Vergleichende Pastoraltheologie in der Schweiz

Ein notwendiger Aufbruch

Wenn wir von ‹Vergleichender Pastoral› und ‹Vergleichender Pastoraltheologie› sprechen, reden wir von etwas, das es im Grunde noch gar nicht gibt, das aber m. E. immer dringlicher wird.»1 So formulierte der Münsteraner Pastoraltheologe Adolf Exeler vor über drei Jahrzehnten, 1981, nachdem er 1978 erstmals «Vergleichende Theologie» als Zukunftsperspektive für die Missionswissenschaft ins Gespräch gebracht hatte.2

Am 29. November 2012 wurde an der Universität Freiburg i. Ü. das «Zentrum für Vergleichende Pastoraltheologie» respektive das «Centre d’études pastorales comparées» eröffnet. Gründungsdirektor des Instituts ist Prof. Dr. François-Xavier Amherdt. Sein deutschsprachiges Pendant bei der Konzeption des Zentrums war Prof. Dr. Michael Felder, der unerwartet am 5. August 2012 verstorben ist und der Eröffnung nicht mehr beiwohnen konnte.

Der nachfolgende Beitrag versucht eine Antwort auf die Frage zu geben, was «Vergleichende Pastoraltheologie» ist. Dabei steht nicht zuletzt die schweizerische Situation vor Augen, in der sich kirchliches Handeln unter den Rahmenbedingungen von drei grossen unterschiedlichen Sprachräumen entfaltet, zu denen zahlreiche weitere sprachliche und kulturelle Gruppen und Gemeinschaften hinzuzurechnen sind. Der akademische pastoraltheologische Austausch über diese Sprach- und Kulturgrenzen hinweg steht erst am Anfang – obwohl das Programm von Adolf Exeler bereits einige Jahrzehnte hinter sich hat.

Bei einer Rückschau lässt sich feststellen, dass das Stichwort «Vergleichende Pastoral» bzw. «Vergleichende Pastoraltheologie» zwar immer wieder aufgegriffen – aber zugleich auch immer wieder liegen gelassen wurde. Dennoch werden Exelers Intuitionen und Anregungen im Folgenden den roten Faden der Überlegungen bilden.

Warum Vergleichende Pastoraltheologie?

«Vergleichende Theologie» – so das Stichwort 1978 – sollte damals die darbende Missionswissenschaft beerben.3 Exelers konstruktives Interesse für Missionswissenschaft bzw. für das, worum es der Missionswissenschaft geht, kann denn auch als Hinweis auf das Warum einer Vergleichenden Pastoraltheologie bzw. als Hinweise auf ihren Sitz im Leben der Kirche heute gelesen werden: Evangelisierung, Entfaltung der Kirche als Weltkirche, kritische Reflexion des pilgernden Gottesvolkes auf seinen unterschiedlichen Wegen, die Geltendmachung des universalen Anspruchs des Evangeliums inmitten einer unhintergehbar pluralen Weltwirklichkeit usw. Es ist sicher kein Zufall, dass das Programm «Vergleichender Pastoraltheologie» gerade in einer Zeit wiederbelebt wird, in der die missionarische Identität der Kirche hierzulande – in den Stichworten Evangelisierung, Neuevangelisierung, «proposer la foi», «pastorale d’engendrement» … – neu diskutiert wird. Dass es hier um Mission im ganzheitlichen Verständnis und als Charakterzug der Kirche geht, wie es seit dem Konzil («Die pilgernde Kirche ist ihrem Wesen nach missionarisch», Ad Gentes 2) und den anschliessenden Bischofssynoden (vgl. Evangelii nuntiandi von Paul VI., 1975) in der römisch-katholischen Kirche zum Ausdruck gebracht wurde, ist jedoch nicht selbstverständlich.

Schlaglichter auf Ansätze Vergleichender Pastoral

Einige kurze Schlaglichter im Blick auf vergangene oder bestehende kulturübergreifende Lernversuche der letzten Jahrzehnte zeigen Modelle und Interessenkonstellationen einer «Vergleichenden Pastoraltheologie im Ansatz».

