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«Gemeinsam auf dem Weg für die Erneuerung der Kirche»

Die 325. ordentliche Vollversammlung der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) fand vom 16. bis 18. September 2019 in der Territorialabtei von Saint-Maurice statt. Thematischer Schwerpunkt der letzten Vollversammlung war der Austausch über das weitere Vorgehen im Dossier «Erneuerung der Kirche». Die Mitglieder der SBK bekräftigten, wie von Papst Franziskus immer wieder gewünscht, dass das «Charisma des Zuhörens» im Zentrum der Aufmerksamkeit des bevorstehenden Weges stehen soll. Deshalb wollen sie diesen möglichst offen führen, damit auch die leisen Stimmen ausserhalb der kirchlichen Strukturen gehört werden können. Sie hoffen, Junge und Alte, Frauen und Männer, Laien und Geweihte, Migrantinnen und Migranten sowie Schweizerinnen und Schweizer in diesen Prozess einbinden zu können. Die SBK ist davon überzeugt, dass die gegenwärtige Glaubwürdigkeitskrise überwunden werden kann. Für eine zukunftsfähige und lebendige Kirche, die Glaube, Hoffnung und Liebe ausstrahlt, ist ein Dialog mit diesen unterschiedlichen Stimmen notwendig. «Gemeinsam auf dem Weg für die Erneuerung der Kirche», so lautet der Arbeitstitel dieses Projektes. Eine externe Steuerungsgruppe soll mit der Gestaltung des Prozesses beauftragt werden. Die von der SBK delegierte Leitung umfasst die Klärung u. a. folgender Punkte: Ziel, Gestaltung der Partizipation, Themenwahl, Priorisierung, Berücksichtigung der Sprachregionen, Zusammensetzung der Arbeitsgruppen, Moderation und Kommunikation des gemeinsamen Weges.
Die von der SBK anlässlich der 324. ordentlichen Vollversammlung identifizierten Themenbereiche (z. B. Glaube und Glaubensweitergabe/Rolle der Frauen/Zölibat und viri probati/sexuelle Übergriffe und Machtmissbrauch) sind Vorschläge. Sie können auch geändert oder ergänzt werden.

Sexuelle Übergriffe im kirchlichen Umfeld

Die SBK nahm die Statistik 2018 der bei den diözesanen Fachstellen eingegangenen Meldungen zu sexuellen Übergriffen im kirchlichen Umfeld zur Kenntnis. Drei Meldungen betrafen aktuelle Fälle, welche nach dem Jahre 2000 stattfanden. Dabei handelte es sich um:

  • unerwünschte Avancen gegenüber einer erwachsenen Frau ohne seelsorgliches Abhängigkeitsverhältnis;
  • sexuell gefärbte Äusserungen gegenüber einer erwachsenen Frau ohne seelsorgliches Abhängigkeitsverhältnis;
  • sexuell gefärbte Äusserungen und unerwünschte Avancen gegenüber einem erwachsenen Mann in einem seelsorglichen Abhängigkeitsverhältnis.

Zudem wurden 28 verjährte Fälle gemeldet, wovon sich 23 zwischen 1950 und 1980 ereigneten. Die Statistik zeigt, dass die seit 2002 getroffenen Massnahmen Wirkung zeigen. Die Anzahl der erfolgten Meldungen bewegt sich im üblichen Rahmen der letzten Jahre (nicht enthalten sind die Fälle, welche bei der CECAR gemeldet und von dieser bearbeitet werden). Die diözesanen Fachgremien fordern die Opfer erneut auf, sich entweder bei ihnen oder bei den kantonalen Opferhilfestellen zu melden.

Ausserordentlicher Missionsmonat Oktober 2019

Im Vorfeld zum ausserordentlichen Missionsmonat veröffentlichten die Mitglieder der SBK einen Aufruf, an der Aktion #MeineMission teilzunehmen. Die SBK bedankte sich bei der Arbeitsgruppe, die unter der Leitung von Mgr. Jean-Marie Lovey den Missionsmonat vorbereitete, herzlich. Der ausserordentliche Missionsmonat wird in der Schweiz am 1. Oktober 2019 um 11 Uhr anlässlich einer liturgischen Feier im Baptisterium San Giovanni in Riva San Vitale TI, dem ältesten christlichen Bauwerk der Schweiz, eröffnet.

Begegnung mit dem Apostolischen Nuntius

Zum traditionellen Besuch des Apostolischen Nuntius in der Schweiz empfing die SBK Erzbischof Dr. Thomas Edward Gullickson sowie Nuntiaturrat Mgr. Dr. José Manuel Alcaide Borreguero.

50 Jahre Justitia et Pax

Zum 50-jährigen Bestehen von Justitia et Pax lud die SBK eine Delegation der Nationalkommission zu Austausch und gemeinsamem Gebet ein. Dr. Thomas Wallimann-Sasaki, Präsident a. i., Kurt Aufdereggen, Kommissionsmitglied, und Dr. Wolfgang Bürgstein, Generalsekretär der Kommission, gaben einen Überblick über die aktuellen Herausforderungen (z. B. zunehmende Komplexität und globale Dimension technologischer Entwicklungen, Schöpfungsverantwortung angesichts des Klimawandels, Individualisierung bzw. Singularisierung, Flucht und Migration). Justitia et Pax wird am 19. November 2019 das 50-jährige Jubiläum in Bern mit einem öffentlichen Anlass «Frieden und Gerechtigkeit gibt es nicht umsonst!» feiern.

Konzernverantwortungsinitiative

Die Mitglieder der SBK teilen die Sorgen der Initianten der Konzernverantwortungsinitiative und unterstützen diese. Bischof Felix Gmür, Stiftungsratspräsident des Fastenopfers, einer der Trägerorganisationen der Initiative, teilte seine Eindrücke aus seiner letzten Reise in Kolumbien mit. Er konnte vor Ort feststellen, welche zerstörerischen Auswirkungen der Minenabbau nach sich zieht. Die Initiative beinhaltet wichtige Schritte in Richtung einer «integralen Ökologie», wie sie Papst Franziskus in «Laudato si’» beschrieb.

Ernennungen

Die SBK hat folgende Personen ernannt bzw. bestätigt:
·    Markus Köferli, Mitglied des Verwaltungsrates des SPI (Wiederwahl, Zürich);
·    Barbara Kückelmann, Mitglied des Verwaltungsrates des SPI (neu, Solothurn);
·    Bruno Gemperle, Mitglied der Kontrollstelle des SPI (Bütschwil, Wiederwahl);
·    Dr. Brigitte Maria Fischer Züger, Beauftragte der SBK für China-Fragen (Altendorf).
Zudem verlängerte die SBK das Mandat von Dr. Krysztof Wojtkiewicz als Koordinator für die Polenseelsorge um zwei Jahre (bis 31. August 2021).

Ganze Mitteilung unter: www.bischoefe.ch/content/view/full/13905

Kommunikationsstelle der SBK