran erinnern, damit’s das Kind nicht vergisst. Und an meine Taufe kann ich mich ja gar nicht erinnern können! Deswegen sagt man dem Kind nicht nur als Baby, dass Gott es liebt und dass es Gottes geliebtes Kind ist, sondern später immer wieder, wenn’s das selber versteht.“ Daraufhin frage ich ihn nach den ungetauften Kindern, und Simon, der müde in seinem Bett liegt, wird wieder hellwach: „Ach Papa, die sind natürlich auch Gottes geliebte Kinder, alle Kinder! Mit und ohne Taufe! Aber die Taufe ist wichtig, damit’s alle wissen – zum Zeichen! Das weisst du jetzt, Papa, gute Nacht!“

Die Gotteskindschaft anzunehmen und zu verlautbaren – das ist der Sinn der Taufe. Um Gotteskinder geht es auch in der Mission – auf dem Wege des interreligiösen Dialogs, auf dem Wege der Inkulturation, auf dem Wege der Option für die Armen. Ohne ihre spirituelle Ruckbindung und Verwurzelung in der bedingungslosen Liebe Gottes wurde die Mission zum Machwerk der Menschen und ihrer Ausgrenzungen. So aber kommt sie auch denen zugute, die nicht glauben wollen oder nicht glauben können, und denen, die anders glauben. Dann mag schon als Missionserfolg gelten, wenn eine Andersgläubige ihren Nachbarn solidarisch über den Zaun ruft: „Ich kann gar nicht mehr glauben, dass ihr in die Hölle kommt!“

… im Land der Slawenapostel

Im Land der Slawenapostel fallen mir nicht nur der international bekannte Film „Mission: Impossible» und seine Prager Szenen ein, sondern auch der international bekannte Tomaš Halik, tschechischer Landsmann, Priester und Psychotherapeut, Päpstlicher Prälat und Professor in Prag. Er sucht den Dialog mit jenen, die nicht zur Kirche gehören, mit den suchenden Zachäusmenschen und ihrer vielleicht scheuen Frömmigkeit. Tomaš Halik fragt, wie das wankende Schiff Europa seinen Weg zu bahnen vermag – zwischen religiösen und nationalen Fundamentalismen einerseits und ähnlich intolerantem, aber religionsfeindlichem Säkularismus andererseits. 41 Neigen nicht auch Christinnen und Christen dazu, den unbegreiflichen Gott, der mit uns solidarisch wurde bis in den Tod und gerade in seiner unglaublichen Nahe so fremd bleibt, einzutauschen – gegen einen begreiflichen Gott, der sich als harmlos und mit unseren Erwartungen harmonisierbar erweist, eben ganz anders als der Gekreuzigte? Und „ist dann nicht manches von dem, was wir Säkularisierung, Kritik und Schwächung der Religion, Atheismus usw. nennen, bloss ein Bruch mit den bekannten Gottern und daher eine grosse Chance für eine Unterscheidung, Reinigung und Öffnung des Raumes, in dem wir erneut das Evangelium des Paulus vom ‹unbekannten Gott› hören können?“42

Gott liebt jene, die mit ihm ringen,43 und so stellt sich mir auch die Frage nach geeigneten Feierformen, nach Inkulturation in der eigenen Heimat: Wie kann unsere Liturgie 44 auf Zachäusmenschen nicht geschlossen und verschliessend wirken, sondern aufgeschlossen und aufschliessend? Welche Rolle kommt dem Zeugnis der Suchenden zu, welche dem „sensus fidelium“ (LG 35), dem Glaubenssinn der Gläubigen, welche aber auch dem „sensus infidelium“? Laden wir nur diejenigen in unser Haus ein, die glauben wie wir? Überlassen wir uns diesem „Geist des theologischen Narzissmus“,45 wie der spätere Papst Franziskus vor seiner Wahl programmatisch formulierte? Oder suchen wir jenseits unserer Mauern nach denen, die ihrerseits auf der Suche sind, vielleicht nicht glauben, nicht hoffen, nicht lieben können?

