Zu dieser SKZ-Ausgabe

Die Stimmen in dieser Ausgabe zeigen ein weites Spektrum der kirchlichen Jugendarbeit in der Deutschschweiz. Alle Überlegungen konvergieren im einen Ziel des jugendpastoralen Handelns. Im Vorfeld der Bischofssynode waren zwei Blickwinkel Anregung genug. Sie seien hier dokumentiert:

• «Der Kern, der all unserem jugendpastoralen Handeln zugrunde liegt und den auch das Vorbereitungsdokument zur Synode betont, ist, dass jeder (junge) Mensch zu Recht annehmen darf, dass er von Gott gewollt, geliebt und dazu gerufen ist, dieses Geliebtsein und die Freude darüber zur bestimmenden Kraft seines Lebens zu machen. So wird das eigene Leben hell und attraktiv, so finden junge Menschen ihre Berufung. Wo und wie aber kann diese Gewissheit wachsen oder, anders gesagt, wo finden Jugendliche auf die drei zentralen Fragen ihres Lebens 1. Wo bin ich geborgen? 2. Was wird aus mir? und 3. Wie wollen wir leben? heute eine Antwort?» (aus einem Statement von Pfarrer Dirk Bingener, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).

• In der Regel wird gefragt: Wie kirchlich ist die Jugendarbeit in Pfarreien und Kirchgemeinden? Kirchlichkeit gilt dann vielfach als Kriterium für Unterstützungswürdigkeit – ist zu loben – schafft wenig Probleme. Das Nachfragen durch Verantwortliche in der Pfarreipastoral kann irritieren und herausfordern. Gelingt es der Jugendpastoral in Pfarrei und Seelsorgeraum nicht, genügend Spielraum zu entwickeln, kann die Entfremdung zwischen verfasster Kirchlichkeit und dem religiösen Suchen junger Menschen die Folge sein. Gelingt dies, wird im Entfaltungsraum der Kirche vor Ort religiöses Suchen und Finden zum Wegzeichen für die Gesellschaft. Kirche ist dann nicht nur Wegzeichen für junge Menschen, sie ist in der allgemeinen Ausrichtung ihrer Pastoral ein (missionarisches) Zeichen «unter den Völkern». Darum lässt alles kreative Schaffen, jedes selbstkritische und kritische Einbringen des Potenzials Jugendlicher und junger Erwachsener in Kirche und Gesellschaft ein neues Aufbrechen auch der Kirche erst zu.

 


Stephan Schmid-Keiser

Dr. theol. Stephan Schmid-Keiser promovierte in Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie. Nach seiner Pensionierung war er bis Ende 2017 teilzeitlich Redaktor der Schweizerischen Kirchenzeitung. (Bild: zvg)