Orden und Kongregationen

Im Herrn verschieden

P. Bruno (Stephan) Scherer OSB (Mariastein), geboren am 20. März 1929, wuchs in Gretzenbach SO auf, wo er die Primarschule besuchte. Nach zwei Jahren an der Bezirksschule Schönenwerd ging er ans Kollegium Karl Borromäus der Mariasteiner Benediktiner in Altdorf UR, wo er 1949 die Matura bestand. Anschliessend bat er um Eintritt ins Kloster Mariastein. Als Frater Bruno legte er am 13. November 1950 die zeitliche Profess ab, drei Jahre später folgte die definitive Bindung ans Kloster. Nach dem klosterinternen Theologiestudium wurde er am 25. Juli 1954 zum Priester geweiht. Es folgten Jahre als Lehrer am KKB und das Germanistikstudium in Fribourg und München, das er 1964 mit einer Dissertation über Reinhold Schneider abschloss ("Tragik vor dem Kreuz"; Neudruck 2017). Diesem Autor galt weiterhin sein besonderes Interesse. Schon früh nahm P. Bruno seine eigene schriftstellerische Tätigkeit auf. Neben zahlreichen Rezensionen in der CIVITAS pflegte er speziell die Lyrik. Gerne verschenkte er seine mit einer Widmung versehenen Gedichtbändchen. Von 1973 bis 1979 war er Präsident des Innerschweizer Schriftstellervereins. Seine zahlreichen Werke mit Lyrik- und Prosatexten, mit Gebeten und Aphorismen zeugen von Schaffenskraft und Beobachtungsgabe, aber auch von feinem Sprachempfinden und tiefer Religiosität. Verschiedene Auszeichnungen wurden ihm zuteil, so der Kulturpreis der Gemeinden Gretzenbach und Schönenwerd (1978) und der Preis für Literatur des Kantons Solothurn (1990). Daneben wirkte P. Bruno während zehn Jahren als priesterlicher Seelsorger in der Pfarrei St. Gallus (Zürich). 1984 wurde er Pfarrer von Beinwil am Passwang, also am Ursprungsort unseres Klosters. Zu seinem Tätigkeitsfeld gehörte zeitweise auch die Pfarrei Wahlen bei Laufen. Im Herbst 2008 kehrte P. Bruno zurück nach Mariastein. Damit zog sich unser Kloster aus der Pfarreiseelsorge zurück und musste sich von einer jahrhundertealten Tradition verabschieden. Wieder daheim, wollte P. Bruno sein dichterisches Werk sichten und ordnen, was ihm aber wegen abnehmender geistiger und körperlicher Kräfte nicht mehr gelang. Die letzten Monate verbrachte er im Pflegeheim St. Franziskus (Menzingen ZG), wo er am 11. August 2017 starb, exakt einen Monat nach unserem 100-jährigen Br. Josef Kropf.

Abt Peter von Sury, OSB

Im Herrn verschieden

Br. Ferdinand Fuchs OFMCap wurde am 15. Januar 1933 in Appenzell geboren, trat am 7. September 1954 in den Kapuzinerorden ein und wurde am 5. Juli 1959 zum Priester geweiht. Von 1962 bis 1967 wirkte er im Kollegium Appenzell als Lehrer und Präfekt. In den folgenden Jahren studierte er in Fribourg Germanistik und Geschichte und schloss sein Studium mit einer Doktorarbeit "Bauernarbeit in Appenzell Innerrhoden" ab. Bis 1999 war er dann wieder mit Elan und Begeisterung Lehrer und Präfekt am Kollegium St. Antonius in Appenzell. Mit 66 Jahren wurde er "Pfarrer" für Gonten, Urnäsch und Hundwil, was ihn ebenfalls sehr erfüllte. Br. Ferdiand, für viele einfach "s Fochseveli", war ein wahrer Appenzeller, bodenständig und mit viel Humor, er liebte sein Land, liebte seine Schüler und die Schule, hatte ein Herz für die Menschen, war ein froher Kapuziner, und als die Kräfte nachliessen, er nach der Auflösung des Klosters Appenzell nach Wil wechselte, war er im Rahmen seiner Möglichkeiten weiter bereit, seelsorgerliche Dienste zu übernehmen. Am 11. September ist Br. Ferdinand Fuchs im Kantonsspital St. Gallen gestorben. Mit Br. Ferdinand verlieren wir einen "gmöigen" Menschen und Mitbruder.

Die Beisetzung der Urne findet am 12. Oktober im Kloster Wil statt.

Karl Flury, OFMCap