Gebet für das Land

Christinnen und Christen sind seit 200 Jahren unabhängig von ihrer Konfession von der weltlichen Behörden am Bettag aufgerufen, für das Wohl des Landes zu beten. Am 19. September findet deshalb in Bern eine Gebetsveranstaltung statt. 2012 riefen 119 Bundesparlamentarier zur Stärkung des Bettages auf. Freikirchen und Kirchen hielten deshalb 2013 erstmals "Ein Gebet voraus" vor dem Bettag, um zu gemeinsamem Handeln für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung zu ermutigen!

Gemeinsam danken, beten, Busse tun

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz AGCK CH hat 2015 das Patronat für den Anlass übernommen. Deren Präsident, Bischof Harald Rein, betont: "Es geht nicht nur darum, Gott gemeinsam zu danken, Busse zu tun und von Ihm Hilfe zu erbitten. Sondern sich auch bewusst zu machen, dass es keine inhaltliche Trennung von Christentum und Staat gibt. Sowohl das Christentum als auch eine Demokratie müssen sich stets neu vor Augen führen, dass sich die wahre Grösse eines Gemeinwesens daran messen lassen muss, wie man mit den schwächsten Gliedern umgeht." Vizepräsident Weihbischof Denis Theurillat fügt an: "Wenn die Kirchen und christlichen Organisationen in der Schweiz sich versammeln, um miteinander zu beten, wenn das Gebet von Gnade und Vergebung, von Lobpreis und Dank spricht, wenn der inständige Wunsch aller darin besteht, jegliche Gewalt, jeglichen Hass zugunsten einer immer besseren Welt zu verbannen, dann glaube ich noch viel mehr an das Wirken des Heiligen Geistes in den Herzen. Der Heilige Geist wirkt stark in den Menschen."

Den religiösen Frieden schützen

Auch der Berner Grossratspräsident Marc Jost, der als Generalsekretär der Schweizerischen Evangelischen Allianz arbeitet, stellt sich hinter das Anliegen. "Mir gefällt die lange Tradition des Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettages. Er soll dazu beitragen, den religiösen und sozialen Frieden in der Schweiz zu erhalten und zu stärken. Dies ist in einer Zeit, in der die Gesellschaft in der Schweiz kulturell und religiös immer vielfältiger wird, ein wichtiges Anliegen." Jost gibt zu bedenken, dass die Vertreter verschiedener Religionen ohne breite gemeinsame Wertebasis heute kaum einen ähnlichen Anlass gestalten könnten. "Christen hingegen teilen gemeinsame Werte und Vorstellungen zum Gebet", sagt er.

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Ein Gebet voraus

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Datum: 19. September;

Ort: Grosse Schanze, Bern;

Zeit: 10.15 bis 12.15 Uhr.

Mit Statements von Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Kirche.

Das Patronat der Veranstaltung hat die AGCK in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Kirchenbund, der Schweizer Bischofskonferenz, der Schweizerischen Evangelischen Allianz, den Freikirchen Schweiz "Gebet für die Schweiz", der Neuapostolischen Kirche sowie mit den Kantonalkirchen Aargau und St. Gallen (römisch-katholisch) und Tessin, Solothurn, St. Gallen, Graubünden und beider Appenzell (evangelisch-reformiert).

Weitere Informationen: www.bettag-jeunefederal.com

 

Christiane Faschon

Christiane Faschon

Christiane Faschon ist dipl. Religionspädagogin, Fachjournalistin (BR) und Dozentin.