«Man muss gemeinsam gehen»

Wie zielstrebig geht Papst Franziskus Reformen an? Diese Frage wird immer dann laut, wenn der offenkundig neue Stil des Papstes sich nach Meinung vieler noch zu wenig in Entscheidungen und Strukturen umsetzt.

Zielstrebigkeit in Sachen Bischofssynode lässt die Ansprache von Papst Franziskus während der Fei-er zu deren 50-Jahr-Jubiläum am 17. Oktober 2015 erkennen: «Vom Anfang meines Dienstes als Bischof von Rom an hatte ich vor, die Synode aufzuwerten, die eines der kostbarsten Vermächtnisse der letzten Konzilssitzung ist.»1 Tatsächlich hatte Papst Franziskus bereits im Interview mit P. Antonio Spadaro kurz nach seinem Amtsantritt im August 2013 geäussert: «Man muss gemeinsam gehen: Volk, Bischöfe, Papst. Synodalität muss auf verschiedenen Ebenen gelebt werden. Vielleicht ist es Zeit, die Methode der Synode zu verändern, denn die derzeitige scheint mir statisch. Das kann dann auch einen ökumenischen Wert haben – besonders mit unseren orthodoxen Brüdern. Von ihnen kann man noch mehr den Sinn der bischöflichen Kollegialität und die Tradition der Synodalität lernen. Die Bemühung um die gemein-same Reflexion, der Blick darauf, wie die Kirche in den ersten Jahrhunderten vor dem Bruch zwischen Osten und Westen gelenkt wurde, wird zur rechten Zeit Frucht bringen.»2

Die beste Auslegung solcher Absichtserklärungen ist ein Blick auf Modalitäten und Prozess der Bischofssynode von 2015 (im Zusammenhang mit derjenigen des Vorjahres). Auffälligerweise suchte Papst Franziskus in der genannten Ansprache die Kontinuität zu seinen Vorgängern primär durch die Erinnerung an deren Aussagen zur Reformbedürftigkeit der Synode. Daraus konnte er gewissermassen einen Auftrag zu jenen Reformen ableiten, die er bereits eingeleitet hatte. Langfristig ist zu hoffen, dass die Bischofssynoden von 2014 und 2015 sich in der Geschichte der Bischofssynoden3 und dadurch auch in der Entwicklung der Handlungs- und Bewegungsfähigkeit der Kirche als Wendepunkt erweisen.

1. Zwei Bischofssynoden zum selben Thema

Die erste Neuerung gegenüber der bisherigen Geschichte ist die Durchführung von zwei Synoden zum selben Thema. Bereits 1990 war ein solcher Vor-schlag laut geworden. Damalige Synodenteilnehmer dachten «an eine alle 5 Jahre einzuberufende Versammlung, die aber zur gleichen Thematik in zwei Sessionen tagen sollte. Dazwischen könnten einerseits Sachkommissionen, ähnlich wie am Konzil, weiterarbeiten – solche Sachkommissionen gibt es jetzt nicht einmal während der Synode –, und vor allem könnten die Bischöfe in der Zwischenzeit ihre Gläubigen, Laien und geistlichen Mitarbeiter/innen in die Arbeit einbeziehen.»4

Die Konzentration von zwei dicht aufeinander folgenden Synoden auf ein Thema galt in den vergangenen Wochen nicht selten als Zeichen für die ernst-hafte Absicht, ein Thema mit Ertrag zu diskutieren und dabei Veränderungen des Status quo anzustreben. So erklärte Kardinal Reinhard Marx Anfang Oktober 2015: «Es ist eindeutig und klar, dass wenn jemand zwei Synoden zum selben Thema macht, er eine Entwicklung will (…). Man kann nicht zwei Synoden veranstalten und dann nur wiederholen, was man immer schon gesagt hat, das wäre nicht sehr er-mutigend.»5

Die Chance eines über mehr als zwei Jahre reichenden Prozesses6 ist genutzt worden, allerdings nur zu einem Teil.

2. Chance der Zwischenzeit: Einbezug des Volkes Gottes

In einer Aufsehen erregenden Weise wurde die Zeit genutzt, um das Volk Gottes zu konsultieren, wie dies noch vor keiner der bisherigen Bischofssynoden geschehen war. Der ungewohnte Vorgang wurde denn auch gleich zum Anlass für Kritik, die davor warnte, den Glaubenssinn des Volkes Gottes mit einem Plebiszit zu verwechseln.7

