Jazzafine Musik im Gottesdienst (IV)

Jazz Montreux

Der zeitgenössische Jazz fand seit den 1960ern mit innovativen Grenzgängern wie dem Perkussionisten Pierre Favre da und dort Eingang in liturgische Zusammenhänge. Weiterhin sucht jazzaffine Musik nach ihrem Platz in Gottesdiensten.1

Komponisten wie Mani Planzer (1939–1997), der durch Selbststudium zum Jazz gekommen war, erzielten wenig Breitenwirkung.2 Gegenüber den gewohnten Musikstilen im Gottesdienst erhielt jazzaffine Musik als Ausdruck heutiger Spiritualität nur marginale Akzeptanz. Wo mit Sprachmitteln Schriftsteller und Lyriker der Gegenwart menschliche Befindlichkeiten, die Suche nach Sinn, Gerechtigkeit und Dankbarkeit für das Geschenk der Existenz ausdrücken, ist es im europäischen Raum kaum zum konsequenten Brückenschlag des Jazz mit Feiern des Glaubens gekommen. Rar bleiben Beispiele aus jüngster Zeit (siehe Kasten). Weiter zurück liegt der ökumenische Gottesdienst im Studio des SF vom Sonntag, 3. März 2002. Dezent integriert erklangen eine kleine Jazzformation und eine swingende Chorgruppe. In schlichtem Messgewand stand der Feier Michael Traber (SMB) vor, selber engagierter Bethlehem-Missionar und Kommunikationsfachmann.

Die religiös-spirituelle Dimension des Jazz ist ebenso unbestritten wie ihre Spuren in gottesdienstlichen Feiern nicht nur im deutschsprachigen Raum ab Mitte der 1960er-Jahre durchaus ergiebig sind. Jazz als «die Musik des 20.Jahrhunderts» ist zu verstehen als «direkter Ausdruck eines bewussten Glaubens» und hinterliess Spuren u. a. mit Werken von Ellington, Schifrin, Coltrane, Garbarek oder auch – die Tradition der Luzerner Osterspiele aufnehmend – im Jahre 2002 das Avantgarde-Jazztrio Koch-Schütz-Studer zusammen mit der «spoken poetry» von Christian Uetz und die von Peter Schindler komponierte «Missa» aus dem Jahre 2001.3

Wachsende Ausbreitung der Gospelchöre

Das Phänomen der Gospelchöre und ihrer Praxis, ein Stück zeitgenössischen Lebensgefühls durch ihre Mitwirkung in Gottesdiensten einfliessen zu lassen, verdeutlichen eines: Gospel, Soul und Jazz und die Feierkultur christlicher Kirchen haben sich, beide entsprechend dem Rahmen der Moderne und ihrem weiten Spektrum an kultureller Vielfalt, einander stärker angenähert.4 Die «uralte Gospel-Liturgie» markierte die Liebe zum Leben, erweckte die neue Religiosität einer Angie Stone: «(…) Ich persönlich habe nie das Gefühl gehabt, mit meiner Musik die Kirche zu verlassen.» In den 1960ern noch ausgegrenzt, hat sich der Gospelgesang vielerorts etabliert und wurde zu einer neuen Lebenshaltung mit neuer «praxis pietatis».5 Trotzdem wird Distanz zum Spektrum christlicher Gottesdienstmusik signalisiert. Befragt zu seiner Botschaft antwortete der Berliner Gospelsänger Keith Tynes, für den jedes Gospelkonzert ein Gottesdienst ist: «Ich bin kein Anhänger einer bestimmten christlichen Konfession, aber ich glaube an Gott und dass Gott in jedem Menschen ist. Und durch einen spirituellen Weg kann man zu Gott kommen. Schritt für Schritt kommt man ihm näher, wenn man die Prinzipien kennt; zum Beispiel: Man erntet, was man sät.» Reaktion des Publikums? «(…) Die Leute lachen, sie stehen auf, sie weinen, sie machen mit und klatschen.» Nachfrage: «Gehen Sie in Berlin in eine bestimmte Gemeinde zum Gottesdienst?» Selbstverständliche Antwort: «Ich habe jeden Sonntag ein Konzert. Aber jedes Konzert ist für mich ein Gottesdienst. Es gibt Leute aus dem Publikum, die nach einem Konzert sagen, dass das Konzert noch mehr Gottesdienst für sie war als ein Gottesdienst in der Kirche. Manche Leute, die nie zur Kirche gehen, kommen in meine Konzerte und sagen: Wenn die Kirche so etwas anbieten würde, wie du das machst, würde ich dorthin gehen.»6

