«Spätlese» – das letzte Buch von Reinhold Stecher

Reinhold Stecher: Spätlese. (Verlag Tyrolia) Innsbruck 42013, 112 S., ill.

Der 1921 in Innsbruck geborene und am 29. Januar 2013 verstorbene emeritierte Bischof von Innsbruck genoss breite Anerkennung und erreichte mit seinen Büchern die Herzen vieler Menschen.

In seinem letzten Buch blickt er auf sein reiches Leben zurück: auf harte Kriegsjahre in Gefangenschaft, mit Kriegsdienst und Entbehrung; auf die Studienzeit in den ersten Nachkriegsjahren im «Canisianum » in Innsbruck; auf seine reiche religionspädagogische Tätigkeit («Ich bin bei Kindern in die Schule gegangen»). Er lässt seine Bischofsjahre im Buch aus, weil er im Ruhestand nicht im kirchlichen Leitungsbereich mehr «mitmischen» will, und fügt lediglich an, dass er für das Bischofsamt ein Defizit mitgebracht habe, denn er war nie Pfarrer.

Deshalb besuchte er bei Visitationen mit den Pfarrern häufig Alte und Kranke. «Hier fallen heute die Schatten über das Volk Gottes», denn heute gibt es zuwenig Priester für diese «nachgehende Form der Hirtensorge» (S. 94). In diesem Sinne plädiert der vor kurzem Verstorbene für einen mutigen Sprung.

 

Urban Fink-Wagner

Urban Fink-Wagner

Der Historiker und promovierte Theologe Urban Fink-Wagner, 2004 bis 2016 Redaktionsleiter der SKZ, ist Geschäftsführer der Inländischen Mission.