Bei der bereits genannten Ansprache begründete Papst Franziskus seinen Appell, das ganze Volk Gottes einzubeziehen, theologisch mit dem Gewicht des sensus fidelium, der die Getauften zu aktiven Trägern des Glaubens und der Evangelisierung macht. Dabei scheute Papst Franziskus sich nicht, auf die traditionelle Unterscheidung der lehrenden und hörenden bzw. lernenden Kirche Bezug zu nehmen und daran eine – für kirchliche Verhältnisse deutliche – kritische Modifikation anzubringen: «Der sensus fidei [der Glaubenssinn] verbietet, starr zwischen Ecclesia docens [der lehrenden Kirche] und Ecclesia discens [der lernenden Kirche] zu unterscheiden, weil auch die Herde einen eigenen ‹Spürsinn› besitzt, um neue Wege zu erkennen, die der Herr für die Kirche er-schliesst.»8

3. Verpasste Chance der Zwischen-zeit: Zu wenig Theologie

Die oben zitierte Anregung von 1990, zwei Synoden zum selben Thema abzuhalten, war verbunden mit dem Vorschlag, in der Zwischenzeit Sachkommissionen einzusetzen. Diesbezüglich muss kritisch an-gemerkt werden – und dies haben während der Synodenwochen Bischöfe ebenso wie Synodenbeobachter getan –, dass die Zeit zwischen den beiden Synoden 2014/15 nicht genügend für in den Synodenprozess strukturell eingebundene theologische Arbeit genutzt worden ist. Es gibt zu denken, dass in der Schlussphase der Synode eine deutlichere Festlegung zu einzelnen strittigen Fragen deswegen für noch nicht möglich gehalten wurde, weil entsprechende theologische Klärungen noch ausstünden und dafür – so der Vorschlag von zwei Sprachzirkeln – Kommissionen einzusetzen wären.9 Sowohl in methodischer Hinsicht (hinsichtlich der wechselseitigen Beziehung von Lehre und Pastoral) als auch in Einzelfragen der Thematik hätte mehr theologischer Vorlauf und Support der Synode gutgetan.

Versäumnisse betreffen insbesondere die Erarbeitung des Instrumentum laboris, mit dem eine weitere Neuerung verbunden ist. Erstmals war das Instrumentum laboris nicht nur Ausgangspunkt, sondern Basis für den Abschlusstext einer Synode. Das ist prinzipiell eine sinnvolle Entscheidung, denn bisherige Synoden waren nicht selten mit der Aufgabe, ein Abschlussdokument von Grund auf zu entwickeln, schon zeitlich gesehen überfordert. Die Entscheidung darüber, das Instrumentum laboris als zu überarbeitende Vorlage für das Abschlussdokument von 2015 zu machen, hätte aber mit vermehrter Sorge dafür verbunden sein müssen, es selbst schon möglichst reif vorzulegen. Mindestens hätte das Dokument, das aus zwei Quellen zusammengewachsen war, sorgfältig auf eine stimmige Gedankenfolge geprüft werden müssen. Zu Recht monierten manche Synodenvätern Ungereimtheiten und fehlender Stringenz.10 Für offene Fragen hätte man, ohne vorgreifend zu entscheiden, verschiedene Varianten vorschlagen können, dies aber in bereits theologisch besser fundierten Formulierungen. Das vorliegende Abschlussdokument ist im Vergleich zum Instrumentum laboris zwar bemerkenswert, doch hätte es besser werden können, wenn bereits das Instrumentum laboris in einem reiferen Zustand vorgelegt worden wäre.

4. Der Kreis der Teilnehmer und Teilnehmerinnen

Anlässlich früherer Bischofssynoden wurde der Teilnehmerkreis dieser Institution vor allem unter der Fragestellung reflektiert, ob es sinnvoll ist, dass die Präfekten der vatikanischen Kongregationen Stimmrecht haben. Zudem wurde – insbesondere im Vergleich zum Zweiten Vatikanischen Konzil – die Präsenz von nichtkatholischen Beobachtern, theologischen Experten und Laien vermisst oder nicht als genügend angesehen.11 Bezüglich der ersten Frage scheinen gegenwärtig keine Stimmen laut zu werden, wohl aber in der zweiten Hinsicht. Anders als bei früheren Synoden, bei denen z. T. weder Laien noch nichtkatholische Beobachter präsent waren, gab es 2015 (ähnlich wie im Vorjahr) 90 weitere Experten, Beobachter und Vertreter aus der Ökumene, darunter 17 Ehepaare. Darüber hinaus teilte Abtpräses Jeremias Schröder im Vorfeld der Synode mit, der Dachverband der Männerorden habe erwogen, die ihnen zustehenden Vertretungen an der Synode zur Hälfte an Frauenorden abzugeben. Es habe sich jedoch das Votum des Generalsekretärs durchgesetzt: «Die Frau-en wollen nicht unsere Plätze, die Frauen wollen ihre eigenen Plätze.» Von Seiten der Ordensfrauen sei es gelungen, beim Synodensekretariat die Einladung von drei Seelsorgerinnen zu erwirken. Sie waren je-doch lediglich als Beobachterinnen ohne Stimmrecht zugelassen. Dafür handelte es sich bei einem der zehn für die Synode gewählten männlichen Ordensvertreter um den Generalprior der Kleinen Brüder Jesu, den Franzosen Hervé Janson, der kein Priester ist. In seinem bemerkenswerten Redebeitrag machte er auf den ungleichen Status der Ordensfrauen und der Familien aufmerksam. Die Frage nach einer Mitwirkung von Laien mit Stimmrecht bei künftigen Synoden gab jedenfalls mehrfach zu reden.12

