Eine neue Generation trägt die Hoffnung weiter

Die Würfel sind gefallen, die Sieger erkoren. Zum Thema «Die Kirche in 190 Monaten» entstanden mehrere sehr gute Essays, die eines gemeinsam haben: Da steht eine neue Generation von Theologinnen und Theologen in den Startlöchern.

Die drei Erstplatzierten (v.l.): Anna-Christina Gut gewinnt den Hauptpreis (eine Woche Ferien auf der Alp Flix); René Schaberger (Rang 2) und Simon Bachmann (Rang 3) erhalten je wertvolle Büchergutscheine. Herzliche Gratulation! (Bild: bb)

 

«Ihre Waffe ist die Liebe und die Wahrheit», referierte Maria Hässig in ihrer Laudatio vor einem nachdenklich wirkenden Publikum, das zwar mit sieben Köpfen nicht ausnehmend gross war, jedoch fein und erlesen. Im Beisein von Dr. Markus Thürig, Präsident der Herausgeberkommission der SKZ, Heinz Angehrn, Präsident der Redaktionskommission der SKZ, sowie Jürg Strebel, Verlagsleiter der Brunner Medien AG, wo die SKZ produziert wird, gab Maria Hässig einen Einblick in die lange und wechselvolle Geschichte der «Schweizerischen Kirchenzeitung». 190 Jahre gibt es sie, und das ist ein Grund zum feiern, gehört sie doch nach der NZZ (Erstedition 1780) zu den ältesten Zeitungen unseres Landes.

Am 30. Juni 1832 (und wie der aufmerksame Lesende bemerkt, erscheint just am selben Datum die 190-Jahr-Jubiläumsausgabe) erblickte die SKZ das Licht der Welt. Herausgeber war ein 1831 gegründeter katholischer Verein, dem Diözesanpriester des Bistums Basel angehörten. Die SKZ war die Wochenzeitschrift dieses katholischen Vereins. Als erster Redaktor wirkte Melchior Schlumpf, der in der ersten Ausgabe schrieb: «Diese Zeitschrift wird sich nur mit dem Religiösen und Kirchlichen beschäftigen. Ihr Bekenntnis ist das der Einen heil., kathol. Kirche, ihre Waffe, Liebe und Wahrheit; ihr Zweck: einerseits durch Belehrung und Erbauung den christlichen Sinn im Volke zu wecken und zu beleben, andererseits die Rechte der Religion und Kirche gegen offene und versteckte Angriffe zu wahren [...].» Rhetorisch fragte Schlumpf zum Schluss, ob das Unternehmen dieser Kirchenzeitung zeitgemäss sei. Eine Frage, welche die Macher der SKZ seit 190 Jahren umtreibt, eine Frage, die es naturgemäss braucht, um Kirche weiterzuentwickeln und zu leben.

Anna-Christina Gut, die von der Jury1 eindeutig als Siegerin auserkoren wurde, behandelt die Frage mit ihrem Essay «An neuen Orten für Menschen da sein» (s. Seite 303). Der Lohn ihres Aufsatzes ist der Hauptpreis: eine Woche Ferien auf der Alp Flix GR. René Schaberger und Simon Bachmann errangen die Plätze 2 und 3 und gewannen wertvolle Büchergutscheine.

Bewusst waren zum Schreibwettbewerb nur junge Christinnen und Christen bis 35 Jahre zugelassen. Sie werden in 190 Monaten – mitten in ihrem Leben – Kirche leben und in ihr wirken. Und um die Frage von Schlumpf zu beantworten: Das Unternehmen Kirche und damit auch die «Kirchenzeitung» sind mit solchen Protagonisten auf jeden Fall zeitgemäss.

SKZ

 

1 Die Jury: Heinz Angehrn, Präsident der Redaktionskommission; Silvia Balmer, Mitglied der Redaktionskommission; Mariano Tschuor, ehemaliger Präsident der Medienkommission der SBK und früher tätig beim Schweizer Fernsehen; Isabelle Senn, Leiterin des aki in Bern, und Maria Hässig, leitende Redaktorin der SKZ.

Alle Ausgaben seit 1832 sind im ETH-Archiv E-Periodica einsehbar unter www.e-periodica.ch/digbib/volumes?UID=skz-004