… nicht aus sich selbst und nicht für sich selbst

Mission betreibt die Kirche nicht aus sich selbst. Sie verdankt sich vielmehr dem Auftrag Jesu Christi und setzt dessen Sendung nach Kräften fort. Sie lebt durch jene, die bezeugen, was ihnen selbst widerfahrt. Die Erfahrung, unbedingt angenommen und geliebt zu sein, lebt nur fort, wenn Menschen diese nicht wie einen Raub für sich behalten, sondern mit ihren Mitmenschen teilen. Mission zielt auf das Mitteilen des Evangeliums46 und wird so zur Friedensmission.


Diakonentagung an der Universität Freiburg i. Ü.

An dieser Tagung möchten wir die Diakonie und die Sozialarbeit einander gegenüberstellen. Was zeichnet diakonisches Wirken aus? Wie steht Diakonie zur Sozialarbeit? Wann arbeitet der Diakon diakonisch? Was unterscheidet ihn vom Sozialarbeiter? Referierende: Markus Kopp, Ulrike Kellner, Urban Fink. Montag, 20. Januar 2014, 9.30 –16 Uhr; Weiterbildungszentrum der Universität Freiburg, Rue de Rome 6 , 1700 Freiburg.

Das Programm ist aufgeschaltet unter http://www.kath.ch/skz/upload/20140108095442.pdf . Um umgehende Anmeldung wird gebeten unter: www.unifr.ch/pastoral/de/tagungen/diakone

1 Rainer Bucher: Neuer Wein in alte Schläuche?, in: Matthias Sellmann (Hrsg.): Deutschland – Missionsland. Freiburg i. Br. 2004, 249–282, hier 252.

2 «Zeit zur Aussaat». Missionarisch Kirche sein (= Die deutschen Bischöfe Nr. 68). Bonn 2000; Missionarisch Kirche sein. Offene Kirchen – Brennende Kerzen – Deutende Worte (= Die deutschen Bischöfe Nr. 72). Bonn 2003.

3 Giancarlo Collet: Mission – ein verdrängtes Thema?, in: Thomas Schreijäck (Hrsg.): Werkstatt Zukunft. Freiburg i. Br. 2004, 306 –316, hier 309.

4 Hartmut Köss: «Kirche der Armen»? Die entwicklungspolitische Verantwortung der katholischen Kirche in Deutschland. Münster 2003.

5 Vgl. Karl Rahner: Theologische Grundinterpretation des II. Vatikanischen Konzils, in: Ders.: Schriften zur Theologie, Bd. XIV. Einsiedeln 1980, 287–302, hier 288.

6 Michael Sievernich: Missionarisch Welt-Kirche sein, in: Zur Debatte 34 (2004) Nr. 7, 21 f.; Giancarlo Collet: Ortskirchliches Engagement und weltkirchliche Solidarität, in: Jürgen Werbick u. a. (Hrsg.), Weltkirche – Ortskirche. Münster 2006, 109–127, hier 117.

7 Karl Rahner u. a.: Kleines Konzilskompendium. Freiburg i. Br. 181985, 4 49.

8 Arnd Bünker: Missionarisch Kirche sein? Eine missionswissenschaftliche Analyse von Konzepten zur Sendung der Kirche in Deutschland. Münster 22007.

9 Aus dem Missionsdekret geht auch hervor, dass die Bischöfe nicht nur für je eine bestimmte Diözese, sondern für das Heil der ganzen Welt geweiht sind (AG 38).

10 Apostolisches Schreiben «Evangelii Nuntiandi» Papst Pauls VI. über die Evangelisierung in der Welt von heute (= Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls; Nr. 2). Bonn 1975, Nr. 14. Auch das Kirchenrecht nimmt diese Überzeugung in can. 781 auf; Sabine Demel: Von der Kulturmission zur Glaubensmission. Der Auftrag des Zweiten Vatikanischen Konzils, in: Stimmen der Zeit 224 (2006), 435– 449.

11 Rainer Bucher: Die Theologie, das Fremde. Der theologische Diskurs und sein anderes, in: Ottmar Fuchs (Hrsg.): Die Fremden. Düsseldorf 1988, 302–319, hier 303.

12 Karl Rahner: Grundkurs des Glaubens. Einführung in den Begriff des Christentums. Freiburg i. Br. 1976, 60.

13 Bucher, Die Theologie (wie Anm. 11), 304.

14 Hadwig Müller: Mission als Beziehungsgeschehen verstehen. Thesen für ein Gespräch mit Gedanken Karl Rahners, in: Pastoraltheologische Informationen 24 (2004), Heft 2 , 220 –228.