Eine Erweiterung des Teilnehmerkreises würde den bisherigen Charakter der Bischofssynode ver-ändern, die Papst Franziskus in der Ansprache zum 50-Jahr-Jubiläum der Synode dezidiert als episkopale Synode beschrieb. Zugleich verortete er sie jedoch «innerhalb des Gottesvolkes»13 und bestimmte Synodalität als Zusammengehen von Laien und Hirten mit dem Bischof von Rom. Demzufolge verlangt Synodalität auf allen Ebenen das von Papst Franziskus eingeschärfte Hören und Zusammenwirken, auch in den strukturellen Formen der Diözesansynode, diözesaner Räte und der Bischofskonferenzen. «Nur in dem Mass, in dem diese Organismen mit der ‹Basis› verbunden bleiben und vom Volk, von den Problemen des Alltags ausgehen, kann eine synodale Kirche allmählich Gestalt annehmen: Diese Instrumente, die sich manchmal mühselig dahinschleppen, müssen als Gelegenheit zum Zuhören und zum Teilen erschlossen werden.»14 Entsprechend benannte der Papst es als Aufgabe der Bischöfe, «die Lebenswirklichkeiten und Probleme der Kirchen zu übermitteln».15

Ob die in der Ortskirche gelebte Synodalität auf der Ebene der Universalkirche ausschliesslich durch Bischöfe repräsentiert werden kann, ist ekklesiologisch zu reflektieren. Notwendige Orientierungspunkte dafür sind historische Einsichten über Kriterien der Repräsentanz, die heute unumgehbare Frage nach der Partizipation von Frauen ebenso wie die ökumenische Dimension der Synodalität, die Papst Franziskus selbst ansprach. Immerhin ist die Präsenz von Laien auf Synoden der orthodoxen und der reformatorischen Kirchen selbstverständlich. Wenn der Papst sich selbst als Getaufter unter Getauften und Bischof unter Bischöfen bezeichnet,16 ist dies gewissermassen eine Selbstbeschreibung im Rahmen einer Synodalität, die Amtsträger mit allen Getauften zusammenführt.

5. Methodenfragen und die Synode als Ereignis

Eine weitere Neuerung der Bischofssynode 2015 war die Aufwertung der Sprachzirkel, die in früheren Synoden auf eine zweite Synodenphase beschränkt waren. Nachdem in der bisherigen Geschichte der Synode die Monotonie der Plenumsphasen oftmals beanstandet worden waren, war ein Wechsel der Methode schon lange angezeigt. Abgesehen von kritischen Stimmen vor allem zu Beginn der Synode würdigten Synodenbischöfe in deren weiteren Verlauf immer wieder, dass die Arbeit in den Sprachzirkeln eine grosse Verbesserung gebracht habe und sehr fruchtbar sei.

Damit verbunden veränderte sich der synodale Prozess. Auf vielen bisherigen Synoden ging der methodische Wechsel von den Voten im Plenum zur Gruppenphase mit einem Bruch in der Dynamik einher. Synodenteilnehmer monierten, dass die in der Plenumsphase thematisierten Perspektiven sich in der zweiten Phase übermässig verengten.17 Diese Art von Bruch blieb diesmal, vielleicht infolge des ständigen Wechselspiels zwischen Plenum und Sprachzirkeln, aus.

Dafür kam es zu einem anderen Phänomen, das vor allem in der mittleren Phase der Synode mit unterschiedlichen Bewertungen häufig thematisiert wurde. Naturgemäss waren die dezentriert parallel laufenden Diskussionen und Arbeitsvorgänge in den Zirkeln schwierig zu überschauen. Dies war auch an früheren Synoden festgestellt worden, dann aller-dings in der Phase kurz vor dem Ende der Synode, so dass die aufgebaute Spannung bald in den aus den Vorschlägen aller Sprachzirkel zusammengestellten «Propositiones» aufgelöst wurde. Bedingt durch das neue methodische Vorgehen durchzog dezentriertes Arbeiten mit unterschiedlichen und z. T. gegenläufigen Ergebnissen nun die gesamte Synode. Der so entstandene offene Prozess löste Unruhe und Verunsicherung aus. Auf dem Weg sah man nicht, wohin die Reise geht.

