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«Die Vernetzung von Ethik, Medizin und Ökonomie ist ein Kernanliegen der Universität Freiburg.» Prof. Dr. Thierry Carrel

Welche Verantwortung tragen wir im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung?» – «Welche Aufgaben und Pflichten kommen auf unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger zu?» – «Wie können wir die Würde von Pflegebedürftigen angesichts der Erfordernisse der Institutionen und des Marktes wahren?» – «Was versteht man unter einem würdigen Tod?» – «Wo findet Ausgrenzung statt und wie kann man ihr begegnen? »

Schwerpunkt Ethik

Angesichts all dieser Herausforderungen hat die Universität Freiburg die Ethik in allen Fakultäten zu einem Schwerpunkt erhoben (vgl. www.unifr.ch/ethique ). Damit bleibt sie ihrer Tradition und ihrem christlichen und humanistischen Erbe treu und kann ein Angebot an Studierende aller Fakultäten anbieten, wie dies an anderen Universitäten bis jetzt noch nicht möglich ist. Der Aufbau des Ethikprojektes an der Universität Freiburg ist das Resultat der Bemühungen des Hochschulrates der Universität Freiburg, der auch aus Vertretern der Schweizer Bischofskonferenz zusammengesetzt ist, das christliche Erbe an der Universität Freiburg weiterzutragen und weiter ausstrahlen zu lassen.

«Älter werden» und «Ethik in der Pflege»

Zwei Beispiele: Prof. Thierry Collaud, der gegenwärtig für die Koordination des Ethik-Programms an der Universität Freiburg verantwortlich zeichnet, setzte ab 2013 im Rahmen des interdisziplinären Instituts für Ethik und Menschenrechte einen neuen Schwerpunkt in Forschung und Lehre zum Thema «Älterwerden, Ethik und Rechte». In einer sich schnell verändernden Gesellschaft ist es wichtig, dass älterenPersonen nicht nur als Belastung gesehen, sondern als Mitglieder der Gesellschaft anerkannt werden.

Ein zweites Projekt wird von der Weiterbildungsstelle der Universität Freiburg gewährleistet, wo seit 2009 eine Ausbildung (CA S-DA S) «Ethik und Spiritualität in der Pflege» angeboten wird. Hier geht es darum, dem Pflegepersonal (ÄrztInnen, KrankenpflegerInnen, PsychologInnen, SeelsorgerInnen usw.) Gelegenheit zu geben, ihre Erfahrungen unter ethischen und spirituellen Gesichtspunkten zu hinterfragen, da während der Grundausbildung diese Fähigkeit oft nicht ausreichend entwickelt und diesem Thema zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Beide Projekte und vieles mehr kann dank des Hochschulopfers am 1. Adventssonntag finanziert oder unterstützt werden.

Urban Fink-Wagner

Urban Fink-Wagner

Der Historiker und promovierte Theologe Urban Fink-Wagner, 2004 bis 2016 Redaktionsleiter der SKZ, ist Geschäftsführer der Inländischen Mission.