Das Kulturerbejahr 2018 und die inländische Mission

Für 2018 rief die Europäische Kommission das Jahr des Kulturerbes aus, das in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Kultur auch in der Schweiz durchgeführt wird. Die Inländische Mission ist als erste kirchliche Institution Mitglied des Trägervereins «Kulturerbe 2018».

Im Jahr des Kulturerbes will auch die Schweiz darauf hinweisen, dass unser kulturelles Erbe ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Identität ist. In der Schweiz ist ein Trägerverein zusammen mit dem Hauptpartner, dem Bundesamt für Kultur, für die Durchführung des Kulturerbejahres zuständig (vgl. www.kulturerbe2018).

Kirchen als grösstes Kulturerbe in der Schweiz

Ein Griff zu Kunstführern macht schnell deutlich, dass Kirchen, Kapellen, Statuen, Bilder und liturgische Gegenstände den Grossteil des kulturellen Erbes der Schweiz ausmachen. So ist es nicht übertrieben, die Kirche(n) als grösste Kulturträger unserer Gesellschaft und unseres Landes zu bezeichnen. An vielen Orten ist die Kirche das einzige Baudenkmal, das in einer Ortschaft unter kantonalem oder sogar eidgenössischem Denkmalschutz steht, der Nachwelt erhalten bleiben soll und bei Renovationen mit Beiträgen der öffentlichen Hand unterstützt wird. Ohne kirchliche Kunst wäre unsere Kultur viel ärmer.

Das Projekt «kirchliche Kulturgüter» der Inländischen Mission

Für das Jahr des Kulturerbes 2018 wartet die Inländische Mission mit einer Neuerung auf. In Zusammenarbeit mit den Schwestern vom Heiligen Kreuz des Klosters Menzingen baut die Geschäftsstelle eine Datenbank mit religiösen Kulturgütern auf. Diese Objekte (Bilder, Statuen, Kruzifixe, Kelche usw.) werden von den Schwestern nicht mehr benötigt und an Pfarreien, andere kirchliche Institutionen oder Museen abgegeben, wenn diese möglichst ihrem Ursprungszweck entsprechend weiterverwendet werden. Dieses Pilotprojekt soll später auch für andere Klöster, Pfarreien und Institutionen geöffnet werden.

Die Datenbank wird gegenwärtig aufbereitet, und das Pilotprojekt startet im ersten Quartal 2018. So leistet die Inländische Mission neben der längerfristigen Unterstützung der Renovation von Kirchen und Kapellen mit diesem neuen Projekt einen zusätzlichen innovativen Beitrag, dass kirchliche Kultur in der Schweiz erhalten bleibt.

Urban Fink-Wagner

Urban Fink-Wagner

Der Historiker und promovierte Theologe Urban Fink-Wagner, 2004 bis 2016 Redaktionsleiter der SKZ, ist Geschäftsführer der Inländischen Mission.