Wallfahrtsorte und Wallfahrtsführer der Schweiz – hilfreich für die Sommerzeit

Lothar Emanuel Kaiser (Hrsg.): Wallfahrtsführer der Schweiz. (Verlag Wallfahrtsführer) Emmenbrücke 2013, 190 S.

Nach einem Vorwort von Bischof Felix Gmür und einer Einführung zur Wallfahrt und zu Marienbildern von Franz Gross, über Lourdes von Edgar Koller und mit einem Heiligenverzeichnis von Michael Kaiser stellen verschiedene Mitarbeitende über hundert Wallfahrtsorte vor, je nach Bedeutung auf einer oder mehreren Seiten und mit immer gleicher Struktur: 1. Lage; 2. Legende/Geschichte sowie 3. Sehenswertes/Besonderes. Besonders eindrücklich sind die zahlreichen farbigen, qualitativ hervorragenden Abbildungen.

Viele Wallfahrtsorte werden aus dem Kanton Luzern (31), Wallis (18) und Freiburg (10) vorgestellt, während die übrigen ursprünglich katholisch geprägten Kantone eine Handvoll Wallfahrtsorte aufweisen können. Der Kanton Bern fehlt völlig, während aus dem Kanton Zürich Egg angeführt wird, das dem heiligen Antonius von Padua geweiht ist. Die Gottesmutter Maria wird sonst am häufigsten in den Wallfahrtsorten verehrt. In der Innerschweiz haben sich mehrere Wallfahrtsorte in dem Projekt "Sakrallandschaft Innerschweiz" zusammengeschlossen, (vgl. www.sakrallandschaft-innerschweiz.ch), das im Buch speziell vorgestellt wird. Jacques Rime: Lieux de pèlerinage en Suisse. Itinéraires et découvertes. (Éditions Cabédita) Bière 2011, 262 p. Regionenweise aufgeteilt gibt der Einzelautor Jacques Rime, Pfarrer in der Diözese Lausanne-Genf- Freiburg, ebenfalls einen Überblick über Schweizer Wallfahrtsorte. Da er auch auf kleinere Pilgerstätten hinweist, sind die Ausführungen über die einzelnen Wallfahrtsorte kürzer als im nebenstehend vorgestellten deutschsprachigen Führer; im Buch werden über 500 Ortschaften genannt. Die weniger zahlreichen Abbildungen sind ausserdem meistens schwarz-weiss.

Als Beispiel sei der Kanton Solothurn genannt, wo neben dem bekannten Marienwallfahrtsort Mariastein und Oberdorf ("Klein-Einsiedeln") die Allerheiligenkapelle Grenchen, die Verenaschlucht bei Solothurn, Wolfwil, die Bornkreuzkapelle bei Kappel, die Antonius-Kapelle bei Matzendorf und die Wolfgangskapelle bei Balsthal aufgeführt werden. Für das Schwarzbubenland weist der Autor auf die Josefskapelle bei Erschwil, die Fridolinskapelle in Breitenbach, die Marienkirche in Meltingen, auf St. Pantaleon in der gleichnamigen Ortschaft und auf die Huggerwaldkapelle in Kleinlützel hin. Das reichhaltige Ortsregister bietet Anstösse zu zahlreichen Neuentdeckungen, ergänzt mit einem umfangreichen Literaturverzeichnis.

 

Urban Fink-Wagner

Urban Fink-Wagner

Der Historiker und promovierte Theologe Urban Fink-Wagner, 2004 bis 2016 Redaktionsleiter der SKZ, ist Geschäftsführer der Inländischen Mission.