Ordensgemeinschaften

Kapuziner Schweiz

Im Herrn verschieden

Egon Keller wurde am 5. November in Laufenburg AG geboren, trat 1960 in den Kapuzinerorden ein und wurde am 27. Juni 1965 zum Priester geweiht.

Schon fast als Kapuziner geboren (das Bezirksspital Laufenburg befand sich damals noch in den ehemaligen Räumen des Kapuzinerklosters) und im ehemaligen Kapuzinerkloster von Laufenburg getauft, «musste» Jacques Keller fast Kapuziner werden. In der Ostschweiz aufgewachsen machte er die Matura bei den Kapuzinern in Appenzell, trat in den Orden ein, wurde Priester und war über mehrere Jahre Lehrer vor allem der naturwissenschaftlichen Fächer im Kollegium Appenzell und in der Klosterschule Näfels. Ab 1980 wirkte Br. Egon als Hausmissionar in St. Gallen. 1984 wechselte er nach Brig und wirkte dort in den Pfarreien des Oberwallis, gab Exerzitien, war Gefängnisseelsorger, begleitete den Dritten Orden, war Katechet und Mitarbeiter der kirchlichen Radiogruppe Oberwallis. 1998 wurde Br. Egon Regionalseelsorger für das Berneroberland und nach knapp einem Jahr gar noch Dekan. 2004 ein dramatisches Ereignis: Herzaortariss (sechs Wochen im Koma, drei Monate im Spital).

2005 Umzug nach Brig: Wegen der Operation stimmlich stark eingeschränkt, war er zwar weiter seelsorgerlich tätig (Gottesdienste, Beichtgespräche, Spiritual bei Schwestern), aber zunehmend mehr intern aktiv und dank seiner technischen Begabung konnte er noch vielfach hilfreich sein, doch er blieb gesundheitlich angeschlagen und wusste darum.

Am 13. November legte sich Egon zum Mittagsschlaf hin und ist so hinübergeschlafen in die Ewigkeit.

 

Sigfrid Morger wurde am 3. Juli 1939 in Rapperswil SG geboren, trat 1959 in den Kapuzinerorden ein und wurde am 5. Juli 1964 zum Priester geweiht.

Selbstbewusst, gescheit, engagiert und am Schluss gebeugt von der Krankheit Parkinson, so erlebten wir den Kapuzinerpriester Sigfrid Morger. Im Kreis von drei Geschwistern aufgewachsen, Matura bei den Kapuzinern in Appenzell, Ordenseintritt und Priesterweihe, Lizentiat in Pädagogik und Literatur und Weiterbildung zum Berufsberater.

Mit diesem Rüstzeug wirkte Br. Sigfrid 21 Jahre am Kapuzinergymnasium in Stans – davon noch zehn Jahre als Guardian des Klosters Stans. Von 1995 an leitet er bis 2002 das Bildungshaus der Kapuziner in Dulliken, welches aus personellen und finanziellen Gründen aufgeben werden musste. 2002 wechselt Br. Sigfrid nach Schwyz, wo er Guardian und auch Leiter der Pflegestation wurde und dann auch noch zum Vorstand der Schwyzer Kantonalkirche gehörte.

2007 Diagnose: Parkinson. 2010 wird er dem Kloster Olten zugeteilt, wo er die Aufgabe des Klostervikars übernimmt und auch noch seelsorgerliche Aufgaben wahrnehmen kann. Schliesslich kommt er als Patient zurück nach Schwyz.

Ein reiches Leben! Und Sigfrid hat sich voll dreingegeben. Und am Schluss, die Krankheit, der selbstbewusste Kapuzinerpriester, wie geht er damit um? Erstaunlich, wie er über seinem Lebenslauf dieses Zitat von Werner Bergengruen setzt: «Was aus Schmerzen kam, war Vorübergang, und mein Ohr vernahm nichts als Lobgesang.»

Am 15. November 2019 fand der Beerdigungsgottesdienst für Br. Sigfrid statt und seine Urne wurde anschliessend auf dem Klosterfriedhof Schwyz beigesetzt.

P. Karl Flury