Der Katakombenpakt

Norbert Arntz: Der Katakombenpakt. Für eine dienende und arme Kirche. (Verlagsgemeinschaft topos plus) Kevelaer 2015, 223 S.

Norbert Arntz, Priester des Bistums Münster mit einer mehrjährigen «weltkirchlichen Lehrzeit» unter den Quecha-Indios in Peru, später Pfarrer und Mitarbeiter beim Hilfswerk «Misereor» und der Missionszentrale der Franziskaner, legt die Geschichte des Katakombenpaktes vor, der mit dem Wunsch von Franziskus nach einer armen Kirche eine neue Aktualität erhalten hat.

Was war der «Katakombenpakt»? So wird eine am 16. November 1965 in den Domitilla-Katakomben in Rom von einer Gruppe von Bischöfen unterzeichnete Selbstverpflichtung bezeichnet, die zu einem einfachen Lebensstil und zum Dienst an den Armen verpflichtet. Der Autor sieht diese Selbstverpflichtung und den Abschluss des Konzils am 8. Dezember 1965 untrennbar miteinander verbunden, aber der Katakombenpakt findet in der Wirkungsgeschichte des Konzils kaum mehr Erwähnung. Dem will das vorliegende Buch, das nicht nur die Entstehung und das direkte Umfeld des Katakombenpakts erzählt, entgegentreten und auch die Wirkungsgeschichte der Thematik «Kirche der Armen» im Konflikt mit anderen kirchlichen Ausrichtungen aufzeigen. Norbert Arntz weist spannend auf eine dringliche Frage hin, die Papst Franziskus wieder zum Thema gemacht hat, denn «Laudato si’» kann als Echo des Katakombenpaktes gelesen werden.

Urban Fink-Wagner

Urban Fink-Wagner

Der Historiker und promovierte Theologe Urban Fink-Wagner, 2004 bis 2016 Redaktionsleiter der SKZ, ist Geschäftsführer der Inländischen Mission.