Bistum Lausanne - Genf - Freiburg

Zwischenbilanz im Kampf gegen den sexuellen Missbrauch

Im Rahmen der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in der Diözese Lausanne, Genf und Freiburg wurden letzte Woche zwei wichtige Entscheide gefasst: die Verpflichtung für jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin der Diözese, eine Weiterbildung im Rahmen der Prävention sexuellen Missbrauchs zu besuchen und, im nationalen Rahmen, die Schaffung einer dreiteiligen Arbeitsgruppe, bestehend aus Parlamentariern, Vertretern der katholischen Kirche und der Unterstützungsgruppe für Opfer von sexuellem Missbrauch (SAPEC).

Obligatorische Prävention

Am Dienstag, den 16. Juni 2014, wiederholte Bischof Charles Morerod anlässlich einer informellen Sitzung zwischen Vertretern der Diözese und der Fachstelle MIRA, dem Dienst zur Prävention sexueller Ausbeutung im Freizeitbereich, seinen Wunsch nach einer Weiterbildung aller Seelsorger der Diözese im Bereich Prävention sexuellen Missbrauchs. Diese Weiterbildung, welche in Zusammenarbeit mit der Fachstelle MIRA durchgeführt wird, ist obligatorisch für alle. Ihre Durchführung findet in demnächst in allen Kantonen der Diözese statt. Das in der Diözese neu angestellte Personal sowie jeder Seelsorger, der Stellvertretungen übernimmt (wie dies im Mitteilungsblatt der Diözese vom 1. Juni 2014 in Erinnerung gerufen), wird zudem verpflichtet, einen Auszug aus seinem Strafregister vorzuweisen.

Errichtung einer Arbeitsgruppe zwischen Kirche, Staat und der Gruppe SAPEC

Am 18. Juni 2014 traf Bischof Morerod im Bundeshaus in Bern verschiedene Parlamentarier und einen Vertreter der Gruppe SAPEC (Unterstützungsgruppe von Personen, die in einer religiösen Abhängigkeitsbeziehung missbraucht wurden). Diese Begegnung, die von der Gruppe SAPEC vorgeschlagen wurde, war die Folge einer ersten Begegnung am 8. Mai 2014, anlässlich derer sich die drei Parteien einigten, «einen Meilenstein zu setzen, um schnellstens die Schaffung einer neutralen und unabhängigen Struktur, in Zusammenarbeit von Kirche und Staat, zu gewährleisten, die es Opfern von sexuellem Missbrauch ermöglicht, unter guten Bedingungen echtes Gehör, Anerkennung und Wiedergutmachung zu erlangen», wie die Mitteilung der Gruppe SAPEC angibt. Diese Struktur sollte unter anderem Lösungen suchen zur Aufarbeitung verjährter Fälle.

Eine entsprechende Arbeitsgruppe wird zurzeit geschaffen. Diese wird von Nationalrätin Rebecca Ruiz koordiniert und Anfang Herbst 2014 ihre Arbeit aufnehmen.

Kommunikationsstelle der Diözese