15 Joachim Wanke: Das Evangelium auf den Leuchter stellen. Überlegungen zur missionarischen Präsenz der Kirche in der Gesellschaft, in: Manfred Entrich / Joachim Wanke (Hrsg.): In fremder Welt zu Hause. Anstösse für eine neue Pastoral. Stuttgart 2001, 13–30, 30.

16 Vgl. Karl Rahner: Grundprinzipien zur heutigen Mission der Kirche, in: Franz Xaver Arnold / Karl Rahner / Viktor Schurr / L eonhard M. Weber (Hrsg.): Handbuch der Pastoraltheologie. Praktische Theologie der Kirche in ihrer Gegenwart, Bd. II/2, Freiburg i. Br. 1966, 46 – 80, hier 79.

17 Karl Rahner: Der eine Mittler und die Vielfalt der Vermittlungen, in: Ders.: Schriften zur Theologie, Bd. VIII. Einsiedeln 1967, 218 –235, hier 226.

18 John Neil Collins: Diakonia. Re-interpreting the Ancient Sources. Oxford 1990; John Neil Collins: Deacons and the Church. Making connections between old and new, Harrisburg / P ennsylvania 2002.

19 Anni Hentschel: Diakonia im Neuen Testament. Studien zur Semantik unter besonderer Berücksichtigung der Rolle von Frauen. Tübingen 2007, stellt heraus, dass das Handeln eines «diakonos» nicht in eigener Vollmacht geschieht, sondern einer Beauftragung bedarf (ebd., 433).

20 In diesem Sinne kennen wir eine Tradition der Evangelien, die den Dienstcharakter diakonischen Handelns betonen, und zugleich eine paulinische Sprache, die auf Vermittlung setzt, der auch politische-provokative Qualitäten zukommen.

21 Gottfried Seebass: Das Erbe Johann Hinrich Wicherns für eine Theologie der Diakonie, in: Arnd Götzelmann (Hrsg.): Einführung in die Theologie der Diakonie. Heidelberg 1999, 94–114.

22 Alfred Delp: Vertrauen zur Kirche, in: Roman Bleistein (Hrsg.): Alfred Delp. Gesammelte Schriften, Bd. I. Frankfürt am Main 21985, 263–283, hier 280.

23 Ebd., 276.

24 Alfred Delp: Das Schicksal der Kirchen, in: Roman Bleistein (Hrsg.): Alfred Delp. Gesammelte Schriften, Bd. IV. Frankfürt am Main 1984, 318 –323, hier 319.

25 Ebd., 320; siehe dazu auch: Gotthard Fuchs: Missionsland Deutschland. Zur theologischen Ambivalenz der bürgerlichen Gesellschaft, in: Ders. (Hrsg.): Glaube als Widerstandskraft. Edith Stein, Alfred Delp, Dietrich Bonhoeffer. Frankfürt am Main 1986, 120 –143, hier 131; Andreas Lob-Hüdepohl: Die Welt nicht freiwillig räumen! Alfred Delps Anstösse für eine Theologie des politischen Engagements, in: Jesuiten 63 (2012), Heft 1, 2–3.

26 Ottmar John: Unterwegs zur Begegnung, in: Manfred Entrich / Joachim Wanke (Hrsg.): In fremder Welt zu Hause. Anstösse für eine neue Pastoral. Stuttgart 2001, 51– 67.

27 Bischof Gebhard Fürst: «Er steht ganz offensichtlich für eine diakonische Weltkirche », in: Katholisches Sonntagsblatt, Ausgabe 14 vom 7. April 2013, 14 –15.

28 Klaus Kiessling: Pro Diakonia Asiatica I: Ständiger Diakonat in der kulturell pluralen Welt Indiens, in: Diaconia Christi 47 (2012), Heft 1, 22–27; Ders.: Pro Diakonia Asiatica II: Portraits von Diakonen, Kandidaten und Diözesanverantwortlichen in der kulturell pluralen Welt Indiens, in: Diaconia Christi 47 (2012), Heft 1, 42–53; Ders. / Hermann- Josef Wagener: Pro Diakonia Asiatica III: Weitere Portraits von Diakonen in der kulturell pluralen Welt Indiens, in: Diaconia Christi 47 (2012), Heft 1, 77– 88.