Versuche mit Neuer Musik

Zielen solche Äusserungen indirekt auf die Erweiterung der Musik-Stil-Praxis in liturgischen Feiern, finden die Versuche mit Neuer Musik ein anderes Publikum, und es werden verblüffend ähnliche Aussagen gemacht: «Meine Musik will selbst Gottesdienst sein», bekräftigte Lukas Langlotz zu seiner Kantate «Gebet» am Kirchenmusikkongress 2015 in Bern.7 In urbanen Räumen werden unterdessen Tanz- oder Opern-Gottesdienste realisiert. Gelingt die Durchführung, könnte das Sprichwort schnell zur Hand sein: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing. Gelingt sie nicht, muss bei der nächsten Gestaltung des Gottesdienstes mehr Sorgfalt auf die Gebetssprache verwandt und auf die Aktualisierung biblischer Botschaft gelegt werden. Diesem Weg folgten auch festliche Gottesdienste mit unterschiedlichen Stilrichtungen anlässlich des Reformationsjubiläums. Der reformierten Landeskirche Aargau war dies Anlass, eine Abendmahlsliturgie zu veröffentlichen, zu welcher Partituren für einen Chor-, Pop- oder Jodel- Gottesdienst geschaffen wurden.8

Integration von Jazz in Gottesdienstfeiern?

Das Thema ist kontrastreich und ruft nach vertiefter Auseinandersetzung. Wie bekannt, ist das Beherrschen pentatonischer Melodien integrierter Bestandteil jeder musikalischen Grundausbildung, so auch im Jazz. Die Kirchen-Tonarten sind Brückenelemente, aus denen sich Annäherungen zwischen Gregorianik und Jazz ergeben.9 Die Tatsache, dass die Richtung der Ausbildung, ob klassisch oder zur Erlernung des «Jazz-Feelings» in einer Jazz-School, variantenreiche Wege möglich macht, ist nicht zu unterschätzen. «Unbestritten (…) dürfte sein, dass mit Mass und am richtigen Ort eingesetzte Musik dieser Stilrichtung bestimmte Gottesdienste bereichert, ja manchmal die einzig passende ist», kommentierte ein Kenner, der Jazz im Gottesdienst zum Klingen und Swingen bringt.10

Zahlreiche Konzerte in Kirchen spiegeln die Vielfalt der Tonsprachen, Orgel-Improvisationen weiten das Hörfeld. Dennoch wird die Frage nach der Verbindung von Gregorianik und Jazz kaum im Blick auf liturgische Feiern diskutiert. Der Innovation bleiben Grenzen auferlegt, lautete 2015 ein Hinweis auf einen Kongressvortrag von Klaus Pietschmann über «Tradition, Reform, Innovation: Kirchenmusik im Spannungsfeld von Geschichtlichkeit und Gegenwärtigkeit». Zu den Besonderheiten des katholischen und evangelischen Christentums zähle (…), «dass die Kirchenmusik beginnend spätestens mit dem Pariser Organum um 1200 eine wechselvolle Entwicklung durchlief, die in engem Zusammenhang mit jeweils aktuellen theologischen, liturgischen und pastoralen Auffassungen stand und sich stark an ausserkirchlichen musikalischen Trends orientierte. Die Rückbindung an etablierte Traditionen wie insbesondere den Choralgesang, aber auch den Palestrina-Stil bzw. das geistliche Liedgut bildeten dabei stets ein Korrektiv und eröffneten ein Spannungsfeld, das ein identitätsstiftendes, zugleich aber auch abschottendes Potenzial markierte und gegenwartsorientierter Innovation Grenzen auferlegte.»11 Anderseits wird der Jazz-Stilrichtung im Gottesdienst keine Absage erteilt. Eckhard Jaschinski meint gar: «Vom Jazz inspirierte Musik ist harmonisch und rhythmisch differenzierter; sie lässt dem Menschen mehr Freiheit.» Und es verweist auf «gelungene Versuche» wie auf die von Uwe Krause gestaltete Jazz-Messe, einer Messe für unsere Zeit.12

