Das Bistum Basel bewegt, entwickelt und verändert sich. Bei der Suche nach einer zeitgerechten Pastoral wurde mit dem Pastoralen Entwicklungsplan (PEP) «den Glauben ins Spiel bringen»1 im Jahr 2006 ein grundlegender Perspektivenwandel für die zukünftige Gestaltung der Seelsorge eingeleitet.
Die Weitergabe des christlichen Glaubens, der früher in einer lebendigen christlich geprägten Kultur wie selbstverständlich vermittelt worden ist, soll missionarisch-bezeugend weitergegeben werden. Für die Umsetzung des PEP wurden seitens der Bistumsleitung vier «Pastorale Schwerpunkte» vorgegeben. Sie sind grundlegend für eine zukunftsfähige Pastoral und fliessen in jedes Pastoralkonzept ein. Als pastorale Schwerpunkte gelten2:
1. «Diakonie» – die Sendung zum Dienst am Reich Gottes vor Ort umsetzen und strukturell verankern.
2. «Glaubensbildung Erwachsener» – Erwachsene biografie- und situationsbezogen ansprechen, im Leben und Glauben begleiten, stärken und bilden.
3. «Initiationssakramente» – die Pastoral der Initiationssakramente mystagogisch und katechumenal gestalten.
4. «Gemeinschaftsbildung» – Gemeinschaften des Glaubens entwickeln, bilden und vernetzen.
Magna Charta der Katechese
Gemäss den Zeichen der Zeit steht jede Ortskirche vor der grossen Aufgabe, die eigenen Formen der Glaubensverkündigung (Katechese) zu überdenken und neu zu entwickeln. Diese «katechetische Standortbestimmung» wurde im Jahr 2009 für alle deutschsprachigen Bistumskantone vollzogen: Das «Leitbild Katechese im Kulturwandel» umschreibt als «Magna Charta der Katechese» in 12 Leitsätzen «Grundhaltungen und Werte, zeigt Perspektiven auf, legt eine gemeinsame Ausrichtung fest, regt an zur Selbstverpflichtung der Beteiligten und setzt Massstäbe, an denen sie sich orientieren mögen»3.
Konzentration auf Sakramentenkatechese
Im Bistum Basel kommt der Sakramentenkatechese eine grosse Bedeutung zu: «Die Vorbereitung und Feier der Sakramente möchte darauf hinführen, dass die Sakramente als Begegnung mit Gott erfahren werden können, welche das Leben als Christen in Gemeinschaft prägt (PEP-Leitsatz 3.2.5).» Innerhalb der Sakramentenpastoral liegt der katechetische Fokus schwerpunktmässig bei den «Initiationssakramenten»4 Taufe, Erstkommunion, Firmung. Die Katechese wird so immer mehr zu einem integrierten Bestandteil der Gesamtpastoral. Dabei geht es grundlegend um Mystagogie, differenzierte und katechumenale Katechese und Generationen verbindende Katechese.
Kompetenzorientiert in Schule und Pfarrei
Der in dieser SKZ-Ausgabe erwähnte neue Lehrplan für den konfessionellen röm.-kath. Religionsunterricht und die Katechese (LeRUKa) möchte die Katechese und den RU so ausrichten, «dass Menschen mit Gottes Wort in Berührung kommen, Freude am Glauben in christlicher Gemeinschaft empfinden und selbst zu Zeuginnen und Zeugen für Jesus Christus und seine Botschaft werden»5. Damit wird ein bedeutsames Kapitel in der Standortbestimmung von Katechese und katholischem RU für die deutschsprachigen Ortskirchen in der Schweiz aufgeschlagen. Kompetenzorientiertes Lernen in den Lernorten Schule und Pfarrei macht es möglich – mit den Worten von Papst Franziskus – von einer «missionarischen Entscheidung (zu träumen), die fähig ist, alles zu verwandeln, damit die Gewohnheiten, die Stile, die Zeitpläne, der Sprachgebrauch und jede kirchliche Struktur ein Kanal werden, der mehr der Evangelisierung der heutigen Welt als der Selbstbewahrung dient»6.