Inländische Mission: 150 Jahre lang materielle Wohltaten vermittelt

Kurz vor der Sommerpause tagte in Zug die Mitgliederversammlung der Inländischen Mission (IM). Es war die 150. Ordentliche Versammlung des 1863 gegründeten kirchlichen Hilfswerkes. Wahrscheinlich konnnte man an der ersten ordentlichen Versammlung im Jahre 1865 noch keine grossen Beträge an bedürftige Pfarreien verteilen. Dabei war die Not vor allem in der Diaspora, wo, wie in Zürich nur kleine Gruppen von Katholiken in bescheidensten Verhältnissen ihren Glauben zu leben versuchten, recht gross.

Notwendige Hilfe durch die Inländische Mission

Die Inländische Mission sei nach wie vor notwendig, sagte an der diesjährigen Mitgliederversammlung Bischof Felix Gmür, der im Auftrag der Schweizer Bischofskonferenz für das Ressort Hilfswerke verantwortlich ist. Freilich, die Beitragsgesuche kommen heute kaum mehr aus der Diaspora, es sei denn aus Gegenden, wo keine Kirchensteuer erhoben werden kann. Nicht alle Gesuche können berücksichtigt werden. Immerhin hat die IM im vergangenen Jahr erneut 250 000 Franken für persönliche Seelsorgerhilfen und 750 000 Franken an bedürftige Pfarreien, für Seelsorgeaufgaben und konkrete Projekte verteilen können, obwohl die Erträge aus dem Bettagsopfer zurückgegangen sind. Die Bischofskonferenz hält angesichts bestehender Notlagen im eigenen Land, vor allem in wirtschaftlich schwachen Regionen, die Bettagskollekte weiterhin für absolut nötig und apppelliert an die Solidarität der Gläubigen.

Die breit abgestützte Mitgliederversammlung der IM wird von Ständerat Paul Niederberger, Büren (NW), präsidiert. Vizepräsident ist René Zihlmann, Zürich. Dem Vorstand, der für eine neue Amtsperiode wiedergewählt wurde, gehören auch Urban Fink, Oberdorf (SO), und Urs Staub, Bern, sowie neu Dirk De Winter, Genf, an. Für ihr jahrelanges Engagement im Vorstand zu Gunsten dieses Hilfswerkes durften Hildegard Aeppli, St. Gallen, und Kurt Stulz, Rechthalten (FR), den grossen Dank der Versammlung entgegennehmen.

Erfolgreiches Jubiläumsjahr

Geschäftsführer Adrian Kempf wies in einer Zusammenfassung über das vergangene 150. Tätigkeitsjahr auf die zahlreichen Jubiläumsanlässe hin, die durchgeführt wurden, um das Hilfswerk wieder mehr ins Bewusstsein der Katholikinnen und Katholiken zu bringen und wenn möglich neue finanzielle Quellen zu erschliessen. Eindringlich gilt die Bitte, das Bettags- und Epiphanieopfer auch zukünftig aufzunehmen, wenn nicht am vorgesehenen Tag selber, dann an einem folgenden Sonntag. Die IM dankt für jede materielle und geistige Unterstützung.

Arnold B. Stampfli

Arnold B. Stampfli

Arnold B. Stampfli, lic. rer. publ. HSG, ehem. Informationsbeauftragter des Bistums St. Gallen