Schon in den 1940er- und 1950er-Jahren hat man im deutschsprachigen Raum fasziniert nach Frankreich geschaut. Das Experiment der Mission de Paris und dann das der Arbeiterpriester lösten eine hohe Begeisterung aus. Der faszinierte Blick war allerdings häufig auf Fragen der eigenen Kirchenbelebung oder der Organisationsform der Pastoral (in der Nachkriegszeit) gerichtet. Die anspruchsvollere Übung, das Evangelium von den Rändern der Kirche und der Gesellschaft her neu zu erschliessen und zu bezeugen, lässt sich weitaus seltener finden. Erst im zweiten Durchkauen der Erfahrungen der Arbeiterpriester während des Konzils und unter dem starken Einfluss des bis dahin zwischenzeitlich ins Abseits gestellten Marie-Dominique Chenu konnte hier eine Perspektivenumkehr eingeleitet werden.4

Später, vor allem in den 1970er-/1980er-Jahren, richtete sich der Blick auf Lateinamerika. Das Modell der kirchlichen Basisgemeinden wurde fasziniert in den Blick genommen – und wieder stellte sich heraus, dass dabei eher die Unzufriedenheit mit der eigenen hiesigen Kirche und Pastoral im Vordergrund stand als ein eigentliche pastorale Solidarität oder ein Interesse an den Nöten und Ängsten der Jüngerinnen und Jünger Christi in Lateinamerika, die Freude und Hoffnung, Trauer und Angst ihrer Mitmenschen, vor allem der Armen und Bedrängten, mutig zum Ausgangspunkt ihres pastoralen Weges genommen hatten. Einer zum Teil naiven Idealisierung der Kirche Lateinamerikas entsprach eine entsprechend negative Sicht der hiesigen Verhältnisse.

Wenn dann später in Europa vom Scheitern der Befreiungstheologie oder des Modells der kirchlichen Basisgemeinden die Rede war, dann nicht, weil sich die Hoffnungen auf ein Leben in Würde für viele Menschen in Lateinamerika bis heute nicht erfüllt haben, sondern weil ein lediglich instrumentell begriffenes Pastoralrezept nicht den gewünschten Erfolg hatte: als Rezept für eine grössere, lebendigere, einflussreichere, strahlendere Kirche.5

Heute schauen erneut viele im Raum der deutschsprachigen Pastoraltheologie nach Frankreich: Die Pastoral im Bistum Poitiers ist vielen hiesigen Akteuren der Pastoral mittlerweile – nach Texten gemessen – bekannter als die der meisten Bistümer in Deutschland, Österreich und sogar der Schweiz. Täuscht der Eindruck, dass der trendige Blick nach Frankreich auch von einer romantisierenden und der Vereinfachungsversuchung erlegenen Wahrnehmung gelenkt wird? Die Verhältnisse in Poitiers sind andere als in der Deutschschweiz. Die Versuchung der Flucht aus unserer hiesigen hochorganisierten und komplexen Kirchenstruktur liegt nahe – aber lässt sich so wirklich den bestehenden komplexen pastoralen Gegebenheiten und Herausforderungen in der Schweiz begegnen?6

Und schliesslich: Gegenwärtig richtet sich der Blick vieler deutschsprachiger Pastoraltheologinnen und -theologen auf die USA. Das Projekt «Crossing- Over» ermöglicht einen sicherlich spannenden Austausch. Aber was bewegt die Gemüter beim Blick über den Atlantik? In der Projektbeschreibung klingt dies so: «CrossingOver ist ein Blick über den Tellerrand: Denn die katholische Kirche in Deutschland befindet sich in einer tiefgreifenden Umbruchssituation, die uns zu einer Neuorientierung der Pastoral herausfordert. CrossingOver ist ein interkultureller Lernprozess. Hier geht es nicht um einen ‹Import› einer vermeintlich besseren Seelsorge. Vielmehr geht es darum, in der Auseinandersetzung mit dem Fremden die Stärken und Schwächen des Eigenen besser zu verstehen und so neue Handlungsoptionen zu gewinnen.»7 Zwar wird hier eine einfache Rezeptübernahme als Ziel des interkulturellen pastoralen Lernens ausdrücklich verneint. Dennoch bleibt der Blick auf eine andere Pastoral geprägt vom Interesse an der Verbesserung der eigenen pastoralen Handlungsoptionen.

