Weltsynode 2021-2024

Eröffnung Bischofssynode: eine Kirche auf dem Weg

Vom 4. bis 29. Oktober findet in Rom die Synode zur Synodalität statt. Über 350 Vertreter und Vertreterinnen der römisch-katholischen Kirche aus der ganzen Welt treffen sich in Rom für die Vollversammlung der Bischöfe. Wie bereits an vergangenen Synoden werden auch Laien und Laiinnen teilnehmen, erstmals in der Geschichte der römisch-katholischen Kirche, jedoch mit Stimmrecht.

Die Weltsynode ist ein wichtiger Schritt im synodalen Prozess, der von Papst Franziskus im Jahr 2021 initiiert wurde. Er dient u. a. dazu, über die Funktionsweise und die Beziehungen innerhalb der Kirche nachzudenken. Die Kirche selbst soll synodaler, also inklusiver werden. Es geht darum, das gegenseitige Zuhören ins Zentrum kirchlichen Umgangs zu stellen und bestimmte Prozesse innerhalb der Kirche zu verbessern oder sogar zu verändern. Alle Getauften sollen sich an der Entscheidungsfindung beteiligen können, um auf diese Weise Herausforderungen besser zu erkennen und ein gemeinsames Gehen zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund versammeln sich Priester, Laien, Theologen und Ordensleute gemeinsam mit Vertretern der Bischofskonferenzen aus der ganzen Welt zur XVI. Generalversammlung der Bischofssynode. Aus der Schweiz wurden drei Personen vom Vatikan nominiert, an der Synode teilzunehmen: Helena Jeppesen als Laienvertreterin der Kirche in Europa, Claire Jonard als Moderatorin und Mgr. Felix Gmür als offizielle bischöfliche Vertretung der Schweiz.

Papst Franziskus betonte, dass die Synode ein geistlicher Prozess sei und nicht nach der Logik eines Parlaments funktioniere. Er stellte die Spiritualität ins Zentrum des synodalen Prozesses. Das Aufeinanderhören müsse mit dem Hören auf den Heiligen Geist einhergehen, um ein wirkliches Verständnis zwischen divergierenden Meinungen und unterschiedlichen Erwartungen schaffen zu können.

Ein Anliegen dieser Weltsynode ist es insbesondere, der Stimme jedes einzelnen Menschen besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Klerikalismus und andere problematische Formen von Macht, welche Missbrauch jeglicher Art fördern, sollen im Rahmen der Synode adressiert und diskutiert und Schritte auf einem Weg zur Umkehr gesucht werden.

Die Schweizer Bischofskonferenz ist überzeugt, dass der synodale Prozess eine notwendige Entwicklung innerhalb der römisch-katholischen Kirche fördert und Ausdruck einer Kirche ist, die zuhört. Sie hofft, dass die Synode in diesem Sinne Inspiration für eine Haltung des Hörens sowie des «gemeinsamen Gehens» auf einem Weg zu einer weniger klerikalistischen, dafür geschwisterlichen und vom Heiligen Geist getragenen Kirche bieten kann.

Eine zweite Synodenversammlung ist für den Herbst 2024 geplant, nachdem die Impulse, die in diesem Jahr gegeben werden, in allen Diözesen der Welt aufgenommen werden konnten.

Schweizer Bischofskonferenz SBK