Priester im Alter

«Frühmesse» von Giovanni Segantini, 1885/86. (Otto Fischbacher Segantini-Stiftung, Depositum Segantini-Museum St. Moritz). (Bild: Wikipedia)

 

Priester kennen kein wirkliches Pensionsalter – die Priesterweihe erlischt ja nicht einfach mit 65 Jahren. So bleiben die meisten Priester über das Rentenalter hinaus tätig, oft mit einem reduzierten Pensum und weniger Verantwortung. Der definitive Ruhestand kommt erst mit den Altersbeschwerden, die irgendwann den Dienst verunmöglichen.

Oft ist mit dem Ruhestand eine grosse Umstellung verbunden: Der Priester zieht aus der Pfarrei weg, in der er während Jahren tätig war und viele Menschen kannte, die Altersgebrechen verhindern eine schnelle Integration an einem neuen Ort und so besteht die Gefahr von Einsamkeit. Man ist nicht mehr der «Herr Pfarrer», sondern einfach einer von vielen älteren Männern. Und wie bei anderen Berufsgruppen fällt der geregelte Tagesablauf weg…

Die meisten Priester bleiben aber in ihren eigenen vier Wänden – mit der heutigen AHV-Rente und Pension kein Problem. Im Bistum Basel haben sich einige Priester zu Wohngemeinschaften zusammengefunden, andere leben im Chorherrenstift Beromünster LU. Während viele Unternehmen Veranstaltungen für die zukünftigen Rentnerinnen und Rentner anbieten, scheinen die Pensionierung der Priester und ihr Leben im Ruhestand in vielen Teilen der katholischen Kirche aus unerfindlichen Gründen kein Thema zu sein.

SKZ