«Bei Cantars findet jedes Ohr seine Favoriten»

Im Frühling 2021 wird Cantars, das nationale Kirchenklangfest, nach 2011 und 2015 zum dritten Mal durchgeführt. 2015 präsentierte das Festival in verschiedenen Schweizer Städten und regionalen Zentren 440 Programmpunkte mit 12'000 Mitwirkenden und 95'000 Besuchern.

SKZ: Wo stehen Sie mit den Vorbereitungen für Cantars 2021?
Sandra Rupp Fischer: Bis heute haben sich 32 Anlass-OKs definitiv zur Mitwirkung angemeldet. Zwei weitere Anlässe könnten noch dazukommen, diese sind noch in Abklärung. Eben in diesen Tagen konnten wir unsere neue Website aufschalten. Diese wird sich nun Step by Step füllen. Die Anlass-OKs sind dabei, ihre Programmpunkte zu definieren. Nächste Schritte werden dann die Finanzierung und die intensivierte Medienarbeit sein.

Zwischen dem letzten und Cantars 2021 liegen sechs Jahre – das ist lange …
Die Organisation ist in jeder Hinsicht sehr aufwendig. Das Festival findet dezentral statt und wird von vielen einzelnen Organisationsteams geplant. Zudem haben wir keinen Auftraggeber, wir finanzieren uns über Fundraising. Bei einem Abstand von lediglich vier Jahren wären wir ununterbrochen mit Cantars beschäftigt, wozu unsere Ressourcen nicht ausreichen würden.

Was darf man unter «multireligiöser Beteiligung» erwarten?
Es wird wieder einen Spezialitätentag zum Thema Weltreligionen geben, damit ist die multireligiöse Beteiligung gegeben. Wir hoffen auch, dass an diversen anderen Cantars-Tagen andere Religionen mitwirken und daraus ein reichhaltiger Austausch und viele spannende Begegnungen entstehen.

Kann man zum Programm schon etwas sagen?
Cantars findet in 28 Orten statt, an einigen werden sogar mehrere Cantars-Tage ausgetragen. Spezialitätentage, die sich einem Thema widmen, sind z.B.: Orgel, Bach, Jazz, Kids & Teens, Rap & Poetry, TagZeitenGebet, Universa Laus und Weltreligionen.

2021 wird erstmals auch ein Anlass in Österreich stattfinden.
Ja, Cantars wird auch in Feldkirch stattfinden. Die Kontakte zwischen den St. Galler und den Vorarlberger Kirchenmusikern bestehen schon lange.

Ist Cantars auch etwas für jemanden, der kirchenmusikalisch nicht allzu viel am Hut hat?
Cantars ist ja viel mehr als ein Kirchenmusikfestival. An Cantars kann auf vielseitige Weise Kirchenkultur erlebt werden – es gibt Platz für Lesungen, Kirchenführungen, Tanz, Rap, Kabarett usw. Mehrheitlich sind sakrale Konzerte zu hören, das ist schon korrekt. Die stilistischen Prägungen sind aber äusserst vielseitig und reichen von der Orchestermesse zum Orgelkonzert, vom Gospel zum Jodel, von Jazz bis Folk, von Palestrina bis Rap. Ich denke, da findet fast jedes Ohr seine Favoriten.

Was erhoffen Sie sich von den Besuchern von Cantars?
Ich hoffe, dass Cantars 2021 wieder ein richtiges Fest, ein Kirchenkulturfest, ein Kirchenfest wird, bei welchem sich Menschen unterschiedlichster Generationen und Herkunft begegnen, sich freuen, ins Gespräch kommen und auf der Zugfahrt von Cantars A zu Cantars B ins Schwärmen geraten.

Worauf freuen Sie sich besonders?
Momentan freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit den vielen Anlass-OKs. Wenn das Festival dann mal läuft, werde ich durch die Schweiz reisen und herausragende Momente in wunderbaren Räumen erleben. Meine Vorfreude ist gross.

Interview: Brigitte Burri

 

Das Kirchenklangfest Cantars wird koordiniert und veranstaltet durch den Schweizerischen kath. Kirchenmusikverband SKMV in enger Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Kirchengesangsbund SKGB. Die Kirchenmusikverbände und kirchenmusikalischen Institutionen sowie unterschiedlichste kirchlich engagierte Institutionen, Organisationen und Gruppierungen bieten von März bis Juni 2021 in unterschiedlichen Regionen kirchenmusikalische Konzerttage und kirchenkulturelle Veranstaltungen an. Diese finden jeweils über zwölf Stunden (12 bis 24 Uhr) am Stück statt.
Info/Programm: www.cantars.org


Interviewpartnerin Sandra Rupp Fischer

Sandra Rupp Fischer (Jg. 1971) ist Initiantin und Projektleiterin von Cantars. Sie ist weiter Schulmusikerin, Musikmanagerin, Schulleiterin und kirchenmusikalische Mitarbeiterin am Liturgischen Institut in Freiburg i.Ue. (Bild: André Albrecht)

 

BONUS

Folgende Bonusbeiträge stehen zur Verfügung:

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