«Für eine Kirche mit den Frauen»

In der vorliegenden SKZ-Ausgabe werden in allen Beiträgen Grenzen erreicht und überschritten, Brücken gebaut und neue Wege eröffnet. Dies alles ist Kennzeichen des menschlichen Lebens und auch von Kirche-Sein. Im Rahmen dieser Stichworte lohnt sich der Hinweis auf ein neues Wallfahrtsprojekt, das in Anlehnung an die 2011 erfolgte, öffentlichkeitswirksame Jerusalemer Fusswallfahrt von Hildegard Aepli, Esther Rüthemann, Franz Mali und Christian Rutishauser 2016 Rom als Ziel hat: "Für eine Kirche mit den Frauen". Hier ein Auszug aus dem Projektbeschrieb (vgl. www.kirche-mit.ch):

Pilgern nach Rom 2016

"Papst Franziskus setzt schlichte Zeichen. Er bewirkt, dass viele Menschen inner- und ausserhalb der Kirche aufhorchen, ja aufatmen. Seine Worte und Gesten rühren an und erinnern an das Wesentliche des christlichen Glaubens. Er nährt die Hoffnung auf ein menschlicheres Gesicht der Kirche. Dabei kritisiert er Selbstbezogenheit, ruft auf zu einer Kirche, die auf dem Weg ist und die ‹aus sich selbst herausgeht› (EG 21).

Die Initiative

Wir setzen ein Zeichen und pilgern im Mai/Juni 2016 ‹Für eine Kirche mit den Frauen› nach Rom. Viele Frauen fühlen sich in unserer Kirche fremd, nicht ernst genommen oder unwillkommen, weil sie zu wenig in verantwortlichen Gremien eingebunden und an Entscheidungsprozessen beteiligt sind. Diese Anfragen von vielen liegen zuoberst in unserem Gepäck. Wir wollen sie beim Papst deponieren. Wir wünschen, dass Männer der Kirche in Zukunft nicht mehr ohne Frauen über deren Stellung, Rolle und Funktion einerseits und über die Belange der Kirchen im Allgemeinen andererseits nachdenken und entscheiden. Dafür nehmen wir 1000 Kilometer unter die Füsse, für das Miteinander von Männern und Frauen auf allen Ebenen, für eine geschwisterliche und dialogische Kirche.

Das Ziel

Unser Ausgangspunkt ist St. Gallen am 2. Mai 2016, dem Festtag der hl. Wiborada. Am 2. Juli 2016 möchten wir in Rom ankommen. Alles, was unsere Initiative ‹Für eine Kirche mit den Frauen› in sich birgt und ausgelöst hat, wollen wir dem Papst überbringen: unsere Sehnsucht und Sorgen, unsere Freuden und Fragen. Wir lassen ihn an unseren Erfahrungen teilhaben: wie wir Christsein leben als Getaufte, die sich darin üben, in ihren Berufungen und Charismen miteinander auf Augenhöhe zu wachsen."

Die Einladung

Das Projekt will über die vier Pilgernden (neu mit Lea Stocker anstelle des verhinderten Christian Rutishausers) hinaus zum Aufbruch einladen, auch zu einem inneren Weg: Von Mai 2015 bis Mai 2016 wird täglich ein Impuls über die Website www.kirche-mit.ch aufgeschaltet. Ab dem 2. Mai 2016 wird über diese Homepage täglich über die Wallfahrt berichtet. Und am 2. Juli 2016 findet in Rom mit Besinnung und Gottesdienst ein Schlusspunkt statt, zu dem alle ganz herzlich eingeladen sind. Das Wallfahrtsprojekt wird dabei bewusst nicht mit konkreten Forderungen verbunden, um Offenheit für verschiedene Weisen der Realisierung des Anliegens zu signalisieren.

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Der Autor arbeitet im Kernteam des Projekts mit.

Urban Fink-Wagner

Urban Fink-Wagner

Der Historiker und promovierte Theologe Urban Fink-Wagner, 2004 bis 2016 Redaktionsleiter der SKZ, ist Geschäftsführer der Inländischen Mission.