Ein spannender Seitenwechsel

Seit dem 1. Juli ist Donata Tassone-Mantellini Personalverantwortliche im Bistum Basel. Ihr gefallen die herausfordernde Arbeit und der direkte Kontakt mit den Menschen.

Donata Tassone-Mantellini (Jg. 1967) ist Executive Master in Business Administration mit Schwerpunkt HR.

 

Ganz neu ist diese Arbeit für die ausgebildete HR-Fachfrau nicht, war sie doch zuvor als Leiterin Bereich Personal bei der römisch-katholischen Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung tätig. Sie habe nun einfach die Seite im dualen Kirchensystem gewechselt, meint Tassone. Von dieser Erfahrung kann sie jetzt profitieren: «Meine Kenntnisse sowohl der kirchenrechtlichen wie auch der staatskirchenrechtlichen Kompetenzen helfen bei der Zusammenarbeit. Und ein gutes Einvernehmen bei einem Rekrutierungsprozess ist wichtig, damit dieser zügig an die Hand genommen werden kann.» Als gläubige Katholikin hatte sie schon immer eine Beziehung zur Kirche und fühlt sich in der Missione cattolica in Bern zu Hause. Seit rund elf Jahren ist die Kirche nun auch ihre Arbeitgeberin.

Zu ihren Aufgaben als Personalverantwortliche gehören insbesondere die Laufbahnberatung und die strategische Einsatzplanung der Seelsorgenden und der Katechetinnen und Katecheten (RPI/KIL/FH) sowie die Personalgewinnung, -betreuung und -förderung. Hier sieht sie sich in einem Dreieck von Bistum, Pfarrei resp. Pastoralraum und Personal. Bei jeder Stellenbesetzung gehe es um die Frage: Welche Person, mit welchen Kompetenzen und Erfahrungen eignet sich für diese Stelle, damit sowohl die konkreten Bedürfnisse des Pastoralraums, der Pfarrei als auch des Bistums und natürlich der Mitarbeiterin resp. des Mitarbeiters erfüllt sind? In einem Bistum mit über 1000 Mitarbeitenden, zehn Kantonen, 511 Pfarreien und diversen Fachstellen keine leichte Aufgabe.

Ihre neue Arbeit unterscheidet sich in drei Punkten von der «normalen» Arbeit einer HR-Fachfrau: «Unser Personal befindet sich in einem geschlossenen Arbeitsmarkt. Dann haben die inkardinierten Priester und Diakone eine enge Bindung an den Diözesanbischof. Vor allem die Priester arbeiten oft über das AHV-Alter hinaus und der Bischof und wir Personalverantwortliche sind für diese Priester bis an deren Lebensende zuständig. Und zuletzt ist der Glaube an Gott auch während der Arbeit ein Thema und verbindet uns.»

Zum Wohl der Mitmenschen zu arbeiten, ist Tassone wichtig. «Kirche sein bedeutet für mich auch, zu vergeben.» Ihr gefällt, dass die Kirche lebendig ist und Projekte für alle Bedürfnisse der Menschen anbietet.

Bereichernde Zusammenarbeit

Tassone übt ihre Tätigkeit zusammen mit Andreas Brun-Federer aus, der langjährige Erfahrungen in der Pastoral mitbringt. Diese Konstellation empfindet Tassone als gewinnbringend. «Wir kennen und verstehen die Aufgaben und Herausforderungen der kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Führungspersonen, Change Manager oder durch unsere Lebenserfahrung, wie auch aus unserer kulturellen Vielfalt.» Tassone ist die erste HR-Fachfrau an dieser Stelle. Es freut sie, dass so der Fokus HR eine wichtige Rolle erhält. «Mit mir wird es nun eine Aussensicht geben, als Nicht-Theologin und als Frau.»
Mühe bereitet Tassone, dass die Kirche mit dem Thema «Sexuelle Übergriffe» belastet ist. Als Leiterin des Diözesanen Fachgremiums gegen sexuelle Übergriffe im Bistum Basel ist ihr wichtig, dass dieses Thema nicht verdrängt, sondern mittels Prävention und Intervention aktiv angegangen wird.

Ihre Freizeit verbringt Tassone am liebsten mit ihrer Familie und Freunden. Sie kocht gerne, lässt sich aber genauso gerne zum Essen einladen. Und so verwundert es nicht, dass sie auf ihren Reisen nicht nur die Menschen und ihre Kultur kennenlernen möchte, sondern auch die Gastronomie. Erholung findet sie beim Malen von Aquarellen und Mischtechnik sowie beim Glasfusing. Daneben ist sie in der Freiwilligenarbeit ihrer Wohngemeinde eingebunden und lässt durch ihr Engagement in der Begleitung von stellenlosen Menschen auch in ihrer Freizeit Menschen von ihrem reichen Erfahrungsschatz als HR-Fachfrau profitieren.

Rosmarie Schärer

 

Die SKZ veröffentlicht in loser Folge Porträts von kirchlichen Mitarbeitenden, die in der Verwaltung oder Leitung der Diözesen tätig sind und diesen so ein Gesicht geben.

 

BONUS

Folgende Bonusbeiträge stehen zur Verfügung:

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