Einige Synodenteilnehmer verstanden es, die-se Situation zu deuten. Kardinal Luis Antonio Tagle kommentierte, die neue Methode löse Verwirrung aus, aber es sei gut, verwirrt (confused) zu sein, weil sich darin die Komplexität der Lebenswirklichkeit spiegele.18 Erzbischof Marc Coleridge hob die laufen-de Synode von früheren, ruhigeren und einfacheren Synoden dadurch ab, dass sie nun einmal einen Prozess der Unterscheidung intendiere, was unausweichlich zur Folge haben, dass die Situation phasenweise «verfahren» (messy) scheinen müsse.19 Mit letzterem Votum wurde der Prozess in den Kontext ignatianischer Spiritualität gestellt, was der Intention des Jesuitenpapstes durchaus entsprechen dürfte. Erst wenn Positionen und Stimmen in all ihrer Diversität einen Ausdruck gefunden haben, ist eine authentische Unterscheidung möglich. So bezeichnete Papst Franziskus bei der Vigil vor der Bischofssynode 2014 das Zusammenkommen um den Bischof von Rom als «Ereignis der Gnade, in dem die bischöfliche Kollegialität auf einem Weg der geistlichen und pastoralen Unterscheidung zum Ausdruck kommt».20

Voraussetzung dafür war der von Papst Franziskus am Beginn beider Synoden angemahnte Freimut.21 Entsprechend würdigte er beim Abschluss der Synode von 2014 die zurückliegende Diskussion sogar in gewissen Extremen: Das Eintreten mancher «Versuchungen» (z. B. sich entweder in den Buchstaben zu verschliessen oder einer trügerischen Nach-sicht zu verfallen) zeige die «Bewegung der Geister» im ignatianischen Sinn, die einer falschen Harmonie vorzuziehen sei.22

In diesem Sinne bezeichnete Papst Franziskus die Synode als einen Weg, in dem die Beteiligten sich «ohne Furcht» aussetzen müssen, damit ein Prozess der Unterscheidung möglich wird und Gott uns «überraschen» kann, «indem er ungeahnte Wege vor uns auftut und uns zu ihnen hinführt».23 Die Synode von 2015 eröffnend, nannte Papst Franziskus dies auch ein Geistgeschehen. «Die Synode ist darüber hinaus ein geschützter Raum, wo die Kirche das Wirken des Heiligen Geistes erfährt. Bei der Synode spricht der Heilige Geist durch die Zunge all derer, die sich von Gott führen lassen, der stets überrascht.»24 Im Rückblick deklarierte er: «Viele von uns haben das Wirken des Heiligen Geistes erlebt; er ist der eigentliche Protagonist und Urheber der Synode.»25 Bei der Vigil vor der Bischofssynode 2014 hatte Papst Franziskus den Wunsch ausgesprochen: «Möge der Wind von Pfingsten über die Synodenarbeiten, über die Kirche, über die gesamte Menschheit wehen.»26 Es liegt nahe, die Synode gerade deswegen in der Spur des Zweiten Vatikanischen Konzils zu sehen, das Papst Johannes XXIII. als Pfingstereignis bezeichnet hat.

In einer der letzten Medienkonferenzen äusserte der kanadische Kardinal Gérald Cyprien Lacroix die Einschätzung, dass trotz aller Bedeutung des Synodendokumentes nicht nur dieses zähle, sondern auch die synodale Erfahrung wichtig sei.27 Konkret bezog der Kardinal dies auch auf die Frage, auf welcher Basis Papst Franziskus nachkonziliar handeln könne: Er habe während der ganzen Zeit zugehört und habe die Akzentsetzungen ebenso wie die schwierigen Punkte und die Art der Argumentation wahrgenommen. Ausserdem hätten verschiedene Synodenväter dem Synodensekretariat längere Dokumente übergeben. All das werde berücksichtigt werden.

Wer sich bei der Konzilsforschung auskennt, weiss, wie bedeutsam (und zugleich wie umstritten) es ist, den Ertrag des Zweiten Vatikanischen Konzils nicht nur am Buchstaben, an den Texten, sondern auch am Geist des Konzils und am Ereignis festzumachen. Es gehört zu den positiven Erträgen der Bischofssynode 2015, die Bedeutung des Prozesshaften erneut aufgezeigt zu haben.

6. Atmosphärisches

Wenn hier auch von «Atmosphärischem» die Rede sein soll, so handelt es sich naturgemäss um Aussenwahrnehmungen. Dabei ist das Monitum mehrerer Synodenteilnehmer zu beachten, welche eine mediale Berichterstattung kritisierten, die in die Synode Spannungen und Konflikte hineinprojizierten, die nicht vorhanden seien. Die Anhaltspunkte für drei atmosphärische Einschätzungen entnehme ich darum ausschliesslich den offiziellen Medienkonferenzen sowie Interviews und Blogbeiträgen von Synodenteilnehmern. Dies ist umso naheliegender, als die für die Synodenaula geforderte Freimütigkeit der Rede auch auf solche medialen Mitteilungen übergegangen zu sein scheint: Sie wirkten authentisch.