Ekklesiozentrische Engführungen

Kurz: Es scheint, als seien Versuche einer Vergleichenden Pastoral/Vergleichenden Pastoraltheologie nach wie vor durch ein ekklesiozentrisches Erkenntnisinteresse geprägt – und dies in der Sorge um die je eigene Kirche. Der Blick auf die anderen ist nicht selten bestimmt durch eine instrumentelle Vernunft – was können wir von euch lernen, was für uns nützlich ist?

Verloren geht dabei ein zentrales Anliegen, das schon Exeler zu seinem Vorschlag motiviert hat und das nicht zuletzt auch im Rahmen einer erneuerten Pastoraltheologie, die sich nach dem Konzil entwickelt hat, an Bedeutung gewann: nämlich das vorrangige Interesse am Heil und am Heilsweg des konkreten Menschen, damit verbunden eine nicht instrumentelle Hinwendung der Kirche zur Welt und die Orientierung der Pastoral am Leben und Leiden der Menschen und der darin verborgenen Evangeliums- Dimension. Vergleichende Pastoraltheologie würde so als Dienst für eine Pastoralgemeinschaft verstanden werden, die sich ihrer universalen Berufung trotz aller lokalen und geografischen Verwurzelungen bewusst bleibt und diesem Bewusstsein auch in der theologischen Praxis einen Ort gibt.8

Nicht zuletzt die von François-Xavier Amherdt bei der Eröffnung des Zentrums angesprochene Zurückhaltung, den pastoraltheologischen Dialog in der Schweiz über den Röstigraben hinweg oder gar mit dem Tessin zu pflegen, scheint massgeblich der Sorge um die eigene Kirche bzw. den eigenen Kirchenstil geschuldet. Sicher spielt dabei auch die Angst vor unangemessener Einmischung eine Rolle – und die Sensibilität derer, die sich im bestehenden Macht- oder Finanzgefälle am unteren Ende sehen. Was hier aber vergessen wird, ist die Sendung und Sorge um die Menschen, die nicht nur als welsche, italienischschweizerische oder deutschschweizerische Katholikinnen und Katholiken leben, sondern in einer Gesellschaft, deren grosse Entwicklungen und Herausforderungen längst nicht mehr an Konfessionen, Bistumsgrenzen, Sprachregionen oder auch Landesgrenzen Halt machen. Giancarlo Collet sieht diese Gefahr auch noch bei der Vergleichenden Theologie gegeben. Er nennt zwei Schwächen, denen selbstkritisch zu begegnen sei: Ihre «Schwäche [liege] zum einen in der Regionalisierung der Probleme und zum andern im latenten Ekklesiozentrismus. Wenn sich die Analysen der globalen Menschheitsprobleme (…) inzwischen nicht mehr abweisen lassen, dann kann das Problem der einen nicht mehr als ihr Problem partialisiert und abgetan werden. Ebenso wenig kann die eigene Lösung in Absehung der Lösung der anderen entwickelt werden.»9

Eine Vergleichende Pastoraltheologie in der Schweiz wird daher entschiedener und selbstkritisch fragen, wie die Kirche den Menschen in unterschiedlichen Kontexten und Kulturen am besten den Geschmack des Evangeliums erfahrbar machen kann. Das schaltet die lokalen (pastoral-)theologischen Dialekte keineswegs aus, aber es orientiert sie auf den universalen Anspruch des Evangeliums hin und nicht auf die lokalen kircheninternen Vorlieben und Interessen. Hier liegt die kritische Funktion einer Vergleichenden Pastoraltheologie.

Was ist die Methode Vergleichender Pastoraltheologie?

Adolf Exeler hat Hinweise zum methodischen Vorgehen einer Vergleichenden Pastoral/einer Vergleichenden Pastoraltheologie gegeben. Im Anschluss an ihn kann nun auf einen produktiven Stolperstein hingewiesen werden: Im Namen des kürzlich eröffneten Zentrums – jedenfalls in den verschiedenen Übersetzungen – tauchen Unterschiede auf. Sind «études pastorales comparées» das Gleiche wie Vergleichende Pastoraltheologie? Längst nicht jeder Sprach- oder Kulturraum der Weltkirche kennt eine eigentliche und eigenständige Pastoraltheologie. Schon der französischsprachige Raum kennt die meisten Differenzierungen und Unterdisziplinen kaum, die in der Folge der Entstehung der Pastoraltheologie entstanden sind.10 Es ist sicher kein Zufall, dass auch das Schweizerische Pastoralsoziologische Institut eine deutschschweizerische Innovation darstellt. Und das Bistum Lugano? Die dortige Fakultät weist weder einen pastoraltheologischen Lehrstuhl noch eine pastoraltheologische Lehrveranstaltung aus. Aber es gibt Liturgiewissenschaft in pastoraler Perspektive und das Kirchenrecht sowie religionsrechtliche Forschung – aber eben keine Pastoraltheologie.

