Basler Bistumsstudierende 2015 in Zahlen – kaum mehr Primärstudierende

Bereits im August 2015 hat das Religionspädagogische Institut Luzern (RPI) die Lehrtätigkeit wieder aufgenommen. Erfreulicherweise konnte es mit neunzehn Neueingeschriebenen starten, wovon acht aus dem Bistum Basel stammen. Im September begann die Theologische Fakultät mit rund 25 neuen Studentinnen und Studenten, die das Fernstudium absolvieren, und mit vier neuen Präsenzstudierenden im Bachelorstudium Theologie, davon zwei Neustudierenden mit kirchlichem Sonderprogramm.

Für das Bistum Basel sind gegenwärtig in Luzern und an anderen Orten, vor allem in Freiburg i. Ü., 32 Frauen und Männer im Bachelor- und Masterstudiengang eingeschrieben, also dem früheren Diplomstudium. Vielleicht studieren aber noch einige, ohne dass sie sich bereits gemeldet haben, einfach für sich persönlich, und entdecken erst später, dass das Theologiestudium im besten Fall in einen kirchlichen Dienst einmündet. Insgesamt studieren 25 Religionspädagoginnen und -pädagogen für unsere Ortskirche.

Im Nachdiplom-Studiengang Berufseinführung haben im Sommer 2015 11 abgeschlossen. Jetzt sind 15 bereits in den Pfarreien angestellt, und sie kommen zu ca. 12 Intensivwochen zusammen. Zwei von ihnen haben den Dritten Bildungsweg noch bestritten, der dann offiziell eingestellt wurde, aber diözesan als «Bischöfliches Sonderprogramm» (wie bisher ohne staatliches Diplom) in Absprache mit der Fakultät weitergeführt wird. Hinzu kommen vier Studenten, die eine Dissertation angefangen haben. Und sieben Studierende sind im sogenannten Vorjahr, das heisst, sie haben das Theologiestudium bereits vollendet und wechseln nun in unsere Diözese. In zwei «Vorjahren» sollen sie unsere Ortskirche, d. h. das Bistum kennenlernen, um dann anschliessend in die Berufseinführung einzusteigen. Gegenwärtig sind acht Priesteramtskandidaten auf dem Weg und mit dem Seminar St. Beat im Kontakt. Sie studieren in Luzern, Freiburg i. Ü., Freiburg i. Br. und Rom. Einer von ihnen wurde am letzten Septembersonntag zum Diakon geweiht. Hinzu kommen drei ernsthafte Interessenten für den Priesterberuf. Ferner wurden im Oktober 2015 vier Männer zu ständigen Diakonen ordiniert, der leider (noch) nicht für Frauen offen ist.

Ein Merkmal trifft für die meisten Studierenden zu: Es handelt sich nicht mehr um Primärstudierende, die mit 18 Jahren die Matura gemacht haben und dann sofort das Theologiestudium ergreifen. Offenbar handelt es sich um ein anspruchsvolleres Studium, das die meisten heute erst nach dem Erlernen eines Berufes oder nach einem anderen Studium beginnen. So ist der Altersdurchschnitt für das RPI knapp unter 30 Jahren, für die Theologiestudierenden über 30 Jahre, für die Leute in der Berufseinführung auch schon mal gegen vierzig Jahre. Dafür bringen diese Studierenden mehr Lebens- und Glaubenserfahrung ein. Einige sind bereits verheiratet oder arbeiten nebenberuflich. Auch die künftigen Priester sind im Vergleich zu früher deutlich älter und damit reifer.

Gewiss könnten wir noch mehr Theologiestudentinnen und -studenten für die Pastoral brauchen, aber es sind doch für das Bistum Basel im Jahre 2015 insgesamt an die 85 auf diesem Weg. Dass sie in der heute schwierigen Zeit des Umbruchs dieses Ziel unbeirrt anpeilen, verdient doch Beachtung. Vom Seminar St. Beat her sind wir dankbar für alle Unterstützung von Seiten der kirchlichen Mitarbeitenden.

 

Stephan Leimgruber

Stephan Leimgruber

Dr. Stephan Leimgruber ist seit Februar 2014 Spiritual am Seminar St. Beat in Luzern und zuständig für die Theologinnen und Theologen in der Berufseinführung. Bis zu seiner Tätigkeit in Luzern war er Professor für Religionspädagogik an der Theologischen Fakultät in München.