29 Bishop Bosco Penha: The New Way of Being Church. Mumbai 2011.

30 Fritz Frei: Die Inkulturation des christlichen Glaubens in die Gegenwartskulturen aus der Perspektive der Missionswissenschaft, in: Thomas Schreijäck (Hrsg.): Christwerden im Kulturwandel. Analysen, Themen und Optionen für Religionspädagogik und Praktische Theologie. Freiburg i. Br. 2001, 183–199.

31 Franz Weber: Gerechtigkeit und interkulturelle Beziehung, in: Herbert Haslinger u. a. (Hrsg.): Handbuch Praktische Theologie, Bd. 2 . Mainz 2000, 348 –362, hier 356.

32 Matthias Scharer, An kulturell-religiösen Grenzen leben lernen. Zum «missionarischen » Bewusstsein Kommunikativer Theologie, in: Klaus Vellguth (Hrsg.): Missionarisch Kirche sein. Erfahrungen und Visionen. Freiburg i. Br. 2002, 87–105.

33 So im Rahmen des Jubiläums «30 Jahre Ständiger Diakonat in der Kirche von Luxemburg» am 25. Mai 2013 in Bettembourg.

34 Arnd Bünker: Entkirchlichung als Herausforderung missionarischer Grenzüberschreitung. Vom territorialen zum universalen Missionsverständnis, in: Vellguth, Missionarisch Kirche sein (wie Anm. 32), 11–27, hier 21 f.

35 Michael Mähr / Klaus Kiessling: Pro Diakonia Latina oder: Vom lebensnahen Mut der Diakone in Lateinamerika ( Teile I u nd II), in: Diaconia Christi 42 (2007), 25– 60 und 158 –172.

36 Klaus Baumann: «Anders und solidarisch», in: Erzbischöfliches Ordinariat (Hrsg.): Damit das Reich Gottes auch heute wächst. Freiburg i. Br. 2007, 6 –25.

37 Hans-Joachim Sander: Finden wir Gott dort, wo wir ihn suchen?, in: Georg Köhl u. a. (Hrsg.): Abenteuer Hoffnung. Berlin 2012, 641– 653, hier 6 49.

38 Manfred Bruhn u. a. (Hrsg.): Kirche und Marktorientierung. Fribourg / Schweiz 2000; Karl Gabriel u. a. (Hrsg.): Solidarität und Markt. Die Rolle der kirchlichen Diakonie im modernen Sozialstaat. Freiburg i. Br. 2005.

39 Ottmar John: « Zeit zur Aussaat. Missionarisch Kirche sein», in: Vellguth, Missionarisch Kirche sein (wie Anm. 32), 120 –141, hier 140.

40 Hermann Schalück: Am Anfang war die Beziehung, in: Ebd., 79– 86, hier 86.

41 Tomáš Halík: Geduld mit Gott. Freiburg i. Br. 32011, 117.

42 Ebd., 151.

43 «Mit den Suchenden auf die Suche gehen». [Gespräch von Stefan Orth mit Tomáš Halík], in: Herder Korrespondenz 67 (2013), 69–73.

44 Benedikt Kranemann: Liturgie und Mission. [ Vortrag 28. Januar 2013 in Sankt Augustin]: www.fakultaetentag.de/kthf/studeintage.html

45 Veröffentlicht am 27. März 2013 unter http://blog.radiovatikan.de/die-kirche-die-sich-um-sich-selber-dreht-theologischer-narzissmus/ .

46 Giancarlo Collet: Sich der Gegenwart aussetzen, in: Michael Böhnke u. a. (Hrsg.): Freiheit Gottes und der Menschen. FS Thomas Pröpper. Regensburg 2006, 381– 393, hier 391.

Klaus Kiessling

Klaus Kiessling

Klaus Kiessling, Professor und Prorektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main, leitet dort das Seminar für Religionspädagogik, Katechetik und Didaktik sowie das Institut für Pastoralpsychologie und Spiritualität. Er ist Ständiger Diakon und Präsident des Internationalen Diakonatszentrums (IDZ)