Die Päpste zu Besuch im Heiligen Land bei Juden und Christen

Matthias Kopp: Franziskus im Heiligen Land. Päpste als Botschafter des Friedens: Paul VI. – Johannes Paul II. – Benedikt XVI. – Franziskus. (Butzon & Bercker) Kevelaer 2014, 336 S.

Der Nahe Osten, das Heilige Land eingeschlossen, ist heute beängstigend unsicher, im nahen Syrien voller Flüchtlingsströme und menschen- und religionsverachtender Pression. Papst Franziskus setzte 2014 einen Kontrapunkt dazu und lud die Staatsoberhäupter von Israel und (de facto) auch von Palästina während seiner Reise im Heiligen Land in den Vatikan ein. Angesichts der Gewalt im Nahen Osten und im Hinblick auf das 50-Jahr-Jubiläum der Erklärung "Nostra aetate" über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen – die katholische Kirche nahm darin eine positive, ja epochale Neubestimmung zum Judentum vor – ist die Lektüre des Buches von Matthias Kopp, der während fünf Jahren bei Radio Vatikan gearbeitet hat und nun als Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz tätig ist, wichtig und naheliegend. Das Buch ist besonders wertvoll, weil, wie im Untertitel angegeben, ein ausführlicher Überblick über alle bisherigen Papstreisen ins Heilige Land ab 1964 gegeben wird. Päpstliches Pilgern setzte und setzt hier einen deutlichen Kontrapunkt zur Gewaltspirale. Das nachträglich beigelegte Geleitwort von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin verdeutlicht, welche grosse Bedeutung der Heilige Stuhl dem Heiligen Land beimisst – mit dem grossen Wunsch nach Frieden, damit dort u. a. auch die Christen überleben können!

Urban Fink-Wagner

Urban Fink-Wagner

Der Historiker und promovierte Theologe Urban Fink-Wagner, 2004 bis 2016 Redaktionsleiter der SKZ, ist Geschäftsführer der Inländischen Mission.