Die ersten Tage waren stark von der anfänglichen Relatio des Kardinals Peter Erdö geprägt – dies aber in einer dialektischen Weise. Zu auffällig war in dieser Relatio der Versuch, hinter das Instrumentum laboris zurückzugehen und dem Prozess die Offenheit abzusprechen. Demgegenüber gab Erzbischof Bruno Forte in der ersten Medienkonferenz zu verstehen, dass die Synode sich nicht versammle, um nichts zu sagen, und sie sei pastoral im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils. Solche Aussagen wiederholten sich noch einige Tage lang.28

Auch der geleakte Brief von diversen Kardinälen hat mehr Unmut hervorgerufen als Erfolg gehabt.29 Die Strategie, hinter den Kulissen Brandbriefe zu schreiben, ist vom Zweiten Vatikanischen Konzil her bekannt. So erhielt Paul VI. kurz vor der dritten Konzilssession (unter vielen anderen) einen solchen Brief von 39 Konzilsvätern, darunter 25 Kardinäle, welche die Verabschiedung des dritten Kapitels der Kirchenkonstitution verhindern wollten. Sie erhielten eine scharfe Antwort von Papst Paul VI.30 Anders als dieser reagierte Papst Franziskus in der Synodenaula selbst und warnte vor einer konspirativen Hermeneutik. Bemerkenswert war die offenkundige Verärgerung mancher Synodenväter gegenüber den Briefschreibern. Aufsehen erregte insbesondere die Äusserung von Kardinal Donald Wuerl von Washington, er frage sich, ob diejenigen, die Misstrauensvoten gegen den Papst aussprächen, dies einfach deswegen täten, weil sie ihn nicht schätzten.31

Die direkte und freimütige Art der öffentlichen Kommunikation zeitigte aggressive Folgen in manchen Regionen des Internets. Erzbischof Mark Coleridge wies frank und frei auf wutschäumende Reaktionen hin, die er auf seine Äusserungen bei der offiziellen Medienkonferenz des vatikanischen Pressebüros erhalten habe.32 Tatsächlich waren gewisse Internetseiten nicht zimperlich, z. B. auch den Erzbischof von Chicago, Blase Cupich, des Aufrufs zu sakrilegischem Umgang mit der Eucharistie zu verdächtigen und natürlich auch Manipulationsvorwürfe gegen Papst Franziskus zu erheben. In dem Masse, wie Bischöfe aufgrund freimütiger Rede selbst von solchen Attacken betroffen sind, kann vielleicht die Hoffnung steigen, dass ihre Naivität gegenüber den entsprechenden Internetportalen überwunden wird und diese in ein vorher unbekanntes Abseits geraten.

7. Ereignis der Katholizität

Von der Synode als Ereignis der Katholizität soll hier in einer zweifachen Weise die Rede sein. Auch hier sei der Ausgang genommen von Synodenteilnehmern, die sich in Medienmitteilungen von der grossen Vielfalt der Synodalen hinsichtlich von Herkunft und kultureller Prägung, Alter und Erfahrung beeindruckt zeigten. Insbesondere bei jenen, die zum ersten Mal an einer Synode teilnahmen, war geradezu eine Art Enthusiasmus zu spüren, den wohl all jene kennen, welche die Eigendynamik solcher Prozesse, zumal auf internationalen Konferenzen, miterlebt haben. Es entsteht eine eigene, faszinierende Welt, deren Atmosphäre und Austauschmöglichkeiten als Bereicherung empfunden werden.

Im Blick auf eine Synode genügt es Aussenstehenden jedoch nicht, wenn am Ende gute Erfahrungen und eine gute Diskussionskultur gewürdigt werden, an denen sie nicht Anteil hatten und die für sie – jedenfalls direkt – keine Konsequenzen haben. Gegen Ende der Synode mutete es bisweilen seltsam an, wenn Synodenbischöfe mitteilten, dass ihnen neu die Bedeutung des Hörens aufeinander und auf Familien aufgegangen ist. Dass Ehen und Familien, vor allem jene in schwierigen Situationen, ebenso wie Personen, die in ihren familiären Lebensentwürfen enttäuscht wurden, im Hören zu begleiten sind, war in der Kirche und ihrer Pastoral hoffentlich auch vor der Synode bereits selbstverständlich. Zu wenig wäre es auch, wenn angesichts der synodal manifesten Vielfalt der Probleme in dieser Welt die Einsicht beliebt gemacht werden soll, dass deswegen Erwartungen aus verschiedenen Kulturen notwendig enttäuscht werden müssten – ohne dass dies mit Lösungen für eben die Probleme der verschiedenen Kulturen verbunden wäre. Krass gesagt: Müssen, weil die Probleme so unterschiedlich sind, sowohl die afrikanischen Bischöfe für die Frage der Polygamie als auch die europäischen und nordamerikanischen Bischöfe für die Frage der Homosexualität auf Lösungen verzichten?

