Ordensgemeinschaften

Kapuzinerkloster Rapperswil
Im Herrn verschieden 

Franz Xaver Brantschen wurde am 20. Juni 1930 in Randa VS geboren, trat 1951 in den Kapuzinerorden ein und wurde am 2. Juli 1956 zum Priester geweiht. Sechs Kinder waren sie in der Bauerfamilie Brantschen. Zwei starben früh, und von den vier Brüdern wurden drei Kapuzinermissionare (zwei in Tansania; Franz Xaver in Indonesien). Nach der Volksschule und dem Gymnasium bei den Kapuzinern durchlief Franz Xaver im Orden die üblichen Studien und bereitete sich mit anderen Mitbrüdern an der Uni in Freiburg i. Ü. und Sprachstudien in England auf den Einsatz in Indonesien vor. Am 1. November 1959 trafen sie in Pontianak, Westborneo ein. Einfühlsame Mitbrüder halfen dem jungen Kaplan und Vikar, sich in dieser ganz anderen Welt zurechtzufinden (Pfarreien mit hundert Dörfern an Flüssen entlang oder über unwegsame Pfade in den Wäldern zu erreichen). Bald wurde er Pfarrer. Über neun Jahre war er auch regionalverantwortlicher Oberer für die Kapuziner in Westborneo. Der Orden wuchs (Postulanten, Novizen, junge Kleriker standen vor der Tür), und die Zahl der Katholiken auch; die Brüder in Ausbildung mussten betreut werden, es brauchte Ausbildner; Bildungshäuser für die Brüder und das Volk mussten gebaut werden, auch Kirchen, Schulen und sogar für ein grosses Spital waren Kapuzinerbrüder als Baumeister verantwortlich. Mittendrin war Franz Xaver überaktiv. Dass er nicht im Aktivismus versank, verdankte er seiner Nähe zur charismatischen Bewegung und dem Kloster und Bildungshaus in Sanggau, wo er gegen 30 Jahre lang residierte. Gesundheitliche Schwierigkeiten blieben nicht aus. 2011 kam Franz Xaver in Schweiz zurück. Erst konnte er in der Seelsorge noch mithelfen. Schliesslich aber war er im Pflegekloster Schwyz vor allem in der Kapelle zu finden, in Stille, im Gebet, in Meditation voller Sehnsucht nach der Fülle des Reiches Gottes.
Am 20. Juni durfte er 95-jährig sterben. Am 10. Juli wurde er auf dem Kapuzinerfriedhof Schwyz beerdigt. 

Br. Karl Flury OFMCap