Wer vergleicht nun also was mit wem und unter welchen methodischen oder institutionellen Vorzeichen? Muss sich die praktische pastorale Vernunft, die es im Bistum Lugano oder in der Westschweiz selbstverständlich gibt, zunächst den Standards deutschsprachiger universitärer Pastoraltheologie oder Praktischer Theologie angleichen, um eine «Gesprächsgrundlage» zu erhalten? Müssen wir also methodisch, in den Standards und in der Infrastruktur gleich werden, um uns zu vergleichen? Ein solcher Vergleich könnte dann leicht vollzogen werden – im Wettbewerb nach den akademischen Regeln und der darin liegenden spezifischen Eitelkeiten – und Blindheiten! Wer anders denkt, auf andere Weisen pastorale Erfahrungen zum Ausdruck bringt …, mit dem könnte man dann ggf. gar kein Gespräch führen.

Die Unklarheit im Namen des Zentrums, der sich sicherlich «richtiger» oder «interlinear» übersetzen liesse, erscheint nun als ein produktiver Stolperstein, weil darin der Mut dokumentiert wird, sich dem Thema unterschiedlicher Pastoral und Theologie mehr und anders als nur unter den Vorzeichen akademisch-universitär betriebener Theologie zu nähern. Dies schaltet die Eigenheiten universitärer Pastoraltheologie nicht aus, aber es richtet sie in spezifischer Weise auf ihren eigenen, aber eben nicht schon dominierenden Zug aus, mit dem sie das Gespräch bereichern kann als eine Stimme neben anderen.

Für diese Bedingungen und Voraussetzungen einer Vergleichenden Pastoral(theologie) gilt es erst noch, eine Methodologie und ein methodisches Instrumentarium zu entwerfen. Diese Herausforderung ist immens – aber sie muss geleistet werden. Zur Veranschaulichung der Herausforderung mag zum Abschluss ein konkretes Arbeitsfeld für Vergleichende Pastoraltheologie in der Schweiz benannt und umrissen werden.

Pastoraltheologien der Migranten in der Schweiz ins «Zentrum» stellen!

Die Praxis der Kirche in der Schweiz ist längst nicht nur zwischen Romandie, Deutschschweiz und der italienischen (und romanischen) Schweiz zu begreifen. Ein Drittel der hiesigen Katholikinnen und Katholiken besitzt keinen Schweizer Pass oder verfügt zumindest über einen «Migrationshintergrund», so die Ergebnisse der eidgenössischen Strukturerhebung von 2010.11 Nicht nur die anderen europäischen Kirchen und ihre Praxen sind mit Italienern, Deutschen, Portugiesen, Spaniern, Kroaten usw. hier präsent. Dazu kommen die vielfältigen kulturellen Prägungen der Migrantinnen und Migranten aus anderen Kontinenten, die Prägungen anderer Kirchen, der Orthodoxen und Orientalen, der Kirchen der Reformation und der besonders zahlreichen Kirchen pentekostaler oder neopentekostaler Prägung. Wir zählen hier allein in der Schweiz um die 500 solcher «neuerer Migrationskirchen».12

Vergleichende Pastoraltheologie wäre betriebsblind, nähme sie nicht diese Vielfalt als Herausforderung vor der eigenen Haustüre und zugleich im Horizont der Weltkirche und der Ökumene an. Dass hier nicht einfach in den bestehenden Routinen akademischer Arbeit geforscht werden kann, dürfte klar sein. Die Akteure der «anderen» Pastoral bringen ihre Perspektive, ihre pastorale Vernunft und ihre Kreativität kaum in wissenschaftlicher Sprache und mit Fussnotenapparat in einen vergleichenden Dialog ein. Hier braucht es neue Methoden und Ansätze, um die bislang noch stumm Gemachten und viel zu lange vom pastoraltheologischen Gespräch Ausgegrenzten einzubeziehen.

