«Wir wollen jungen Menschen Mut machen»

Im Juli steht der Deutschschweizer Weltjugendtag (WJT) in Luzern ins Haus. Wie wird solch ein Grossanlass bewältigt? Medea Sarbach, Präsidentin der ARGE Weltjugendtag Schweiz, gibt Einblicke in die Organisation.

SKZ: 156 Schweizer Jugendliche reisten Ende Januar an den WJT nach Panama. Wie war es, was haben Sie mitgenommen und wie setzen Sie es um?
Medea Sarbach: Es waren sehr ereignisreiche Tage. Die Vielfalt und Einheit der Weltkirche zu erleben, war eindrücklich und bestärkend. Das gemeinsame Beten und der Austausch unter uns ermutigte einige, dies auch in der Schweiz weiterzuführen. So entschieden sich die einen, einen Alphalive-Kurs durchzuführen, andere äusserten den Wunsch, sich einer Jugendgruppe anzuschliessen und wieder andere schlossen sich zusammen, um sich für einen nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen einzusetzen. Ausserdem entwickelten sich viele Freundschaften, durch die wir uns gegenseitig ermutigen können, den Glauben an Jesus Christus weiterhin zu vertiefen.
 
Im Juli findet in Luzern der Deutschschweizer WJT* statt. Wie viele Teilnehmer erwarten Sie?
Wir erwarten etwa 1000 Teilnehmende, in der Sonntagsmesse werden wir aber bedeutend mehr Leute sein, da wir diese mit der gesamten Pfarrei feiern.

Wie wird dieser mehrtägige Anlass organisiert und wie viele Helfer sind engagiert?
Ein elfköpfiges OK trifft sich seit Sommer 2018 regelmässig, um diesen Anlass vorzubereiten. Wir arbeiten eng mit der Pfarrei der Hofkirche zusammen, ohne die der Anlass ja gar nicht durchgeführt werden könnte, und versuchen, möglichst viele Jugendvereine zu integrieren. Am Anlass selbst sind 80 bis 100 Freiwillige dabei.

War/ist es schwierig, genügend Helfer zu finden und woher rekrutier(t)en Sie sie?
Wir versuchen bei den Weltjugendtagen immer, die Jungen einzubinden, die bereits vor Ort sind. Da es in Luzern schon einige junge Erwachsene gibt, die sich in der katholischen Kirche engagieren oder sich engagieren wollen, fiel dies nicht allzu schwer.

Wie wird der WJT Luzern finanziert?
Mit grosszügigen Spendern und Sponsoren. Zu einem kleinen Teil wird er auch durch die Teilnahmegebühr finanziert, die wir aber immer tief halten, damit die Kosten kein Hinderungsgrund sind, daran teilzunehmen.

Was tun Sie, damit die Euphorie nicht verloren geht bei all der (harten) Organisationsarbeit? Was treibt Sie an?
Das wichtigste ist das Gebet. Vor den Sitzungen nehmen wir  jedes Mal gemeinsam an der Pfarreimesse teil und beten auch immer in den Sitzungen selbst. Und natürlich pflegen wir auch die Gemeinschaft untereinander. Wir engagieren uns in der Kirche, weil wir erfahren durften, dass Gott in ihr und durch sie wirkt.
 
Was möchten Sie am WJT Luzern den jungen Menschen weitergeben?
Wir wollen die Freude am Glauben an Jesus Christus und die Schönheit der Kirche mit anderen jungen Menschen teilen und sie erfahren lassen, dass die katholische Kirche eine grosse und tragende Gemeinschaft ist. Dadurch wollen wir jungen Menschen Mut machen, ihre persönliche Beziehung mit Gott zu vertiefen.

Im Programm sprechen Sie auch von Überraschungen – verraten Sie uns eine exklusiv für die SKZ?
Ja, gern: Wir möchten dieses Mal anstelle der Bischofsbegegnungen Podiumsdiskussionen mit den Bischöfen und Ordensoberinnen organisieren. Auf diesen sicherlich spannenden Austausch freuen wir uns sehr.

Interview: Brigitte Burri

 

* Am Wochenende 5. bis 7. Juli findet der Deutschschweizer Weltjugendtag in Luzern in der Hofkirche statt. Am bunten Glaubensfestival werden u. a. Gastredner wie Magnus MacFarlane, Gründer des Hilfswerks Mary's Meals, sowie Marcus Scheiermann, Priester aus Bremerhaven, teilnehmen. Das weitere Programm besteht aus Konzerten, Workshops und Begegnungsmöglichkeiten mit den Bischöfen. www.weltjugendtag.ch/luzern-19


Medea Sarbach

Medea Sarbach (Jg. 1994) studiert Theologie in Freiburg i.Ue. und ist die Präsidentin der ARGE Weltjugendtag in der Schweiz.
Die gebürtige Baselbieterin nahm im März 2018 am Vorbereitungstreffen der Jugendsynode als Delegierte der SBK teil.