Engagiert – fundiert – breit abgestützt

Mit viel Engagement unterrichten Stefan von Deschwanden und Patrizia Vonwil in den Pfarreien Kerns und Stans als Religionspädagogen.

Die Pendenzen erscheinen uns immer endloser, statt kürzer zu werden. Täglich kommen mehr Aufgaben, Anliegen und Projektideen dazu. Dennoch breitet sich kaum schlechte Laune aus. Wir sehen es als tägliche Herausforderung.

Am Religionspädagogischen Institut (RPI) haben wir eine breit abgestützte Ausbildung absolviert. Deshalb verfügen wir über Kompetenzen in den Bereichen Religionsunterricht, kirchliche Jugendarbeit und Gemeindekatechese. Wir können Leitungsaufgaben, die Verantwortung für die Katechese übernehmen. Wir sind Allrounder und arbeiten im Spannungsfeld Kirche und Jugend und zeigen den Jugendlichen durch neue Zugänge auf, dass Menschen die Kirche lebendig machen. Kinder und Jugendliche erfahren, dass Gott vor allem dort wirkt, wo Menschen das Leben gemeinsam anpacken und Veränderung ermöglichen. In unserer Arbeit haben wir die Chance, verschiedenste Lebenswirklichkeiten mit unserem Glauben zu verbinden. Um diese Ziele zu erreichen, braucht es Beziehungsarbeit und Authentizität. Dabei sollte die eigene Gottesbeziehung und Spiritualität nicht zu kurz kommen.

Als Teamplayer schätzen wir den Austausch vor Ort ebenso wie den bereichernden Austausch auf kantonaler und überkantonaler Ebene. Ausserdem engagieren wir uns als Vorstandsmitglieder im RPV – Religionspädagogischer Verband (siehe Seitenspalte).

Chancen und Grenzen im Religionsunterricht

Kann man Glauben lernen? Was ist ein Sakrament? Gibt es Gott? Wenn ja, wie sieht Gott aus? Ist es Gott, der entscheidet, wann es regnen soll? Dies sind nur einige Fragen, mit welchen wir uns im Unterricht beschäftigen. Wir unterstützen Kinder und Jugendliche in ihrem Recht, über Gott und die Welt nachzudenken und bieten eine Plattform, um den Prozess bei der Suche nach Identität zu unterstützen und ein altersgerechtes Gottesbild anzuregen. Wir zeigen auf, dass da mehr ist als nur das Offensichtliche. Kinder und Jugendliche wollen die Welt entdecken und sich über grundlegende Sinnfragen austauschen.

Eine immer mehr fehlende religiöse Sprache erschwert es Kindern und Jugendlichen oft, ihre Erfahrungen in Worte zu fassen. Dass der konfessionelle Unterricht im Schulalltag an den Rand gedrängt wird, zeigt eine oft fehlende Wertschätzung und Akzeptanz. Ein Religionsunterricht ausserhalb der Schule könnte hier eine echte Chance sein.

Chancen und Grenzen

Im diakonischen Verständnis ist die Jugendarbeit Dienst der Kirche an der Jugend. Diese Aussage aus der Magna Charta1 stellt eines der Fundamente unseres Handelns dar. In der verbandlichen Jugendarbeit begleiten wir als Präsides die Schar (Jubla) oder Abteilung (Pfadi) in ihrer Freizeit und unterstützen sie in ihren Tätigkeiten. In der offenen Jugendarbeit ermöglichen wir mit Interessierten Projekte und Treffen und begleiten sie ein Stück auf ihrem Lebens- und Glaubensweg. Wir schaffen positive Erlebnisse mit der Gemeinschaft Kirche, um so Voraussetzungen zur Entwicklung einer christlichen Lebenshaltung zu bekommen.

Als Grenzen unserer Arbeit sehen wir die Informationsflut, mit der sich die Jugendlichen unserer Zeit konfrontiert sehen. Unsere Botschaft ist eine unter vielen Angeboten und kann leicht in der Flut von Informationen und Angeboten untergehen. Zusätzlich wird unsere Arbeit durch das bestehende Halbwissen über Kirche erschwert. Anderseits ist die einseitige Medienberichterstattung nicht förderlich. Dadurch wird ein einseitiges und verzerrtes Kirchenbild manifestiert.

Chancen und Grenzen im Bereich Gemeindekatechese

Der Arbeitsbereich Gemeindekatechese umfasst die Sakramentenvorbereitung, die Elternarbeit und das Vorbereiten und Feiern von Familiengottesdiensten. Im Vordergrund steht für uns, den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in unseren Pfarreien die Kirche als Gemeinschaft erlebbar zu machen und ihnen die Möglichkeit zu geben, an ihr mitzubauen: Sei es während der Fastenzeit, wo Jugendliche sich fürs gemeinsame Suppen-Zmittag engagieren können, oder sei es die Mitarbeit vor und während eines Familiengottesdienstes. Hier sehen wir viele Chancen, positive und lebensweltbezogene Bilder und Erlebnisse von Kirche Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufzuzeigen.

Als Grenzerfahrung in unserem Alltag empfinden wir die vermehrte Motivationsarbeit um im Angebotsüberfluss zu bestehen. Auch das Fehlen von engagierten Männern in diesem spannenden und vielseitigen Beruf stimmt uns oft nachdenklich.

 

Religionspädagogischer Verband 464

Religionspädagogen sind seit 2012 im Religionspädagogischen Verband (RPV) zusammengeschlossen. Der RPV vertritt unsere Anliegen und Interessen gegenüber den Bistümern, den Pfarreien, den Bildungsdirektionen und dem Religionspädagogischen Institut (RPI). Unsere Hauptanliegen sind: die Etablierung und Stärkung unseres Berufsbildes und Berufsbezeichnung auf kirchlicher, staatskirchlicher und staatlicher Ebene. www.rp-verband.ch

Patrizia Vonwil-Immersi / Stefan von Deschwanden

Patrizia Vonwil-Immersi und Stefan von Deschwanden sind Religionspädagogen in den Pfarreien Stans und Kerns.