Dem Glauben Hände geben

Plakat Kampagne 2013

Erst unlängst gab der 84-jährige Benediktinerpater Peter Meienberg ein Interview im Schweizer Radio. Auf die Frage, wie sehr er noch Missionar sei und nicht etwa Entwicklungshelfer, antwortete er ohne zu zögern: «Man soll heute weniger von Missionar reden als von Mission. Ich habe eine Mission, und die habe ich von meinem Schöpfer bekommen, und die möchte ich weiter verfolgen.» Seine Tätigkeit sieht er als «eine geistliche Aufgabe». Er stellte sie in einen biblischen Kontext und zitierte frei die ersten Verse aus Jesaja 60: «Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung, damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.» Die Sozialprojekte, die Pater Meienberg angesichts des grossen Elends ins Leben gerufen hat, sind Frucht seiner Mission, der von Gott geschenkten Sendung.

Dem Glauben Hände geben

Das Plakat zum Monat der Weltmission zeigt eine Frau in Malawi, der Gastkirche im Weltmissionsmonat. Sie trägt zwei einfache Holzstühle aus einer Kirche ohne Dach, ohne Fenster und ohne Türen. Ein Teil der Dorfgemeinschaft hatte sich dort mit den Missio-Mitarbeitern getroffen. Für das Treffen hatte sie von zu Hause die Stühle gebracht, wie sie es jeden Sonntag tut. Diesmal hat sie diese für die Gäste gebracht. Mit dieser einfachen Geste brachte sie ihre Gastfreundschaft zum Ausdruck. Sie steht auch für eine Kirche, die es versteht, anzupacken, wenn es darum geht, Kirche und Gesellschaft aufzubauen.

Weltkirche ist Solidar-, Gebets- und Lerngemeinschaft

Die Kollekte vom Weltmissionssonntag ist wohl die weltweit grösste Solidaritätsaktion, denn es beteiligen sich daran alle Katholikinnen und Katholiken. Bei einem (angenommenen) Kirchenbesuch von 10 Prozent sind das immerhin über 120 Millionen! Auch in der Kirche von Malawi, in einem der ärmsten Länder Afrikas, wird diese Kollekte aufgenommen. Neben dieser Solidargemeinschaft, die das traditionelle Geber-Empfänger-Schema durchbricht, ist diese weltweite Gemeinschaft im Gebet verbunden. In diesem Jahr kommt dies besonders durch das Gebet zum Weltmissionsmonat von Missio zum Ausdruck: Es wurde speziell für diesen Anlass in Malawi geschrieben und wird in allen Pfarreien im Oktober gebetet. Auf dem Postkartenflyer von Missio ist es abgedruckt. Lernen können wir von der Kirche in Malawi, dass wir unserem Glauben auch mit einfachen Gesten Hände geben können.

Weitere Infos: http://www.missio.ch/

 

Siegfried Ostermann

Siegfried Ostermann

Siegfried Ostermann ist zuständig für die PR Bereich Weltkirche bei Missio, dem internationalen Missionswerk in Freiburg.