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Vertrag für Pilotprojekt zur Erforschung der Geschichte sexueller Ausbeutung im Umfeld der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz ist unterzeichnet

Unzählige Menschen haben im Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen im Umfeld der römisch-katholischen Kirche grosses Leid erlitten. Eine wissenschaftliche Aufarbeitung ist in erster Linie den Opfern geschuldet – auch um daraus Lehren für die Zukunft zu ziehen. Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK), die Konferenz der Vereinigung der Orden und weiterer Gemeinschaften des gottgeweihten Lebens (KOVOS) und die Römisch-katholische Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ) haben der Universität Zürich den Auftrag erteilt, die Geschichte der sexuellen Ausbeutung im Umfeld der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz seit Mitte des 20. Jahrhunderts zu erforschen. Im November 2021 wurde der Vertrag unterzeichnet. Als nächsten Schritt stellen die Projektleiterinnen das Forschungsteam zusammen und legen das Vorgehen fest. Der effektive Projektstart ist für März 2022 vorgesehen. Zu diesem Zeitpunkt werden die Auftraggeberinnen und die Forschenden detailliert über das Vorhaben informieren.

Der Auftrag ist eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Aufarbeitung der Thematik des sexuellen Missbrauchs im Kontext der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz.

Ein Forschungsteam des Historischen Seminars der Universität Zürich (UZH) wird beauftragt, eine historisch ausgerichtete, unabhängige Studie durchzuführen. Es handelt sich um ein Pilotprojekt: Die Studie soll die Rahmenbedingungen einer historischen Aufarbeitung sexueller Ausbeutung im kirchlichen Umfeld seit der Mitte des 20. Jahrhunderts evaluieren und damit die Grundlage für künftige Forschungsprojekte bilden. Die Projektleitung liegt bei den Professorinnen Monika Dommann und Marietta Meier. Ein von der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte (SGG) ernannter wissenschaftlicher Beirat sichert die wissenschaftliche Qualität und die Unabhängigkeit des Projekts.

Das der UZH und der SGG erteilte Mandat schliesst jede Einflussnahme auf das Pilotprojekt sowohl von Seiten der Auftraggeberinnen als auch von Dritten aus. Die Auftraggeberinnen sind überzeugt, dass es diese Unabhängigkeit braucht, um den Opfern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Deshalb soll die Pilotstudie auch aufzeigen, wie den Stimmen der Opfer in künftigen Studien Rechnung zu tragen ist.

Nachdem die Verträge nun unterzeichnet sind, wird ein Forschungsteam gebildet. Sobald dieses steht und die Forschungsarbeit starten kann, wird im März 2022 breit über das Vorhaben informiert. Um die wissenschaftliche Unabhängigkeit zu garantieren und eine ungestörte Forschungsarbeit zu ermöglichen, werden die Medien und die Öffentlichkeit erst wieder informiert, wenn die Ergebnisse der Studie vorliegen. Diese werden in einem Schlussbericht festgehalten, der auf Deutsch, Französisch und Italienisch erscheinen wird. Nach Vorliegen dieses Schlussberichts werden die Auftraggeberinnen über weiterführende Schritte zu befinden haben.

Interview mit Joseph Maria Bonnemain (siehe Bonus-Dokument anbei)Vier Fragen an Bischof Joseph Maria Bonnemain, Diözesanbischof von Chur, Ressortverantwortlicher des Fachgremiums «Sexuelle Übergriffe im kirchlichen Umfeld» der Schweizer Bischofskonferenz. Vor der Ernennung zum Bischof war er von 2002 bis 2021 Sekretär des Fachgremiums.

Informationen der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte (SGG) zum Projekt:
https://missbrauchkirchlichesumfeld.ch/

Auf dieser Webseite sind ab sofort auch die Verträge zwischen SBK/RKZ/KOVOS und der UZH sowie der SGG öffentlich zugänglich.

Informationen von Prof. Dr. Monika Dommann und Prof. Dr. Marietta Meier zum Projekt:
Link zur Projektwebsite von Monika Dommann

https://www.hist.uzh.ch/de/fachbereiche/neuzeit/lehrstuehle/dommann/forschung/projekte/Sexueller-Missbrauch.html

Link zur Projektwebsite von Marietta Meier

https://www.hist.uzh.ch/de/fachbereiche/neuzeit/privatdozierende/meier/Forschung/Forschungsprojekte/Sexueller-Missbrauch.html

Schweizer Bischofskonferenz SBK


Epiphaniekollekte 2022 – Aufruf der Schweizer Bischöfe

Kirchen und Kapellen erfordern ständigen Unterhalt und alle paar Jahrzehnte eine Renovation. Pfarreien ohne Kirchensteuer oder Kirchgemeinden mit mehreren Kirchen stehen hier vor finanziellen Herausforderungen, die sie oftmals nicht mehr aus eigener Kraft bewältigen können. Seit über 50 Jahren setzt sich die Inländische Mission mit der Epiphaniekollekte für den Erhalt von solch gefährdeten Kirchen ein, um diese als Orte der lebendigen Seelsorge und der Gemeinschaft bewahren zu können.

