Deutschsprachige Bistümer

198. Sitzung der DOK

Die letzte Sitzung des Jahres fand am 16. November wiederum mit persönlicher Teilnahme im Pfarreizentrum St. Josef in Zürich statt. Die DOK schätzt die Gastfreundschaft der Zürcher Pfarrei und konnte sich anlässlich des Mittagessens bei zwei Kirchenpflegerinnen, Carolina Garcia und Patricia Schnyder, persönlich für die freundliche Aufnahme und die Bewirtung der DOK durch St. Josef bedanken.

Zu Beginn der Sitzung empfing die DOK den neuen Stellenleiter der IKB (Information Kirchliche Berufe) Alexander Mrvik-Emmenegger, welcher im August die Nachfolge von Thomas Leist antrat. Er berichtete von seinen Aufgabenbereichen und der Vernetzung im Bereich Berufungspastoral der katholischen Kirche Schweiz wie auch der Vernetzung im deutschsprachigen Raum mit Deutschland und Österreich. Seine Sicht auf Berufungspastoral legte er am eigenen Berufungsweg dar; dabei wies er nachdrücklich auf die zentrale Bedeutung der Begegnung mit inspirierenden, begeisternden Menschen hin. Alexander Mrvik-Emmenegger machte ausserdem auf die neue Kampagne «Chance Kirchenberufe» aufmerksam, welche bisher auf positives Echo stiess (chance-kirchenberufe.ch). Im Anschluss an die DOK Sitzung wurden die DOK Mitglieder Abt Urban Federer, Bischof Felix Gmür und Bischof Joseph Bonnemain für weitere «Klartext»-Interviews im Rahmen der Kampagne interviewt.

In einem ersten Traktandum diskutierten die Mitglieder der DOK den Bericht von Generalvikar Markus Thürig, welcher als Vertreter der DOK die Teilnehmenden an der interdiözesanen Studienwoche im Zusammenhang der vierwöchigen Bildungszeit nach 10, 20 oder 30 Dienstjahren in Bad Schönbrunn ZG besucht hatte. Es zeigt sich vor allem bei älteren Seelsorgenden eine besorgniserregende Enttäuschung im Blick auf die röm.-kath. Kirche in der Deutschschweiz und ihre Kirchenleitung. Diese nährt sich bei vielen nicht ordinierten Seelsorgenden aus der Kluft von Auftrag und zur Verfügung stehenden Instrumenten bzw. aus ihrem nicht geklärten Auftrag. Hier sieht die DOK eine grosse Verantwortung, die Situation zu verbessern. Gleichzeitig stellen die Bistumsleitenden eine hohe berufliche Zufriedenheit fest, was die im eigenen Pfarreiumfeld geleistete Arbeit angeht. Damit verbunden ist jedoch teilweise ein Rückzug auf dieses pfarreiliche Umfeld, welcher den Blick und das Interesse an überpfarreilichen, diözesanen oder auf anderen Ebenen der kirchlichen Vernetzung gelegene Themen hemmt. Den Bistumsleitungen stellt sich die Frage, wie die ursprüngliche Begeisterung für den Seelsorgeberuf wieder zu wecken wäre und welche Resilienzquellen für den Alltag Seelsorgende haben bzw. ob sie selbst begleitende Seelsorge für sich in Anspruch nehmen. Das eigene oder im Team verankerte Beten wird in einigen Pfarreien als spirituelle Quelle positiv genutzt und als verbindend und heilsam erlebt. So wäre ebenfalls zu fragen, ob es in den Weiterbildungsangeboten der Diözesen vermehrt Bildungsangebote zu geistlichen Übungen für Seelsorgende und Teams braucht.

Den Schwerpunkt des Morgens bildete ein Austausch mit einer Delegation des Bildungsrates: Jörg Schwaratzki, Geschäftsführer, und David Wakefield, Fachperson kirchliche Bildungsarbeit. Sie legten der DOK die gegenwärtigen Ausbildungsmöglichkeiten für kirchliche Berufe dar und wiesen auf strukturelle Lücken hin. Im Anschluss an die Präsentation und die Diskussion fasste die DOK folgende Beschlüsse: Sie beauftragt den Bildungsrat eine vertiefte Abklärung der Berufsfeldentwicklung im Bereich von seelsorgerlichen Tätigkeiten zu strukturieren, zu bündeln und Umsetzungsvorschläge zu erarbeiten. Dazu beauftragt die DOK den Bildungsrat, die Ausrichtung des zu revidierenden Studienganges Theologie des TBI auf die kirchliche Berufsbildung vertieft zu prüfen. Die DOK bedankt sich bei den anwesenden Vertretern wie beim gesamten Bildungsrat für die grosse Arbeit.

Des Weiteren nahm die DOK an dieser Sitzung erfreut die positive Gesamtevaluation des Netzwerkes Katechese zur Kenntnis. Sie ist dankbar für die gute Zusammenarbeit mit dem Netzwerk und dass diese immer wieder erfolgreich zu attraktiven Publikationen führt, welche von vielen Mitarbeitenden in ihrer beruflichen Praxis geschätzt werden.

Auf Antrag von Jungwacht/Blauring stimmte die DOK der Ernennung von Moritz Bauer als Nachfolger von Valentin Beck zum Bundespräses Jungwacht/Blauring zu. Sie wünscht Moritz Bauer viel Er-folg und gutes Wirken im Bereich der Jugendarbeit.

Weitere Mitteilungen:

  • Ab Beginn des neuen Jahres übernimmt Dr. Gunda Brüske die Leitung des Liturgischen Instituts der Deutschschweiz LI.
  • Das Bistum St. Gallen hat am Tage der DOK Sitzung mit einem Pontifikalamt des Hl. Otmar gedacht und die Grossen Exerzitien (Exerzitien im Alltag, Dauer bis Pfingsten) im Rahmen des Jubiläumsjahres 2022 (175 Jahre Bistum St. Gallen) eröffnet.
  • Im Bistum Basel wurde als Antwort auf kritische Stimmen, die im synodalen Weg keinen Sinn oder Nutzen sehen, eine Entgegnung von Bischof Felix Gmür veröffentlicht, welche die Wichtigkeit dieses Prozesses und seiner Impulse für das Wirken der Kirche in der Welt betont: Der synodale Weg führt uns in die Zukunft der Kirche - Bistum Basel (bistum-basel.ch)
  • Daten der DOK Sitzungen 2022: 1. Februar, 17. Mai, 23. August, 15. November

Deutschschweizerische Ordinarienkonferenz DOK