Gute Übersicht über die Gender-Frage

Zur SKZ 15/2019 «Gender - Theorie oder Ideologie»

Guten Tag

Die Ausgabe «Gender – Theorie oder Ideologie» war sehr gut für mich (wie andere Ausgaben auch!). Sie hat mir eine gute Übersicht über die Gender-Frage gegeben, bei der ich bis anhin eher schwamm. Soweit ich im Moment sehen kann, komme ich zu folgendem Fazit: Die Zeiten, in denen wir Menschen fixierte Identitäten hatten, sind vorbei. Die Grundfrage aus jüdisch-christlicher Sicht ist für mich: Ist die menschliche Person eine Monade, die in Selbstfixiertheit sich selber konstruiert oder ist sie ein Beziehungswesen, das in Selbstlosigkeit am Du zum Ich wird (wobei es natürlich zur Selbstlosigkeit gehört, sich selber sein zu können!)? Dabei ist mitzusehen, dass die Kirche in der Spätantike ein sehr fixiertes Gottesbild entworfen hat. Die heidenchristlichen Bischöfe hatten da aus einer heilsgeschichtlichen, heilsökonomischen Dreiheit ein ontologisch fixiertes und gleichzeitig einseitig männliches Gottesbild gemacht. Da sollte sich die Kirche nun grundlegendere Fragen stellen und neu biblisch fundiert und in Auseinandersetzung mit dem heutigen Selbstverständnis des Menschen nach Antworten suchen. Denn Gottesbild und Menschenbild gehören ja eng zusammen.

Mit freundlichem Gruss
Wendelin Fleischli, Altdorf