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Die Schweizer Bischofskonferenz, Justitia et Pax und migratio zu den Abstimmungen

Abstimmung über die Initiative «Für Ehe und Familie – gegen die Heiratsstrafe» – SBK bedauert die Ablehnung der Initiative

Die Schweizer Bischofskonferenz bedauert die Ablehnung der Initiative «Für Ehe und Familie – gegen die Heiratsstrafe» in der Volksabstimmung von Sonntag. Die Initiative hat jedoch ein Ziel erreicht, nämlich den grossen Wert, den die Menschen in der Schweiz der Familie zuerkennen, deutlich zu machen. Auch viele Gegner der Initiative unterstreichen die zentrale Bedeutung der Familie für Gegenwart und Zukunft unserer Gesellschaft. Der Ausgang der Abstimmung überrascht die Schweizer Bischöfe nicht. Bereits die Bischofssynode, die vor einigen Monaten in Rom stattfand, erhielt in der Schweiz mit ihrem Hauptthema Familie weit über den Kreis der Gläubigen der katholischen Kirche hinaus grosse Aufmerksamkeit. In den zahlreichen Reaktionen, die die Bischöfe in der Schweiz in diesem Zusammenhang erhielten, zeigte sich deutlich, wie unterschiedlich in Kirche und Gesellschaft die Meinungen darüber sind, wie Ehe und Familie am Besten gestaltet und gestärkt werden sollen.

Freiburg i. Ü., 28. Februar 2016
+ Charles Morerod, Präsident der SBK

Justitia et Pax und migratio begrüssen die Ablehnung der Durchsetzungsinitiative!

Die Kommissionen Justitia et Pax und migratio der Schweizer Bischofskonferenz begrüssen den Ausgang der Abstimmung über die Initiative «Zur Durchsetzung der Ausschaffung krimineller Ausländer». Denn die Initiative war unnötig, respektlos gegenüber unseren ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern und ungerecht. Zu einer gerechten Strafe gehört, dass sie immer auch verhältnismässig ist (...)Es ist zu hoffen, dass nach diesem Abstimmungsergebnis wieder eine sachgemässe Gesetzespolitik in Sachen Ausländer, Flüchtlinge und Migration möglich ist. Es gehört zum Kern des christlichen Menschenbildes, dass die Tat, nicht aber der Mensch zu verurteilen ist. Die Menschenrechte gelten auch für straffällig gewordene Ausländerinnen und Ausländer. Der Rigorismus der Initiative hätte den Prinzipien der Menschenwürde und der Barmherzigkeit widersprochen. Wir danken deshalb allen, die sich mit guten Argumenten für eine Ablehnung dieser Initiative stark gemacht haben und begrüssen die heutige Entscheidung des Schweizer Stimmvolkes.

Freiburgni. Ü., 28. Februar 2016
Wolfgang Bürgstein, J&P
Samuel-Martin Behloul, migratio