Anliegen von Kulturnomaden

Trotzdem bleibt jazzaffine Musik im Gottesdienst als authentischer religiös-spiritueller Ausdruck der Gegenwart mehr ein Anliegen von Kulturnomaden. Einer von ihnen war Fritz P. Schaller (1940–2013). In seinem «Atelier für Theologie und Kirchenjazz» fand beides zueinander, da «Theologie auf ein zeitgemässes Denken, der Kirchenjazz auf zeitgemässe Ausdrucksformen» ziele und Jazz «seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts als Katalysator eines jungen Lebensgefühls» wirke. Theologie könne «ein Katalysator sein, der eine aufgeklärte Spiritualität hervorbringt, Quell eines jungen religiösen Lebensgefühls; vorausgesetzt, die Theologie entledigt sich des dogmatischen Korsetts. Der Jazz ist ein Vorbild: Er hat die Konservatoriumsmusik mit ihrem Korsett aus Partituren und Kompositionen hinter sich zurück gelassen (…) (und) ist das wichtigste musikkulturelle Ereignis des 20. Jahrhunderts. Der Jazz hat die Improvisation zurückgebracht, die 200 Jahre lang völlig verloren gegangen war. Vorher hat man ja auch in Europa improvisiert, doch dies verschwand zu Gunsten von immer grösseren Orchestern und ihrer bürgerlichen Musik.» Schaller verwies auf den Jazzmusiker George Gruntz und dessen Interview in der «Sonntags-Zeitung», 7. April 2002: Die «Kirchenmusiker verpassen, was der Jazz bringt: die Kunst der Improvisation aus aktuellem Lebensgefühl. Jazzmusiker borgen es nicht bei irgendwelchen seligen Genien, sie geben ihm Ausdruck im Hier und Jetzt, in den Rhythmen und Harmonien ihrer Zeit.»

Schaller sah sich zwar mit Blick auf Orgelwerke von Bach und Messiaen und ebenso dem Isenheimer Altar von Matthias Grünewald in Colmar motiviert, gleichwohl meinend: «Diese Musik, diese schönen Künste sind Glanzleistungen verblichener Epochen. Zwar nachvollziehbar für uns heutige, aber nicht von unserer Zeit. Ich glaube nicht an eine ewige Schönheit. Jedes Kunstwerk zeugt von der Lebenswelt, aus der es geboren ist, die Kirchenmusik erst recht. Im Jazz hingegen spüre ich meine Zeit, authentisch. Den authentischen Ausdruck meiner Zeit will ich spüren, auch in der Kirchenkultur. Das zählt.»13 Nachdem Schaller später das Orgelspielen «zunehmend elitär, einsam und schöngeistig» vorkam, wechselte er zur Banjo-Gitarre, begann einen Gitarrenkurs, «ein Neuanfang, der allerdings rasch versandete», und kramte als 50-Jähriger seine alten Orgelnoten hervor. Auf die klassischen Vorlagen nahm er nicht mehr Bezug, sondern begann «zunächst Duke Ellington zu spielen. Nach Noten. Und fand religiöse Spuren (…) in diesem grossartigen Jazz, ausdrückliche oder verschleierte Spuren.» Die Tauglichkeit für religiöse Feiern erprobte er an «I’m Beginning To See The Light», dem «Lied vom Menschen, der nicht einmal den Tanz der Glühwürmchen bei Nacht beachtet hatte, jetzt aber den leuchtenden Stern im Auge seiner Freundin entdeckt. Jetzt endlich sieht er Licht. Der Song ist ohne Abstriche tauglich für religiöse Feiern. Niemand hindert einen, das Licht am Ende des Tunnels als ein himmlisches Licht zu deuten.» Ebenso müsse der Song «Solitude» «nicht einmal umgedeutet werden» – weil nach Ellingtons eigenem Text ein Gebet: In meiner Einsamkeit bete ich, lieber Herr im Himmel, schicke mir meine Liebe zurück.14