Es ist Papst Franziskus zuzuschreiben, dass er die an der Synode erfahrene Vielfalt nicht als Grund für die Schwierigkeit konkreter Lösungen, sondern als Impuls für eine zu verändernde Lösungsstrategie aufzeigte. Er benannte das Problem beim Namen: «Und – jenseits der vom Lehramt der Kirche genau definierten dogmatischen Fragen – haben wir auch gesehen, dass das, was einem Bischof eines Kontinentes als normal erscheint, sich für den Bischof eines anderen Kontinents als seltsam, beinahe wie ein Skandal herausstellen kann – beinahe! –; was in einer Gesellschaft als Verletzung eines Rechtes angesehen wird, kann in einer anderen eine selbstverständliche und unantastbare Vorschrift sein; was für einige Gewissensfreiheit ist, kann für andere nur Verwirrung bedeuten. Tatsächlich sind die Kulturen untereinander sehr verschieden, und jeder allgemeine Grundsatz – wie ich sagte: die vom Lehramt der Kirche genau definierten dogmatischen Fragen – jeder allgemeine Grundsatz muss inkulturiert werden, wenn er beachtet und angewendet werden soll.»33 Was das bedeutet, hatte der Papst bereits eine Woche zuvor bei der 50JahrFeier der Bischofssynode zu verstehen gegeben, indem er seine eigene Aussage aus dem Apostolischen Schreiben «Evangelii gaudium» in Erinnerung brachte: In einer synodalen Kirche sei es «nicht angebracht, dass der Papst die örtlichen Bischöfe in der Bewertung aller Problemkreise ersetzt, die in ihren Gebieten auftauchen. In diesem Sinn spüre ich die Notwendigkeit, in einer heilsamen ‹Dezentralisierung› voranzuschreiten».34

Diesbezüglich äusserte der mexikanische Erzbischof Carlos Aguiar Retes einen Vorschlag bezüglich einer nochmals reformierten Praxis der Bischofssynode: Künftige Bischofssynoden sollten ihm zufolge durch kontinentale Synoden vorbereitet werden.35

8. Die Synode «sub et cum Petro»

Der synodale Weg gipfelt «im Hören auf den Bischof von Rom, der berufen ist, als ‹Hirte und Lehrer aller Christen› zu sprechen: nicht von seinen persönlichen Überzeugungen ausgehend, sondern als oberster Zeuge der fides totius Ecclesiae [des Glaubens der gesamten Kirche], als ‹Garant des Gehorsams und der Übereinstimmung der Kirche mit dem Willen Gottes, mit dem Evangelium Christi und mit der Überlieferung der Kirche›». Mit einem Zitat aus dem Ersten Vatikanischen Konzil und im Rückgriff auf das ähnlich «primatiale» Schlusswort zur Bischofssynode 2014 kehrte Papst Franziskus bei der 50Jahr Feier der Bischofssynode die primatiale Rolle des Papstes für die Synode heraus.

In zweifacher Weise geschah dabei zugleich eine Relecture dieses Primates. Zum einen unterstrich Papst Franziskus den Dienstcharakter aller Ämter und wies in Aufnahme entsprechender Aussagen von Papst Johannes Paul II. auf das Ziel einer Reform des Papsttums hin.36

Zum anderen verbalisierte er das, was im Prozess selbst erfahrbar wurde: Papst Franziskus brachte seine primatiale Rolle genau dort ein, wo er um die oben erwähnte Freimütigkeit der Diskussion bat. Die Bischöfe sollten sich frei wissen, alles zu sagen, was sie denken, «ohne menschliche Rücksichten, ohne Furcht», im Vertrauen darauf, dass die Anwesenheit des Papstes «Garantie für alle und Gewährleistung des Glaubens»37 ist. In seiner Ansprache beim Abschluss der Synode 2014 hatte Papst Franziskus die Präsenz des Papstes als «Garantie für alle»38 bezeichnet. Diese päpstliche Funktion als «Garantie für die Einheit» weitete er auch darauf aus, dass die Hirten ihre Hirtenaufgabe «ohne falsche Angst» ausüben müssten.39 Den Primat betonte Papst Franziskus also, um Freiräume zu schaffen. Als personaler Repräsentant der Einheit wollte er verhindern, dass Diskussionen vorschnell im Namen der Einheit abgeblockt werden.

