Eine Zukunft ermöglichen

Die Epiphaniekollekte 2023 kommt drei Kirchen zugute, die dringend auf externe Hilfe angewiesen sind. Alle drei Gotteshäuser sind als Orte des Glaubens und der Gemeinschaft von hoher Bedeutung.

Die Kirche in Silenen von aussen. (Bild: zvg)

 

Kirchen und Kapellen erfordern ständigen Unterhalt und alle paar Jahrzehnte eine Renovation. Kleine Kirchgemeinden, Pfarreien ohne Kirchensteuer oder Klöster in alter oder neuer Form benötigen Hilfe, da die eigenen Mittel dafür zu klein sind. Seit 55 Jahren setzt sich die Inländische Mission mit der Epiphaniekollekte am Dreikönigstag bzw. am folgenden Wochenende für den Erhalt von solch gefährdeten Kirchen ein, um diese als Orte der lebendigen Seelsorge und der Gemeinschaft bewahren zu können.

Pfarrkirche St. Albin, Silenen UR

Die Pfarrkirche im Urner Reusstal ist ein prächtiger und lichtdurchfluteter Barockbau. Die 1756 eingeweihte Kirche musste nach einem Gewölbeschaden 2019 notfallmässig gesichert und 2022 dringend das Dach stabilisiert und die Kirche innen renoviert werden. Das war nach der 2002 innen und 2007 aussen durchgeführten Restaurierung des Kirchengebäudes für die Kirchgemeinde ein Schock. Die unvorhergesehene und ausserordentliche Renovation von 2022 übersteigt die finanziellen Möglichkeiten der kleinen Kirchgemeinde. So sind Kosten von 560 000 Franken bis jetzt noch nicht gedeckt.

Klosterkirche Maria der Engel, Appenzell AI

Das ehemalige Kapuzinerinnenkloster in Appenzell wird seit 2008 von einer kirchlichen Stiftung unter Aufsicht des St. Galler Bischofs getragen und in die Zukunft geführt. Es gelingt ihr bereits jetzt, die Institution als «Freiwilligenkloster», als Ort der Ruhe, der Spiritualität und der Gastfreundschaft zu positionieren. Eine Gesamtsanierung der Klosteranlage ist unumgänglich. Die Restaurierung der Klosterkirche, die weiterhin für Gottesdienste und das Gebet genutzt wird, kostet 1,4 Mio. Franken. Das übersteigt die finanziellen Möglichkeiten der Stiftung, die auf keine Kirchensteuern zurückgreifen kann, konnten dafür doch erst 120 000 Franken gesammelt werden.

Unsere Liebe Frau von Loreto, Cointrin GE

Die Marienkirche in Cointrin in der Nähe des Flughafens wurde 1937 als Notkirche eingeweiht – schon damals mit Unterstützung der Inländischen Mission, da im Kanton Genf wegen der strikten Trennung von Kirche und Staat keine Kirchensteuern eingezogen werden dürfen. Die Kapelle mit der Bedeutung einer Pfarrkirche wurde vor einiger Zeit aussen renoviert und mit einem Pfarrsaal ergänzt. Nun aber ist die Kirche innen dringend renovationsbedürftig. Das aber ist nur mit Hilfe von aussen möglich, da von den Gesamtkosten von 900 000 Franken erst etwas mehr als die Hälfte der Kosten gedeckt ist.

Alle drei Gotteshäuser sind nicht nur historisch wichtig und aus denkmalpflegerischer Sicht sehr erhaltenswert, sondern noch weit mehr als Orte des Glaubens und der Gemeinschaft von Bedeutung.

IM-Magazin Winter 2022/2023

Die Informationsschrift «IM-Magazin» stellt die drei Projekte ausführlich vor, ergänzt mit weiteren interessanten Beiträgen über die Tagung der IM und des Lehrstuhls für Kirchengeschichte der Universität Luzern zum Thema «Zukunft der Klöster»,
über Bundesratswahlen im 19. Jahrhundert und über die Eröffnung der Schweizer Vatikanbotschaft in Rom. Die IM dankt den Pfarreien für das Auflegen der Publikation im Schriftenstand.

Urban Fink-Wagner

 

Weitere Informationen: www.im-mi.ch


Urban Fink-Wagner

Dr. theol. et lic. phil. Urban Fink-Wagner (Jg. 1961) studierte Geschichte, Philosophie, Theologie und Kirchenrecht in Freiburg i. Ü. und Rom. Er arbeitete als Sekretär von Weihbischof Dr. Peter Henrici sowie als Geschäftsführer einer NPO und war über viele Jahre Redaktionsleiter der SKZ. Seit 2016 ist er Geschäftsführer des katholischen Hilfswerks Inländische Mission und zudem Chefredaktor-Stellvertreter für das Kirchenblatt für römisch-katholische Pfarreien im Kanton Solothurn.