Deutschsprachige Bistümer

207. Sitzung der DOK

Ihre erste Sitzung im neuen Jahr hielt die DOK am 6. Februar im Pfarreizentrum Liebfrauen in Zürich ab. Im Bereich des Datenschutzes wurden von einer Arbeitsgruppe im Bistum Basel mit Generalvikar Markus Thürig die neuen Bestimmungen geprüft und Dokumente zur Handreichung für Pfarreien und Ordinariate vorbereitet. Sie werden voraussichtlich Anfang März im Bistum Basel veröffentlicht, wurden jedoch bereits vorgestellt und erläutert, sodass sich auch die übrigen Bistümer ein Bild machen konnten von den wesentlichen Punkten. Damit nicht in jedem Bistum der gleiche aufwendige Prozess notwendig wird, ist vorgesehen, dass die Dokumente zum Datenschutz auch von den weiteren vertretenen Bistümern genutzt werden können.

Bischofsvikar Hanspeter Wasmer übernahm im Sommer 2023 das Mandat als Ansprechperson für die Jugendorganisationen der Deutschschweiz von Weihbischof Alain de Raemy, um diesen zu entlasten. An der letzten Sitzung im November 2023 wurde Hanspeter Wasmer damit beauftragt, eine Vernetzung in der Jugendarbeit Deutschschweiz anzustreben. Dies war bereits länger das erklärte Ziel von einigen Playern der Jugendarbeit in der katholischen Kirche wie dem Vorstand des Juseso-Vereins. Ein breit abgestütztes Projekt im Auftrag der DOK soll nun durch den Juseso-Verein und unter Mitarbeit des RPI als Konferenz «Netzwerk Jugend» geplant werden. Dabei sollen weitere Akteure und Bewegungen eingebunden werden. Ziel ist, zu einer Koordinationsstelle für Jugendfragen in der Kirche der Deutschschweiz zu gelangen, welche zugleich aktiv Projekte im Bereich Jugendarbeit verantwortet.

Die Fundierung der Jugendkollekte, die neben der Unterstützung des Ranfttreffens innovative Projekte in der Jugendarbeit fördert, ist in den letzten Jahren zunehmend schwierig geworden. Daher beschloss die DOK auf Antrag von Hanspeter Wasmer die Aufnahme der Jugendkollekte als verbindlichen Kollekte (ab 2025). So hofft die DOK dazu beizutragen, dass die Jugendarbeit der Deutschschweiz neben der erwähnten Koordination, Kooperation und Verschlankung von Strukturen, durch Finanzierung von kleineren Projekten neue Impulse erhält.

Für den Bildungsrat der katholischen Kirche in der Deutschschweiz wird für das Bistum Chur neu Dr. Guido Estermann ernannt. Dem bisherigen Vertreter Andreas Diederen dankt die DOK für seine wertvolle Tätigkeit und wünscht Dr. Guido Estermann eine gute und fruchtbare Mitarbeit im Bildungsrat.

Deutschschweizer Ordinarienkonferenz DOK


Zur künftigen Ausbildung zum Seelsorgeberuf in der röm.-kath. Kirche in der Deutschschweiz

Der Bildungsrat der Deutschschweizerischen Ordinarienkonferenz DOK hat in den vergangenen Jahren an der Ausbildungssystematik gearbeitet (https://formodula.spi-sg.ch/bildungsrat). «Keine Berufstätigkeit ohne Professionsausbildung», «So kurz wie möglich, so lange wie nötig», «Kein Abschluss ohne Anschluss» – das sind Leitlinien für eine bessere Abstimmung bestehender Ausbildungsgänge wie ForModula, Studiengang Theologie, die Studiengänge am Religionspädagogischen Institut RPI in Luzern, universitäres Masterstudium in Theologie, Bischöfliches Studienprogramm u.a.m.

Diese Leitlinien und vereinheitlichten Ausbildungssystematiken bieten die Chance, die Ausbildung zum Seelsorgeberuf an die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen anzupassen. Nein, es wird nicht alles neu, manches doch verändert. Bewährtes bleibt, Ergänzendes wird eingeführt. Das Anforderungsniveau für den Eintritt in die Berufseinführung für Seelsorgerinnen und Seelsorger bleibt wie bisher, nämlich mindestens der Abschluss des Bischöflichen Studienprogramms.

Zwei Hauptausbildungswege stehen zur Verfügung

a) Das universitäre Theologiestudium mit Masterabschluss, das der empfohlene Ausbildungsweg bleibt für alle, die die Zulassungsvoraussetzungen erfüllen.

b) Der neue Duale Studiengang, der ForModula, Studiengang Theologie, die religionspädagogischen Studiengänge am RPI und Studien an einer theologischen Fakultät verschiedenartig verbindet und zum bischöflich anerkannten Studienabschluss führt. Niveauspezifische Aufnahmeverfahren werden Eignung und Studienleistungen prüfen, um den passgenauen Einstieg in das nächsthöhere Ausbildungsniveau zu ermöglichen. Für diesen Ausbildungsweg ist die parallel erfolgende praktische und theoretische Ausbildung (darum dual) während der zwei bis drei abschliessenden Studienjahre charakteristisch. Massgebend für die Kompetenzaneignung und damit für die entsprechenden Ausbildungsprogramme ist das 2024 veröffentlichte Qualifikationsprofil Seelsorgerin/Seelsorger (www.bischoefe.ch/wir/dok/Qualifikationsprofile).

Die Projektgruppe des Bildungsrates* begann 2022 mit der Konzeptionierung des Dualen Studiengangs. Bis zur Konzeptverabschiedung im Sommer 2023 durch die DOK fanden mündliche und schriftliche Vernehmlassungen statt, um Fachleute und Interessierte sowie Anstellungsbehörden einzubinden: Seelsorgerinnen/Seelsorger, Priesterräte, Räte der Diakone und Theologinnen/Theologen, Bischöfliche Ordinariate, Pastoralamtsleiterkonferenz, Personalleiterkonferenz, Regentenkonferenz, Theologische Fakultäten Chur, Freiburg i. Ü., Luzern, AG Praktische Theologie, Röm.-Kath. Zentralkonferenz.

Aktuell erarbeiten fünf Arbeitsgruppen die Bausteine des Studiengangs: Aufnahmeverfahren, Anerkennung von Studienleistungen, Studiengang Theologie, Studienprogramme, Ausbildung für Praxisausbilderinnen und -ausbilder. Dabei werden Vertreterinnen und Vertreter der oben erwähnten Personenkreise eingebunden und bereits vorhandene Dokumente berücksichtigt. Am 19. Juni und am 20. August werden die Arbeitsgruppen mit Fachpersonen die Ergebnisse sichten und aufeinander abstimmen. Bei einem glücklichen Verlauf soll diese Phase im Spätsommer 2024 abgeschlossen sein. Dann könnte 2025/2026 der Duale Studiengang rollend beginnen.

Die Projektgruppe dankt allen, die sich bisher und zukünftig für den Dualen Studiengang engagieren.

Für die Projektgruppe, Generalvikar Markus Thürig

 

* Generalvikar Markus Thürig (DOK, Bildungsrat), David Wakefield (ehem. Studienleiter RPI, des. Institutsleiter TBI, Bildungsrat), Michael Hartlieb (Bereichsleiter TBI), Maria Blittersdorf (Personalverantwortliche Bistum St. Gallen, Bildungsrat), Andreas Diederen (Bildungsverantwortlicher Bistum Chur, Bildungsrat)