In diesem Jahr rufen die Schweizer Bischöfe und die Inländische Mission zur Unterstützung der folgenden drei Renovationsprojekte auf: für die Pfarrkirche Maria Lourdes in Dussnang TG, für die Pfarrkirche Maria Magdalena in Troistorrents VS sowie für die Pfarrkirche San Martino in Sornico TI.

Die Schweizer Bischöfe und Territorialäbte bitten alle Pfarreien um ein deutliches Zeichen gelebter Solidarität, gerade in der gegenwärtigen Zeit, wo wegen des Coronavirus weniger Gläubige die Gottesdienste besuchen und die Kollektenkörbchen nicht herumgereicht werden können. Sie empfehlen die Epiphaniekollekte 2022 dem Wohlwollen aller Katholikinnen und Katholiken in der Schweiz. Im Namen der drei Pfarreien danken die Schweizer Bischöfe und Territorialäbte für alle Spenden ganz herzlich!

Die Schweizer Bischöfe und Territorialäbte


Die Schweizer Bischofskonferenz auf Wallfahrt in Rom

Die Schweizer Bischöfe und Territorialäbte waren vom 22.-27. November 2021 für den Ad-limina-Besuch in Rom. Anschliessend haben sie am 29. November 2021 in der Casa Santa Marta im Vatikan ihre 334. ordentliche Vollversammlung abgehalten.

Ad-limina-Besuch
Die visitatio ad limina apostolorum ist der Besuch der Bischöfe in regelmässigen zeitlichen Abständen an den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus, verbunden mit einer Audienz beim Papst und Gesprächen mit den verschiedenen Ämtern der Römischen Kurie zu aktuellen kirchlichen und gesellschaftlichen Themen. Die Begegnungen standen ganz im Zeichen des weltweiten synodalen Prozesses. Sie waren geprägt vom festen Willen zur spirituellen Erneuerung der Kirche, einem geschwisterlichen und freundschaftlichen Ton, vom Zuhören und Ratschlagen und dem Ziel, sich gemeinsam auf den Weg zu machen und bei Fragen gemeinsam Lösungen zu suchen. Zentrale und wiederkehrende Gesprächsthemen waren die christliche Anthropologie und das christliche Zeugnis, Chancen heutiger Glaubensweitergabe, kirchliche Dienste und Ämter sowie das Zusammenspiel von Klerus und Laien, insbesondere Frauen. Die Mitglieder der SBK stellten in Rom auch ein zunehmend besseres Verständnis des dualen Systems fest.

«Die gemeinsame Wallfahrt nach Rom zu den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus ist immer wieder ein bewegendes Ereignis. Wir waren im Petersdom, in der Lateranbasilika, in den Basiliken Santa Maria Maggiore und San Paolo fuori le mura um miteinander zu beten, um still zu werden und innezuhalten» sagt Bischof Felix Gmür, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz.

Die tägliche Begegnung mit Gardisten, ein gemeinsamer Gottesdienst sowie ein Empfang der SBK in den Räumlichkeiten der Kaserne der Päpstlichen Schweizergarde wurden für den gegenseitigen Austausch rege genutzt. Zudem lud der Schweizer Botschafter beim Heiligen Stuhl, Denis Knobel, zu einem Schweizer Abend in das Istituto Pontificio di Santa Maria dell’Anima ein. Es nahm auch die Schweizer Botschafterin in Italien, Malta und San Marino teil.

Begegnung mit Papst Franziskus

Im Zentrum des von grosser Herzlichkeit geprägten Gesprächs mit Papst Franziskus stand die Erneuerung der Kirche. Er betonte wiederholt, dass diese in erster Linie eine geistliche sei, die in jeder einzelnen gläubigen Person beginnt und im dialogischen Austausch mit anderen stattfinden soll, stets darauf bedacht, die Einheit zu wahren. Der Schlüssel zu neuen Horizonten sei der Heilige Geist und das Gebet. Es dürfe dabei keine Personen zweiter Klasse geben. Den Frauen komme eine zentralere Rolle im kirchlichen Leben zu. Welche Formen diese Rollen annehmen, müsse im dialogischen Austausch und stetem Gebet konkretisiert werden, meinte der Papst.

Eine Fotogalerie vom Aufenthalt der SBK in der Ewigen Stadt finden Sie hier.

Die wichtigsten Themen der 334. ordentlichen Vollversammlung waren:

Davide Lorenzo Pesenti wird neuer Generalsekretär der SBK
Auf Dr. Erwin Tanner, welcher ab 1. Januar 2022 Direktor von Missio Schweiz wird, folgt der 1982 in Locarno TI geborene und in Grono GR aufgewachsene Davide Lorenzo Pesenti. Die Mitglieder der SBK haben ihren neuen Generalsekretär in Rom einstimmig gewählt.

