Mit und zu den Menschen unterwegs

Brigitte Glur-Schüpfer ist seit dem 1. Juli 2020 Regionalverantwortliche der Bistumsregion St. Viktor des Bistums Basel. Den Weg in die Pastoral schlug sie erst spät ein.

Brigitte Glur-Schüpfer (Jg. 1964) liebt ihre abwechslungsreiche Arbeit als Regionalverantwortliche. (Bild: zvg)

 

Brigitte Glur-Schüpfer war schon als Jugendliche musikbegeistert. Sie sang in verschiedenen Chören mit und spielte Geige. So kam sie in den Kontakt mit der Kirchenmusik. «Kirchenmusik hat mich in Welten geführt, die mir vorher nicht bekannt waren. Mein Glaube wurde und wird durch selbst gesungene und gespielte oder gehörte, erlebte musikalische geistliche Werke vertieft.» Konsequenterweise wollte sie in Luzern Musik studieren. Doch Kolleginnen und Kollegen nahmen sie an die Theologische Fakultät mit und Glur-Schüpfer war davon so begeistert, dass sie sich ebenfalls für das Theologiestudium anmeldete.

Gegen Ende ihres Studiums sprang sie kurzfristig für den erkrankten Religionslehrer im Lehrerinnenseminar ein. «Das war der Hammer! Ich wusste, das ist meine Berufung: Mit Jugendlichen über Gott und die Welt reden.» Um das nötige pädagogische Rüstzeug zu erwerben, absolvierte sie nach dem Studium den Lehramtskurs. Zehn Jahre später wechselte sie als Assistentin in Kirchengeschichte an die Uni Luzern und schrieb ihre Dissertation. «Nach zehn Jahren Output fand ich es toll, wieder an die Uni zu gehen.» Als der Entscheid zur Tertiarisierung der Lehrerausbildung fiel, kehrte sie in dieses Berufsfeld zurück und arbeitete an der Gründung der PH Luzern und PH Zug mit. Dann wurde sie 50 und wollte nochmals etwas anderes tun. So begann sie – 25 Jahre nach ihrem Studium – mit der Pfarreiarbeit.

Menschen und Gebiete verbinden

All diese Ausbildungen und Erfahrungen kommen Glur-Schüpfer bei ihrer aktuellen Anstellung als Regionalverantwortliche zugute. Ihre Aufgaben sind vielfältig: Sie führt zusammen mit dem Bischofsvikar die Leitungspersonen der Pastoralräume, die Mitarbeitenden in der Spezialseelsorge und auf den kantonalen Fachstellen sowie die Missionare anderssprachiger Missionen. Sie beide sind für die Umsetzung der pastoralen Schwerpunkte verantwortlich und vertreten den Bischof in den kantonalen staatskirchenrechtlichen Exekutiven. Ausserdem vermitteln sie auch bei Konflikten, in die Leitungspersonen involviert sind und vieles mehr. «Ich freue mich ganz besonders, wenn es gelingt, Menschen in ihrer Leitungsfunktion zu stärken und zu ermutigen, damit sie zusammen mit ihren Teams vor Ort zukunftsfähige pastorale Arbeit gestalten können», erklärt Glur-Schüpfer. Es ist ihr wichtig, dass die Menschen entdecken, was schon da ist, statt über das zu jammern, was vielleicht noch fehlt.

Dass ihr Tätigkeitsgebiet geografisch gesehen sehr gross und unterteilt ist, stört sie nicht. Sie versucht, Termine entsprechend zu verbinden. Bei den Menschen in Thurgau und Schaffhausen könne schon der Eindruck entstehen, dass das Zusammengehörigkeitsgefühl erschwert sei. Doch mit sorgfältigem Hinhören, aufmerksamem Hinschauen und offener Kommunikation könne dem Verbindenden mehr Raum gegeben werden.

Die Arbeit in und für die Kirche empfindet Glur-Schüpfer als wertvoll. «Menschen, die von Christus berührt sind, können Mitmenschen in ihren existenziellen Fragen, in ihren Freuden und Sorgen begleiten und sich für ein menschenwürdiges Miteinander einsetzen.»

Erholung findet sie in erster Linie in ihrer Familie. «Sowohl mein Mann als auch mein Sohn sind sehr gute Köche», schmunzelt sie. Aktuell ist sie auf der Suche nach einem Chor, in dem sie mitsingen kann. Und wenn es wieder möglich sein wird, wird sie Musikaufführungen und Ausstellungen im In- und Ausland besuchen. Daneben verliert sie sich gerne in Buchwelten. «Das vielfältige Wirken der Frauen in Kirche und Kultur fasziniert mich!»

Rosmarie Schärer

BONUS

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