Es wird sich zeigen, ob er den Synodenprozess auch nach der Synode durch primatiales Handeln weiter und aus Blockaden herausführt. Nicht von ungefähr wurde schon während des Prozesses wiederholt der Wunsch nach einem nachsynodalen Schreiben des Papstes ausgesprochen. Das Abschlussdokument tritt – Vorschlägen aus Sprachzirkeln folgend40 – nicht als eigenes Dokument der Synode zum Thema auf, sondern nur als «Relazione Finale del Sinodo dei Vescovi al Santo Padre Francesco», die in Nr. 94 den Papst ausdrücklich bittet, diese Gelegenheit für ein Dokument über die Familie zu nutzen. In der gegebenen Situation ist dies verständlich. Prinzipiell ist es bedauernswert, dass die Synode nicht stärker als ein Gremium mit eigener Stimme wahrgenommen wird. Sie müsste dafür nicht einmal Entscheidungsvollmacht haben.

Gerade hier wird aber auch deutlich, dass die Frage nach der Zielstrebigkeit des Papstes eine allzu bequeme Frage ist. Papst Franziskus hat seine Ziele und Visionen deutlich markiert und bei der Synode auch das primatiale Gewicht seines Amtes in die Waagschale gelegt. Ob er dies auch in nachsynodale Entscheidungen umsetzt, wird sich zeigen. Im Streben nach Dezentralisierung könnte er es für angemessener halten, andere Ebenen in die Pflicht zu nehmen. Jedenfalls hat er unmissverständlich deutlich gemacht, dass eines seiner Ziele die Verwirklichung von Synodalität ist. Das aber verlangt: «gemeinsam vorangehen» – zielstrebig.

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1 http://w2.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2015/october/documents/papa-francesco_20151017_50-anniversario-sinodo.html (23.10.2015). Im Folgenden ist mit «Synode» immer die Institution der Bischofs-synode gemeint. Die Internetquellen wurden alle am 12. November 2015 geprüft. Die Daten hinter der URL beziehen sich auf das Publikationsdatum.

2 Antonio Spadaro: Interview mit Papst Franziskus. Teil 2: http://www.stimmen-der-zeit.de/zeitschrift/online_exklusiv/details_html?k_beitrag=3906433.

3 Siehe dazu: Eva-Maria Faber: Eine fünfzigjährige Lerngeschichte fruchtbar machen. Zur Geschichte der Bischofssynode von 1965 bis 2015, in: SKZ 183 (2015), Nr. 42–43, 527–534, 531 f.

4 Ludwig Kaufmann: «Bischofssynode»?, in: Orientierung 54 (1990), 205–207, 207; vgl. Ulrich Ruh: Perspektiven mit Schlagseite. Beratungen und Ergebnisse der Bischofs-synode über die Priesterbildung, in: HerKorr 44 (1990), 574–579, hier 579.

5 http://de.radiovaticana.va/news/2015/10/04/kardinal_marx_die_schwierigen_fragen_nicht_leichtreden/1175225 (3.10.2015).

6 Von der Einberufung der Ausserordentlichen Bischofssynode am 8. Oktober 2013 bis zum Abschluss der Ordentlichen Bischofssynode am 25. Oktober 2015.

7 Vgl. diesbezügliche Äusserungen von Kardinal Gerhard Ludwig Müller: http://de.radiovaticana.va/news/2015/04/02/kardinal_m%C3%BCller_lebenswirklichkeit_keine_offenbarungsquelle/1134104 (2.4.2015).

8 Wie Anm. 1.

9 Vgl. den Bericht der Circuli Anglici B und D http://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2015/10/21/0803/01782.html (21.10.2015) sowie die Aussage des Bischofs von Ohio George Murry: «One of the missing pieces in the synod (…) is that we have not had presentations by theologians, biblical scholars, canonists or cultural historians, to get a broader view (…). We need to do that before any decision is made»: http://americamagazine.org/content/dispatches/bishop-george-murry-discusses-synod-process-supports-more-lay-involvement (20.10.2015).

10 Vgl. die deutliche Kritik von Erzbischof Mark Coleridge: «I personally don’t think that this particular Instrumentum Laboris – which was an extraordinarily complicated document to produce – I don’t think it’s a strong enough document to sustain the weight that’s been imposed upon it. I think in many ways it's a weak document»: http://ncronline.org/news/vatican/australian-archbishop-synod-must-change-church-s-language-actions (13.10.2015). Erzbischof Heiner Koch formulierte das Desiderat theologischer Expertise: http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/erwarte-loyalitat-zu-franziskus (20.10.2015).

