Die Jahresversammlung vom 20. April 2013 an der Universität Freiburg stand ganz im Zeichen des Dankes an Prof. Francis Python, dem langjährigen Kassier der Vereinigung. Er hielt bei dieser Gelegenheit einen Vortrag über die frankophone Geschichtsschreibung der Saanestadt in den letzten 200 Jahren. Der Referent teilte die Freiburger Historiographie der Neuzeit in vier Perioden ein: Die Epoche von 1798 bis 1856 stand ganz im Zeichen der Defensive, jene von 1857 bis 1920 wurde durch eine eher apologetische und mittelalterfreundliche Tendenz abgelöst. Die folgende Periode von 1921 bis 1965 war stark von der Universität und vom Beharren auf dem tridentinischen Katholizismus geprägt. Louis Waeber darf hier als Repräsentant dieser Epoche genannt werden. Die Epoche von 1966 bis 2012 weist deutlich soziale Züge auf und wurde stark von Roland Ruffieux geprägt. Der Einfluss der französischen Historiographie macht sich hier deutlich bemerkbar. Der Vortrag bot einen aufschlussreichen und abgerundeten Überblick über die französischsprachige Geschichtsschreibung des Kantons Freiburg.
Anschliessend zeigte Frau Dr. Manzi (Lausanne) in einem wertvollen Beitrag Buchhaltungsprobleme im Lausanner Franziskanerkloster des späten Mittelalters auf, und Dr. Guido Gassmann orientierte über die Konversen/Laienbrüder in den neun schweizerischen Zisterzienser Abteien des Mittelalters. Der Jahresbericht des Präsidenten, Prof. Mariano Delgado, und der Redaktionsbericht von Frau Dr. Franziska Metzger fanden einhellige Zustimmung; der Jahresbeitrag und die Höhe des Zeitschriftenabonnements blieben unverändert. Der Kassier, Prof. Markus Ries, konnte nur eine provisorische Jahresrechnung 2012 vorlegen, da verschiedene zugesagte Beiträge noch ausstehend waren. Die definitive Jahresrechnung wird bei der nächsten Versammlung 2014 vorgelegt. Prof. Fritz Oser stellte das Jubiläumsprojekt «Gregoire Girard (1765–1850)» vor. Als kulturellen Höhepunkt präsentierte Frau Dr. Yvonne Lehnherr im Franziskanerkloster den Marienzyklus des Freiburger Malers Peter Maggenberg (ca. 1440). Herzlichen Dank der Versierten für ihre interessanten Erläuterungen.