Arm ohne Inländische Mission

IM-Präsident Paul Niederberger und Bischof Markus Büchel «ziehen am gleichen Strick» – Enthüllung der Messingskulptur in Einsiedeln (2. Juni 2013). (Bild/Infos: im-solidaritaet.ch)

Am 2. Juni 2013 haben die Inländische Mission (IM) und die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) in Einsiedeln gemeinsam den 150. Geburtstag feiern dürfen. Fünf Wochen später waren die Zürcher Katholiken am Feiern. Am 7. Juli 2013 war es genau 50 Jahre her, seit die Katholiken im Kanton Zürich öffentlich-rechtlich anerkannt sind. Dies wäre wohl kaum erfolgt, wenn nicht in den vorausgegangenen Jahrzehnten die Katholiken im Kanton Zürich von der IM namhaft unterstützt worden wären. Viele Kirchen – sowohl in der Kantonshauptstadt wie in der ländlichen Diaspora – konnnten nur dank der Hilfe aus der übrigen Schweiz, organisiert durch die Inländische Mission, gebaut werden. Zudem brauchten während Jahrzehnten Pfarreien für den Lebensunterhalt ihrer Seelsorger die Hilfe der IM.

Das ist nur ein Beispiel für die segensreiche Arbeit der 1863 von weitblickenden Laien gegründeten Inländischen Mission. An ihrer in Luzern durchgeführten 149. Mitgliederversammlung wurde von Ständerat Paul Niederberger aus Büren (NW) wie von Bischof Markus Büchel namens der SBK an diese grosse, unermessliche Leistung der IM zu Gunsten der katholischen Kirche in unserem Land erinnert. Diese wäre in manchen Regionen ohne die Hilfe der IM wirklich arm geblieben.

Die vortreffliche Arbeit der IM sei jedoch weiterhin notwendig und notwendend, sagte Bischof Markus, weil nach wie vor im eigenen Land Pfarreien und Seelsorger unterstützt werden müssen, vor allem dort, wo immer noch keine staatliche Anerkennung besteht oder wo die Kirchensteuererträge zu bescheiden sind, um die Seelsorger anständig zu besolden und ihre vielfach wertvollen Kirchen gebührend zu unterhalten oder, wo nötig, restaurieren zu können. Deshalb der Aufruf, auch am Eidgenössischen Bettag 2013 mit der schweizweiten Kollekte weiterhin Solidarität für die weniger gut dastehenden Pfarreien und Kirchgemeinden zu zeigen.

In seinem Jahresbericht dankte Präsident Paul Niederberger für das bisher stets grosse Wohlwollen für die Tätigkeit der IM. Im vergangenen Jahr konnte sie dank den Kollekteneingängen wiederum 250 000 Franken für persönliche Seelsorgehilfen und 750 000 Franken für die Unterstützung von Pfarreien und kirchlichen Institutionen sowie für weitere Projekte bewilligen. Zudem sind aus dem traditionellen Epiphanieopfer den Pfarreien Bressaucourt (JU), Castro (TI) und Münster-Geschinen (VS) je 170 000 Franken zugekommen. Ferner beschloss die Mitgliederversammlung, in diesem Jahr dank eines grossen Legats zusätzlich eine Million Franken für die Tilgung von Darlehen an arme Kirchgemeinden einzusetzen. Vizepräsident René Zihlmann (Zürich) würdigte und verdankte die Arbeit des Präsidenten und der kleinen Verwaltung in Zug, die mit ihren bescheidenen Mitteln Enormes leistet.

 

 

 

 

Arnold B. Stampfli

Arnold B. Stampfli

Arnold B. Stampfli, lic. rer. publ. HSG, ehem. Informationsbeauftragter des Bistums St. Gallen