«Bahngleichnis» – Erfahrungen eines Abtes beim Bahnfahren

Abt Martin Werlen OSB: Bahngleichnis. (Kloster Einsiedeln) Einsiedeln 22013, 95 Seiten.

Gleichsam als Abschiedsgeschenk zum Schluss seiner zwölfjährigen Amtszeit als Abt des Klosters Einsiedeln legt Martin Werlen ein mit farbigen Illustrationen seines Mitbruders Jean-Sébastien Charrière geschmücktes Buch vor, das mit kurzen Sätzen und ungewohnten Assoziationen zum Nachdenken anregen will. Der Autor, oftmals per Zug oder Autostopp unterwegs, will dazu anregen, «mit offenen Augen und aufgeschreckten Ohren durchs Leben zu gehen» und nicht nur das Vordergründige zu sehen. Die kurzen Sätze sind dabei ein Produkt des Twitterns von Martin Werlen, die einen Versuch darstellen, die christliche Botschaft auch in neuer Form unter die Menschen zu bringen. Die «Bahngleichnisse» wurden dabei mit wenigen Ausnahmen alle im Zug geschrieben, sind also konkreten Situationen geschuldet, oftmals aber mit einer über die jeweilige Situation hinausgehenden Bedeutung. P. Martin Werlen macht uns dabei bewusst, dass nicht nur Kirchen(-gebäude) die «Marktplätze» der christlichen Botschaft sind, sondern auch moderne Kommunikationsmittel, Bahnhöfe und Bushaltestellen sowie Verkehrsmittel solche Orte sein können. Auch dort soll der Glaube Fuss fassen und seinen Platz finden können.

Urban Fink-Wagner

Urban Fink-Wagner

Der Historiker und promovierte Theologe Urban Fink-Wagner, 2004 bis 2016 Redaktionsleiter der SKZ, ist Geschäftsführer der Inländischen Mission.