Kerzen vor dem Fenster

Die evangelisch-reformierte und die römisch-katholische Kirche in der Schweiz setzen in Zeiten der Coronakrise zusammen ein Zeichen der Verbundenheit, Gemeinschaft und Hoffnung. Bis Gründonnerstag werden im ganzen Land jeweils am Donnerstagabend um 20 Uhr die Kerzen auf den Fenstersimsen entzündet. Die Menschen sind zum gemeinsamen Gebet eingeladen.

Gottfried Locher (Präsident der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz, li) und Felix Gmür (Bischof von Basel und Präsident der Schweizer Bischofskonferenz SBK), entzünden gemeinsam eine Kerze. (Copyright: Screenshot SRF Tagesschau 18.03.2020)

 


Ökumenische Aktion: Ein Lichtermeer soll entzündet werden

Geschlossene Geschäfte und Institutionen, abgesagte Gottesdienste und Veranstaltungen: Die Coronakrise trifft die Schweizer Gesellschaft nicht nur gesundheitlich und wirtschaftlich, sondern auch emotional und spirituell.

Um ein Zeichen der Hoffnung und der Verbundenheit zu setzen, riefen die Schweizer Bischofskonferenz SBK und die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz EKS am 18. März in einer gemeinsamen Botschaft alle Menschen auf, jeweils donnerstags um 20 Uhr eine Kerze anzuzünden, sie sichtbar vor dem Fenster zu platzieren und zu beten, z. B. ein Vaterunser: für die am Virus Erkrankten, für die im Gesundheitswesen Arbeitenden und für alle Menschen, die angesichts der aktuellen Lage zu vereinsamen drohen. «Für sie alle bitten wir um Gottes Beistand und drücken so unsere Verbundenheit mit ihnen aus», so Bischof Gmür.

Ein Lichtermeer der Hoffnung soll sich so durch das ganze Land ziehen. Diese Aktion dauert bis Gründonnerstag (9. April). «Kirche ist mehr als ein Haus – sie ist ein Auftrag, füreinander zu sorgen, in der Bedrohung jetzt erst recht», sagt Gottfried Locher. Die Sorge um die Menschen in unserem Land geht weiter: Am Gründonnerstag werden zum Abendgebet um 20 Uhr alle Glocken der beiden Kirchen läuten, ebenso am Ostersonntag.

SBK und EKS