Ökumenisches Liederbuch – ein Brückenschlag

Jazz als Musiksprache unserer Zeit im Gottesdienst? Die Frage stellen, heisst, sich mit der Tatsache zu befassen, dass Musik im Gottesdienst von jeher in Verbindung zu den Musiksprachen ihrer Zeit steht und Räume überbrückt. Will Glauben in kulturell authentischer Sprache ausgedrückt werden, bedient er sich des musikalischen Ausdrucks in vielen Varianten. Im Kontext der deutschsprachigen Bistümer der Schweiz ist es zumindest bemerkenswert, wie sich mit der Herausgabe des ökumenischen Liederbuches «rise up» ab 2002 eine Ausweitung von Potenzialen an Musikstilen ereignet hat. Kirchenmusik und ihre Verbindung zum Gottesdienstgesang muss in einer vielfältigen Volkskirche Grabenkämpfe15 überwinden helfen. Die 2015 erweitere Ausgabe von «rise up» markiert diesen Brückenschlag – hinsichtlich Mehrsprachigkeit ebenso wie mit Aufnahme weiterer jazzaffiner Rhythmik und Melodien aus aller Welt. Wenn dazu die Erweiterung musikalischer Formen bis zur Jazz-Improvisation akzentuiert angestrebt wird, ist dies nicht nur wünschenswert. Der Ausdruck des Glaubens in der Gegenwart kommt nicht darum herum, diesen in Verbindung mit musikalischer Präsenzkultur zu feiern.16

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Jazz und Gottesdienst

Der Saxofonist John Voirol (Luzern) und sein Ensemble spielten 2017 uralte Psalmen in moderner Interpretation im Rahmen kirchlicher Abendgebete: www.jazz-vesper.ch

In «reformiert Dietikon», www.ref-dietikon.ch/jazzgottesdienst, finden einmal im Jahr, in «reformiert Horgen», www.refhorgen.ch, rund viermal im Jahr Gottesdienste begleitet von einer Jazzband statt. Weitere Informationen zum internationalen Netzwerk BLUECHURCH unter www.jazzchurch.net

 

1 Pierre Favre gilt als Pionier im Land der Drummer (TA 20. 11. 2012, 25). Orgelmusik findet sich bei Johannes Matthias Michel: Swing & Jazz Orgelbüchlein 1–3 (1997/2003/2009) oder Jackie M. Rubi-Günthart: www.musik-guenthart.ch

2 Vgl. Mani Planzer: Verkündigungsspiel (1963) für Kinderchor / Orgel / Kontrabass / Schlagzeug. Adventfeier gestaltet durch Jugendliche, Texte Mark Meier; Gott ist der Herr (1964) Kantate für Chor und Jazz-Combo. Wende dich zu mir (Psalm 25, 16–17), 1966 für Jugendchor u. Jazz-Combo (od. Klavier); Jugendmesse 1967 für Chor u. Jazz-Combo, Text: Buschi Luginbühl, Vikar Meier. An der Veranstaltung Cantars 2015 sang am 17. Mai 2015 der Kirchenchor Ibach in der Klosterkirche Einsiedeln von Daniel Zehnder (*1966) die schweizerdeutsche Gospel-Messe «Salz des Lebens» mit Ordinariumsteilen.

3 Vgl. den umsichtigen Beitrag von Tobias Böcker: Ergiebige Spurensuche. Die religiös-spirituelle Dimension des Jazz, in: HK 58 (2004) 462–466.

4 Vgl. Julia Koll u. Uwe Steinmetz (Hrsg.): Jazz und Kirche. Philosophische, theologische und musikwissenschaftliche Zugänge. Leipzig 2016.

