Mediensonntag 4./5. Mai 2013: Soziale Netzwerke

Logo des Mediensonntags 2013

Wir gehören zur Kirche, zur Gemeinschaft aller Getauften. Wir haben von Gott einen Auftrag. Uns ist eine immer wieder überraschende Botschaft anvertraut, die jeden Menschen angeht. Die dürfen wir nicht einfach für uns behalten. Mit Freude wollen wir sie durch unser Leben bezeugen, schlicht und einfach dort, wo wir die Menschen erreichen. Zu den Marktplätzen unserer Zeit gehören die sozialen Netzwerke wie zum Beispiel Facebook und Twitter. Papst Benedikt XVI. lenkt in seiner diesjährigen Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel unseren Blick gerade auf diese modernen Kommunikationsmittel [zur päpstlichen Botschaft und weiteren Unterlagen siehe: www.mediensonntag.ch ].

Die sozialen Netzwerke sind eine heilsame Herausforderung für alle Getauften. Um gehört zu werden, müssen wir zuerst einmal selbst Hörende sein. Wir dürfen nicht von oben herab reden, sondern müssen mit den Menschen auf dem Weg sein. Wir werden herausgefordert, über unseren Glauben zu sprechen und ihn auf interessante Weise auf den Punkt zu bringen. Wir müssen uns herausfordern und auch kritisieren lassen. Der Austausch mit uns wird langfristig nur dann gesucht, wenn wir als authentisch und glaubwürdig wahrgenommen werden.

Der Mediensonntag ruft uns unsere Berufung in Erinnerung. Wir haben etwas zu sagen – und wir sagen es auch. Dafür nehmen wir alle Mittel in Anspruch, die uns heute zur Verfügung stehen. Dabei ist klar: Nicht alle müssen auf allen Kommunikationswegen kommunizieren. Aber in allen unseren Pfarreien und Gemeinschaften gibt es Menschen, die besonders die Fähigkeit haben, die Kirche in den sozialen Netzwerken präsent zu machen. Gehen wir auf sie zu, und ermutigen wir sie zu diesem Dienst! Gerade als Getaufte dürfen wir immer wieder neue Wege gehen, wie uns das Papst Franziskus auf beeindruckende Weise vor Augen führt.

Die Zahl der Mitfeiernden in den Gottesdiensten ist in den vergangenen Jahrzehnten kleiner geworden. Der gesellschaftliche Druck sorgt nicht mehr dafür, dass «alle» da sind. Es ist nicht unsere Berufung, dem nachzutrauern, wohl aber, uns der heutigen Situation zu stellen und daraus das Beste zu machen – wirklich das Beste. Bei der Feier der Gottesdienste gehen wir immer noch fast selbstverständlich davon aus, dass alle mit unseren Riten vertraut sind. Suchende Menschen kommen sich dabei oft fast fremd und nicht abgeholt vor. Mit den sozialen Netzwerken können wir Brücken zu diesen Menschen bauen und vor allem erfahren, wo sie in ihrer Suche stehen und von ihnen lernen (vgl. Blatt «Soziale Medien für den Gottesdienst einsetzen»). Mit der Medienkollekte werden die Bemühungen unterstützt, die Botschaft, die uns anvertraut ist, auf den Marktplätzen unserer Zeit glaubwürdig und überzeugend zu verkünden.

Mit herzlichen Grüssen

Abt Martin Werlen OSB Kommission für Kommunikation und Medien

 

 

Martin Werlen

Martin Werlen

P. Martin Werlen OSB ist nach seinem Rücktritt als 58. Abt des Klosters Einsiedeln als Novizenmeister tätig.