Die Weltkirche, die für Adolf Exeler der Ausgangspunkt Vergleichender Pastoraltheologie war, ist längst in der Schweiz angekommen. Vor diesem Hintergrund besteht nun die Herausforderung, aber auch die Chance, dass die Vergleichende Pastoraltheologie ein Beitrag zur Klärung des Selbstverständnisses der Kirche als globale Pastoralgemeinschaft im Dienst des Evangeliums wird.

1 Adolf Exeler: Wege einer vergleichenden Pastoral, in: Ludwig Bertsch / Felix Schlösser (Hrsg.): Evangelisation der Dritten Welt. Anstösse für Europa. Freiburg-Basel-Wien 1981, 92–121, hier 92.

2 Adolf Exeler: Vergleichende Theologie statt Missionswissenschaft? Provozierende Anfrage eines Nichtfachmanns, in: Hans Waldenfels (Hrsg.): «… denn Ich bin bei Euch». Perspektiven im christlichen Missionsbewusstsein heute (FS J. Glatzik und B . Willeke). Zürich-Einsiedeln-Köln 1978, 199–211.

3 An dieser Stelle kann die berechtigte Kritik an der Idee, die Missionswissenschaft gegen Vergleichende Theologie gewissermassen zu ersetzen, nicht ausgeführt werden. Vgl. dazu Giancarlo Collet: «…Bis an die Grenzen der Erde». Grundfragen heutiger Missionswissenschaft. Freiburg 2002, bes. 35–37 und 48 –51.

4 Vgl. Arnd Bünker: Missionarisch Kirche sein? Münster 2012, 297–354.

5 Vgl. Raul Fornet Betancourt (Hrsg.): Befreiungstheologie. Kritischer Rückblick und Perspektiven für die Zukunft, Bd. 3: Die Rezeption im deutschsprachigen Raum. Mainz 1997; vgl. auch Arnd Bünker: Weltkirchlich wachsen lernen? Chancen und Grenzen pastoraler Transferprozesse, in: Diakonia 38 (2007), Heft 3, 191–197.

6 Der Verfasser dieses Beitrags möchte die produktiven Impulse aus Poitiers keinesfalls schmälern. Im Zentrum der hier formulierten Kritik stehen nicht die Impulse. Sondern es geht um den Blick, mit dem zuweilen auf diese Impulse geschaut wird. Hingewiesen sei an dieser Stelle auf die aktuelle Publikation: Reinhard Feiter / Hadwig Müller (Hrsg.): Frei geben. Pastoraltheologische Impulse aus Frankreich. Ostfildern 2012.

7 http://www.crossingover.de/index.php?id=2 (11. 12. 2012)

8 Vgl. Hans Joachim Sander: Theologischer Kommentar zur Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute Gaudium et spes, in: Peter Hünermann / Bernd Jochen Hilberath (Hrsg.): Herders Theologischer Kommentar zum Zweiten Vatikanischen Konzil, Bd. 4, Freiburg 2005, 581– 886; vgl. auch Collet (wie Anm. 3), 33 f.

9 Collet (wie Anm. 3), 36.

10 Verwiesen sei nur auf das Kompendium von Doris Nauer: Seelsorgekonzepte im Widerstreit. Stuttgart-Berlin-Köln 2001, das allein für den Bereich der Seelsorge eine grosse Zahl unterschiedlichster wissenschaftlicher Ansätze und Theoriebildungen dokumentiert, die nahezu alle ihren Entstehungskontext in deutschsprachigen oder englischsprachigen Ländern haben.

11 Genauere Daten zum Zusammenhang von Migration und Religionszugehörigkeit: www.spi-stgallen.ch.

12 Vgl. zur Datengrundlage: NFP 58 (Religionsgemeinschaften, Staat und Gesellschaft; darin das Projekt «Lokale religiöse Gruppierungen»), die Studie von Simon Röthlisberger und Matthias D. Wüthrich: Neue Migrationskirchen in der Schweiz. (SEK ) Bern 2009.

Arnd Bünker

Arnd Bünker

Tit. Prof. Dr. Arnd Bünker ist Leiter des Schweizerischen Pastoralsoziologischen Instituts (SPI) in St. Gallen