5 Jonathan Fischer: «It’s You that I want, but it’s Him that I need.» Schwarze Popmusik zwischen Soul und Gospel, Sex und Religion, Ekstase und Erlösung, in: NZZ 18. 12. 2003, 44; und Joachim Dierks: Gospel in Deutschland. Gedanken über ein Phänomen der Musik- und Kirchengeschichte, in: Wolfgang Kabus / Jochen Arnold: Popularmusik und Kirche – Polyphon statt Monoton, Frankfurt a. M. et. al. 2012, 53–64, 62 ff. Z. Zt. des Konzils unterstrich einzig Kard. W. Godfrey «das Leitmotiv ‹Die Musik soll der Messe dienen, nicht die Messe der Musik› und erzählte von einem Fall, wie die kirchliche Autorität gegen eine Jazz-Messe eingeschritten sei. Das habe bei Laien Proteste ausgelöst und in der Öffentlichkeit den Eindruck einer unmodernen Kirche erweckt.» Eckhard Jaschinski: Musica sacra oder Musik im Gottesdienst? Regensburg, 1990, 80 f.

6 Mario Gugeler: Jedes Gospelkonzert ist ein Gottesdienst. Interview mit dem Berliner Gospelsänger Keith Tynes, www.berlin-gospel-web.de/tynes-interview_frame.html Zugriff 27.7.2015.

7 Vgl. den Berichtsband über den 5. Intern. Kongress für Kirchenmusik, hrsg. v. Thomas Gartmann, Andreas Marti: Der Kunst ausgesetzt, Bern 2017, 14 u. 280.

8 Sabine Brändlin, Gottfried Wilhelm Locher, Dieter Wagner (Hrsg.): Reformierter Abendmahlsgottesdienst. Liturgien, erklärende Texte und Partituren, Zürich 2016.

9 Vgl. die am 21. Juni 2004 erschienene CD-Produktion der Musikhochschule Luzern «Kontraste – Gregorianik und Jazz im Dialog». Beide Stilrichtungen stehen einander eigenständig gegenüber. Vgl. bereits Stefan Klöckner: Eine Provokation? Zur Verbindung von Gregorianik und Jazz auf einer CD, in: Gottesdienst 33 (1999) 132. Dagegen pflegt z. B. «The Gregorian Voices» die Abwechslung von Gregorianik, orthodoxer Kirchenmusik und Klassikern des Pop und ist einem Stilmix harmonisierender Art verpflichtet.

10 Jürg Lietha: Jazz auf der Orgel, in: Musik und Gottesdienst 62 (2008) 15–17 mit hilfreicher Einordnung jazzaffiner Orgelliteratur für den Gottesdienst.

11 Vgl. Klaus Pietschmann im Berichtsband (Anm.6),61–73, 61. Das Programm des Kongresses nannte die Tonsprache des Jazz nicht ausdrücklich. Im Rückblick erwähnte sie Matthias Zeindler: Vom Tiger im Urwald und vom Urwald im Tiger – Ein Rückblick: «Zu später Stunde kann man in Stadtkirchen noch Jazzmusik oder mittelalterliche Pilgergesänge hören.» Vgl. www. liturgik.unibe.ch, Aktuelles (15. 10. 2016). Vgl. wenige Hinweise auf jazzaffine Musik im Berichtsband (Anm. 6) 18, 132.

12 Vgl. Standpunkt mit Eckhard Jaschinski, Musik und Liturgie 135 (2010), Nr. 1, 36 f.

13 Beeinflusst wurde Schaller als Schüler des Collège Saint Michel Fribourg von Louis Sauteur, Professor am Konservatorium. Sein Mitschüler Alain Schmutz «interpretierte ein rhythmisches Motiv von mitreissendem Schwung». «Ich ahnte es damals nicht, aber heute sehe ich die Beziehung zum Orgeljazz. Denn da du zwei Manuale und ein Pedal zur Verfügung hast, kannst du auf der Orgel Jazz-Trio spielen, die Melodie auf einem Manual, die harmonischen Akkorde auf dem andern. Die Bassfiguren machst du mit dem Pedal …» Der Zugang zur Website von Schaller www.atelier-fuer-theologie.net ist nicht mehr möglich.

14 Ebd.

15 Vgl. Matthias Zeindler, Anm. 11.

16 Vgl. Julia Koll: Unüberhörbar gegenwärtig. Improvisieren im Gottesdienst, aaO. (Anm. 4) 97–116.


Stephan Schmid-Keiser

Dr. theol. Stephan Schmid-Keiser promovierte in Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie. Nach seiner Pensionierung war er bis Ende 2017 teilzeitlich Redaktor der Schweizerischen Kirchenzeitung. (Bild: zvg)