Jugendverbände – Beitrag zum Kirche-Sein der Kirche

«Jugendverbände sind voraus. Der ‹Spürsinn des Gottesvolkes› (LG12) ist bei den jungen Christinnen und Christen in den katholischen Jugendverbänden nicht inaktiv. Das biografische Sensorium und Laboratorium für gesellschaftliche, soziale und politische Entwicklungen ist ein nicht zu unterschätzender Entwicklungsimpuls für die gesamte Kirche. Wer wissen will, worauf es in der ‹Koppelung› der Kirche an die Zeichen der Zeit (vgl. GS 4) ankommt, kommt an den Jugendverbänden nicht vorbei – oder will es nicht wissen.

Jugendverbände sind aussen (… und) wirken nicht im ‹Stammland› kirchlicher Milieus, das ist wahr. Man mag das bedauern oder nutzbar machen. Papst Franziskus betont wiederholt, wie wichtig es ist, an die Ränder zu gehen. Er erinnert an Jesus, der genauso im Tempel lehrte wie vor den Stadttoren heilte …

Jugendverbände sind frei (…) Was und wo Kirche ist, lässt sich nicht ‹amtlich besiegeln›. Im Schauen auf den Geist, der weht, wie und wo er will, ist zumindest nicht auszuschliessen, dass Jugendverbände auch in ihrer Organisationsform ein Vorbild für die verfasste Kirche sein könnten. Man denke (…) an die Erfahrungen mit Synodalität, Partizipation und Charismenorientierung in den Verbänden.»

Aus Jan-Christoph Horn: Jugendverbände. Ihr Beitrag zum Kirche-Sein der Kirche, in: Pastoralblatt für die Diözesen Aachen, Berlin, Hildesheim, Köln und Osnabrück 69 (2017), 170–175, 174 f.