Deutschsprachige Bistümer

197. Sitzung der DOK vom 31. August

Die August-Sitzung der Deutschschweizerischen Ordinarienkonferenz DOK konnte mit persönlicher Teilnahme im Pfarreizentrum St. Josef, Zürich, stattfinden. Mit Freude begrüssten die Mitglieder der Ordinarienkonferenz zwei neue Mitglieder für das Bistum Chur: Luis Varandas (Bistumsregion Zürich/Glarus) und Jürg Stuker (Bistumsregion Graubünden). In nun wieder vollzähliger Zusammensetzung wurden die Wahlen des Ausschusses und Präsidiums nachgeholt (diese waren bisher ad interim erfolgt). Für die restliche Amtsdauer bis 2022 wurde im Präsidium bestätigt: Generalvikar Guido Scherrer und als Vizepräsident Mgr. Dr. Felix Gmür. Als weiteres Mitglied in den Ausschuss wurde Jürg Stuker gewählt.

Im Anschluss an die Wahlen diskutierten die Mitglieder eine allenfalls notwendige Änderung der Statuten der DOK für eine mögliche Mitgliedschaft für Nicht-Ordinarien. Die DOK schloss sich der Einschätzung von Mgr. Dr. Joseph M. Bonnemain an, der die gegenwärtigen Statuten von 2004 dahingehend für ausreichend einstuft; sie lassen eine solche Möglichkeit bereits zu und ermöglichen eine derzeit gut funktionierende Praxis.

Schwerpunktthema des Tages waren die in der Arbeitsgemeinschaft «Chance Kirchengesang» erarbeiteten Massnahmenpakete zur Zukunft des Kirchengesangs. Zu einer längeren Sitzungseinheit empfing die DOK drei Mitglieder der AG Kirchengesang: Prof. Dr. Birgit Jeggle-Merz (Liturgiewissenschaft, Theol. Hochschule Chur), Sandra Rupp Fischer (Kirchenmusik, Liturgisches Institut) und Tit. Prof. Dr. Arnd Bünker (SPI St. Gallen). Prof. Arnd Bünker wird die AG für die unten beschriebene Arbeit verlassen. Der Kirchengesang der Zukunft soll verstärkt zur Kirchenentwicklung beitragen. Das ist breiter Konsens in der katholischen Kirche in der Deutschschweiz. Dies zeigte die Auswertung der Umfrage «Chance Kirchengesang», die das SPI Mitte Juni 2020 abschloss. Über 1000 Personen in liturgischer und/oder kirchenmusikalischer Verantwortung in der Deutschschweiz beteiligten sich daran. Im September 2020 nahmen rund 30 Personen unterschiedlicher liturgischer Arbeitsbereiche an einem Austausch über die Umfrageergebnisse in Zürich teil. Danach erarbeitet die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Abt Urban Federer ein mögliches Szenario mit verschiedenen Massnahmenpaketen. Am 7. Mai folgte ein weiteres Hearing, ebenfalls mit breitgestreuter Beteiligung von Fachpersonen der Bereiche Liturgie, Kirchenmusik, Seelsorge, Katechese, Jugend, Ökumene. Das Einstiegsreferat von Marius Schwemmer wurde in der SKZ 4/2021 bereits publiziert. Die am Hearing durch die Arbeitsgruppe präsentierten und überprüften Massnahmenpakete zeigen, dass ein Produktemix mit einem konzentrierten Kernrepertoire, zusätzlich wählbaren Modulen sowie digitalen Tools am ehesten auf die sich wandelnden Bedürfnisse eingehen kann. Dieses gesamte Projekt läuft derzeit unter dem Namen KG_neu.
Auf dem Weg dorthin darf und muss ausdrücklich auch experimentiert werden; dies setzt eine Bereitschaft vieler Mitwirkender voraus, sich mit Erfahrungen vor Ort in den Entwicklungsprozess einzubringen. Daraus kann evaluiert und schliesslich implementiert werden. Umfangreichere Informationen zum KG_neu finden sich auf der Seite des SPI unter folgendem Link: Wie weiter im Projekt «Chance Kirchengesang»? 

Die DOK informierte sich an der Sitzung über die im Projekt Chance Kirchengesang erarbeiteten Massnahmenpakete und macht sich diese für die Entwicklung des Kirchengesangs in der Deutschschweiz zu eigen. Die DOK ist der Meinung, dass die Massnahmenpakete einerseits die Stärken des bisherigen Gesangbuches weiterführen, vor allem die gemeinsame Identität der katholischen Kirche in der Deutschschweiz durch den Kirchengesang und die Förderung der Ökumene. Andererseits beabsichtigen sie eine Erneuerung und Anpassung an die pastoralen Bedürfnisse, etwa durch die Möglichkeiten der Digitalisierung. Die DOK beauftragt die AG Kirchengesang unter Leitung von Abt Urban Federer mit der Ausarbeitung von konkreten Projektplanungen bis November 2022.

Präsident Generalvikar Guido Scherrer informierte die DOK über die inzwischen abgeschlossene Kooperationsvereinbarung betreffend die gemeinsame Durchführung der Weiterbildungsstudiengänge in Seelsorge, Spiritual Care und Pastoralpsychologie (Aus- und Weiterbildung in Seelsorge AWS) sowie das Reglement für die Weiterbildungsstudiengänge in Seelsorge, Spiritual Care und Pastoralpsychologie. Diese wurden in Zusammenarbeit der Theologischen Hochschule Chur mit der Universität Bern und den Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn erarbeitet. Für die Neuzusammensetzung der Programmleitung wurde neben Prof. Dr. Eva-Maria Faber (Hochschule Chur) als weiteres katholisches Mitglied der Bildungsbeauftragte des Bistums Basel, Dr. Mathias Mütel, von der DOK mandatiert.

Weihbischof Alain De Raemy informierte schriftlich über seine Zustimmung zur Wahl von Sibylle Hardegger zur neuen Radio- und Fernsehbeauftragten der katholischen Kirche. Als «Medienbischof» bestätigte er nach interner Konsultation die Wahl durch die Medienkommission.

Am Schluss informierten sich die Mitglieder der DOK gegenseitig über die geplanten Projekte zum von Papst Franziskus initiierten synodalen Prozess. Bezüglich der Fragestellung werden eine gemeinsame Absprache und Vereinheitlichung für die Deutschschweiz angestrebt, damit eine sinnvolle und aufschlussreiche Auswertung in der Schweizerischen Bischofskonferenz ermöglicht wird. Zentrales Anliegen ist für die DOK, dass dieser Prozess eine Aktivierung und positive Resonanz bei den Mitgliedern der katholischen Kirche auslösen wird.

Deutschschweizerische Ordinarienkonferenz DOK