AGCK-Erklärung zum 100. Jahrestag des Völkermordes an den Armeniern

Das Leid schreit zum Himmel – schwieriges Gedenken

Erklärung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz zum 100. Jahrestag des Völkermordes an den Armeniern am 24. April 2015

 Der Mord an etwa 1,5 Millionen Armeniern und Armenierinnen gilt als der erste Genozid des 20. Jahrhunderts. Dazu starben viele an den Folgen der grausamen Deportation. Gleichzeitig betrieben die türkischen Behörden die Zwangsislamisierung. Die theologischen, sozialen, politischen und psychologischen Folgen dieses Genozids sind bis heute gegenwärtig. Die Tagesaktualität wird auch durch die gegenwärtige Christenverfolgung in Syrien verstärkt. Dazu kommt, dass die historische Aufarbeitung schwierig ist. Denn die heutige Türkei verweigert nach wie vor eine Anerkennung dieses Genozids und eine Entschuldigung. Bischof Harald Rein, derzeitiger Präsident der AGCK CH, betont, dass die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen der Schweiz dem Gedenken des Genozids einen grossen Raum gibt:

  • Die AGCK CH bittet daher die Gläubigen in ihren Mitgliedskirchen, der Opfer des armenischen Völkermordes und ihrer Angehörigen besonders im Gebet zu gedenken. Sie schlägt dafür den jeweiligen Sonntagsgottesdienst vom 26. April 2015 vor.
  • Sie bittet daher die Gläubigen in ihren Mitgliedskirchen, an den Gedenkveranstaltungen teilzunehmen, wie z. B. am Freitag in Genf und im Berner Münster, am Samstagabend im Zürcher Fraumünster und in Hundwil.
  • Bischof Harald Rein bittet daher die Kirchgemeinden, dem Ersuchen der Armenischen Apostolischen Kirche der Schweiz zu entsprechen und am Freitagabend, den 24. April 2015, um 19 Uhr während fünf Minuten die Glocken der schweizerischen Kirchen als Zeichen des Mitgefühls zu läuten. Damit dies zu keinen Irritationen führt, sind die Kirchgemeinden, die dies tun möchten, gebeten, vorher entsprechend die Öffentlichkeit vor Ort zu informieren.

Weitere Informationen bei Christiane Faschon, E-Mail ; siehe auch: www.agck.ch

Arbeitshilfen

Die ACK Deutschland hat eine Arbeitshilfe zum Gedenken erstellt.

Armenische Gemeinden in der Schweiz

In der Schweiz gibt es in mehreren Kantonen aktive armenisch-orthodoxe Gemeinschaften, die dort auch in den kantonalen AGCKs mitarbeiten: Genf; Zürich.

Veranstaltungen

Requiem für die 1,5 Millionen Ermordeten: 24. April 2015, 13.30 Uhr, Eglise St-Hagop, Troinex-Genève; die Kirchenglocke wird 100-mal anschlagen.

Gedenkkonzert mit sakraler Musik: 24. April 2015, 19.15 Uhr, Berner Münster, mit Rezitationen in Deutsch, Armenisch und Französisch, Musik aus dem Requiem, Stellungnahmen von Schweizer Politikern.

Requiem für die Opfer: 25. April 2015, 19.15 Uhr, Fraumünster Zürich.

Konzert zum Gedenken: 25. April 2015, 19.30 Uhr, Kirche Hundwil/Appenzell, Gedenktag des armenischen Völkermordes, mit Robert Virabyan.

Konzert mit armenischen Liedern: 6. Juni 2015, 17–17.45 Uhr, Eglise Saint-François Lausanne, daran anschliessend prot. Gottesdienst um 18 Uhr mit Gebet für die Verfolgten im Mittleren Osten.

Ökumenischer Gottesdienst: 7. Juni 2015, 18 Uhr, Kathedrale Lausanne, mit Vertretern der armenischen und der syrischen Kirchen sowie den AGCK-Mitgliedskirchen.