Pesenti hat an der Universität Freiburg i.Ü. und am Päpstlichen Athenaeum Sant'Anselmo in Rom Theologie (systematische Theologie) bzw. Religionswissenschaften studiert. Erfahrung hat er in der Seelsorge u.a. als Pastoralassistent in der Pfarrei Sankt Josef in Horgen (ZH) gesammelt. Zudem war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Liturgiewissenschaft der Universität Freiburg i.Ü. Seit 2018 ist Pesenti Redaktor beim katholischen Medienzentrum cath.ch sowie bei RTSreligion und hat beim Centre de Formation au Journalisme et aux Médias in Lausanne eine Ausbildung in transmedialem Journalismus erworben. Seit 2020 ist er bei RTS für die Produktion der über Eurovision ausgestrahlten Gottesdienste verantwortlich.

Pesenti wohnt im Kanton Waadt, ist verheiratet und Vater eines Sohnes. Er wird per 1. März 2022 sein Amt als Generalsekretär der SBK antreten.

Die Mitglieder der SBK bedanken sich beim bisherigen Generalsekretär, Dr. Erwin Tanner, ganz herzlich für seinen langjährigen Dienst und wünschen ihm bei Missio Schweiz alles Gute und Gottes Segen.

Einführung des neuen französischsprachigen Messbuches
Aufgrund des Lieferengpasses des neuen französischsprachigen Messbuches musste die ursprünglich auf den ersten Adventssonntag 2021 (28. November 2021) geplante Einführung desselben in der Schweiz verschoben werden. Die SBK hat damit nachträglich den von der Conférence des ordinaires de la Suisse romande COR (Ordinarienkonferenz der französischsprachigen Schweiz) am vergangenen 19. November gefällten Entscheid bestätigt. Ein neuer Einführungstermin soll erst bestimmt werden, wenn die neuen Messbücher in einer genügenden Auflage lieferbar sind.

Bischofssynode 2023
Aufgrund der erfolgten Verlängerung der ersten Phase des synodalen Prozesses bis zum 15. August 2022 durch den Vatikan hat die SBK die Abgabefrist der Berichte der einzelnen Bistümer an das Generalsekretariat der SBK auf den 15. März 2022 verschoben. Auf diese erste Phase auf Ebene der Ortskirchen bis zu Mariä Himmelfahrt 2022 folgt 2022/2023 ein zweiter synodaler Prozess auf Kontinentalebene, der wiederum in eine Versammlung der Bischofssynode selbst im Oktober 2023 in Rom münden wird.

Neue Wege
Die Leiterin des Bereiches Marketing und Kommunikation der SBK, Encarnación Berger-Lobato, verlässt per Ende Februar 2022 das Generalsekretariat der SBK. Wie sie die Bischöfe bereits im vergangenen September informiert hatte, wünscht sie ihrer über die letzten Jahre hinweg gewachsenen Berufung zu folgen. Sie wird künftig in einem Alters‑ und Pflegeheim im Kanton Bern arbeiten und sich der Pflege der Alten, Kranken und Sterbenden widmen. Berger hatte die Leitung des Bereiches Marketing und Kommunikation im August 2016 übernommen. Die Mitglieder der SBK danken herzlich für ihr Engagement und wünschen auch ihr Gottes Segen für ihre neue Aufgabe.

Ernennung
Die SBK hat Hélène Laurence Rey zum Mitglied der Kommission für den Dialog mit den Muslimen ernannt. Hélène Laurence Rey ist Abteilungsleiterin bei der Stiftung Christian Solidarity International (CSI-Schweiz) und Mitglied der Kommission „Tutti i fiori“ der Fokolarbewegung.

Schweizer Bischofskonferenz SBK


Die drei Landeskirchen grüssen zu Weihnachten ökumenisch

Pfrn. Rita Famos, Bischof Felix Gmür und Bischof Harald Rein, die drei “Gesichter” der Schweizer Landeskirchen, sprechen dieses Jahr einen gemeinsamen Weihnachtsgruss.

Vereint um den Adventskranz machen sie klar, dass es in der heutigen Welt dringendere Probleme gibt, als die Uneinigkeit der Kirchen. Gemeinsam gehen sie auf die Frage ein, wie in einer Welt, die durch das Coronavirus als brüchig erlebt wird, der biblischen Botschaft eine Bedeutung zukommen kann. Fündig werden sie in einem Kapitel des Buches Jesaja, das einen richtigen Trümmerhaufen beschreibt. Wie soll es weitergehen? Die Schweizer Kirchen geben darauf eine zutiefst religiöse und zugleich handfeste Antwort.

Link zu ökumenischem Weihnachtsgruss

Link zu Medienmitteilung

BONUS

Folgende Bonusbeiträge stehen zur Verfügung:

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