11 Vgl. Faber, Lerngeschichte (wie Anm. 3), 531 f.

12 Vgl. den Redebeitrag Bruder Hervé Janson: https://www.commonwealmagazine.org/print/37743 (19.10.2015) sowie zu den Aussagen von Abtpräses Jeremias und zu einem Votum von Kardinal Reinhard Marx: http://de.radiovaticana.va/news/2015/10/07/synode_kardinal_marx_h%C3%A4lt_stimmrecht_f%C3%BCr_laien_f%C3%BCr_machbar/1177441 (7.10.2015).

13 Papst Franziskus: Ansprache zur Eröffnung der Bischofssynode 2015: http://w2.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2015/october/documents/papa-francesco_20151005_padri-sinodali.html (5.10.2015).

14 Wie Anm. 1.

15 Papst Franziskus: Ansprache zur Eröffnung der Bischofssynode 2014: http://w2.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2014october/documents/papa-francesco_20141006_padri-sinodali.html (6.10.2014).

16 Wie Anm. 1.

17 Vgl. Faber, Lerngeschichte (wie Anm. 3), 530 f.

18 «Definitely it [die neue Arbeitsmethode] has caused (…) a bit of confusion (…). But it’s good to be confused once in a while (…). If things are always clear, then we might not be in real life anymore»: http://ncronline.org/news/vatican/synod-bishops-express-confusion-group-reports-cardinal-calls-it-healthy (9.10.2015).

19 Vgl. http://www.news.va/en/news/synod-on-the-family-press-briefing-day-12 (23.10.2015) sowie im Originalton https://www.youtube.com/watch?v=timmt6EvF-0 bei Minute 6:17 (19.10.2015).

20 Papst Franziskus: Ansprache bei der Vigil 2014 http://w2.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2014/october/documents/papa-francesco_20141004_incontro-per-la-famiglia.html (4.10.2014); siehe auch Nr. 3 der Relatio http://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2015/10/24/0816/01825.html (24.10.2015).

21 Wie Anm. 13 und 15.

22 Vgl. Papst Franziskus: Ansprache zum Abschluss der Bischofssynode 2014 http://w2.vatican.va/content/francesco/it/speeches/2014/october/documents/papa-francesco_20141018_conclusione-sinodo-dei-vescovi.html (18.10.2014).

23 Papst Franziskus: Predigt bei der Eucharistiefeier zum Abschluss der Bischofssy-node 2014: http://w2.vatican.va/content/francesco/de/homilies/2014/documents/papa-francesco_20141019_omelia-chiusura-sinodo-beatificazione-paolo-vi.html (19.10.2014).

24 Wie Anm. 13.

25 Papst Franziskus: Ansprache zum Abschluss der Bischofssynode 2015: http://w2.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2015/october/documents/papa-francesco_20151024_sinodo-conclusione-lavori.html (24.10.2015).

26 Wie Anm. 20.

27 Vgl. https://www.youtube.com/watch?v=XRu0xe6jUXs bei Minute 44:45 (23.10.2015)

28 Vgl. exemplarisch zwei der Medienbriefings https://www.youtube.com/watch?v=ySlyQFfH-gs&list=PLC9tK3J1RlaaaKjOoJzbc apnHDEnN9cTa&index=17/ https://www.youtube.com/watch?v=oIIebOucnmk (5./6.10.2015).

29 Vgl. die trockene Bemerkung des auf diesen Brief angesprochenen Bischofs von Ohio George Murry: «There seem to be a number of letters out there»: http://americamagazine.org/content/dispatches/bishop-george-murry-discusses-synod-process-supports-more-lay-involvement (20.10.2015).

30 Vgl. http://www.kirchenblogs.ch/d/blogs/konzilsblog/ m119840 (11.9.2014).

31 Vgl. http://americamagazine.org/content/dispatches/cardinal-wuerl-calls-out-popes-opponents (18.10.2015).

32 Vgl. http://brisbanecatholic.org.au/articles/on-the-road-together-invective-fear-surprise/ (20.10.2015). Die (bemerkenswerte) Medienkonferenz selbst wie Anm. 19.

33 Wie Anm. 25.

34 Wie Anm. 1 bzw. «Evangelii gaudium» Nr. 16.

35 Vgl. https://www.youtube.com/watch?v=j7O2fh7ncfI bei Minute 18:35 (10.10.2015) sowie http://www.cruxnow.com/church/2015/10/19/some-bishops-think-local-decisions-are-the-answer-to-vexing-questions/ (19.10.2015).

36 Wie Anm. 1; zum Dienstcharakter auch wie Anm. 22.

37 Wie Anm. 15.

38 Wie Anm. 22.

39 Ebd.

40 Vgl. die Berichte der Sprachgruppen Gallicus A und Anglicus B: wie Anm. 9.

Eva-Maria Faber

Eva-Maria Faber

Prof. Dr. Eva-Maria Faber ist Ordentliche Professorin für Dogmatik und Fundamentaltheologie an der Theologischen Hochschule Chur