Bistum Basel

Als Diözesanpriestser in einer Gemeinschaft leben

Angeregt aus dem Kreis der Priester haben sich auf Einladung von Bischof Felix Gmür am 29. August 2014 18 Diözesanpriester, die in «vita communis» leben möchten, in Solothurn versammelt. In seinem Einführungswort erinnerte Bischof Felix daran, dass bis vor wenigen Jahrzehnten in den Pfarrhäusern Pfarrer und Vikare zusammenlebten. Heute ist das selten geworden; dafür entstehen neue Initiativen für Priestergemeinschaften, vor allem in Städten. Bischof Felix befürwortet und fördert die «vita communis» für Diözesanpriester in grossen Orten bzw. Pastoralräumen. Er setzt sich dafür ein, dass entsprechende Pfarrhäuser zur Verfügung stehen.

In Einzel- und Gruppenarbeit machten sich die anwesenden Priester bewusst, welche Erwartungen sie an eine Priestergemeinschaft haben, was sie einbringen könnten und welche Schwächen sie den anderen wohl zumuten würden.

Wie habe ich es mit dem Haushalten, mit der Gastfreundschaft, mit dem Gebet, mit dem Verhältnis von Arbeit und Freizeit, von Gemeinschaft und Alleinsein? Was führt Diözesanpriester in eine «vita communis»? Ist es die gegenseitige Affinität, die gleiche Wellenlänge? Oder ist es der Wille, mit anderen Priestern zusammen an einem Ort pastoral zu wirken, der dafür von der Diözese vorgesehen ist?

Falsche und vor allem unausgesprochene Erwartungen führen zum schnellen Tod einer «vita communis». Ein Priester meinte, man muss es vor allem wollen; dann findet man immer wieder zur Gemeinschaft, in der man lebt.

Dieser Austausch zur «vita communis» von Diözesanpriestern bestärkte Bischof Felix und die anwesenden Priester, für diesen Weg offen zu bleiben. Bischof Felix wird Orte bezeichnen, die er für eine «vita communis» geeignet hält, und wird Priester, die mit dieser Absicht an ihn gelangen, auf die Möglichkeiten aufmerksam machen.

«Um aber die Seelsorge wirksamer werden zu lassen, wird das gemeinschaftliche Leben der Priester (…) sehr empfohlen. Es kommt der apostolischen Tätigkeit zugute und bietet den Gläubigen ein Beispiel der Liebe und der Einheit» (Vaticanum II, Dekret über die Hirtenaufgabe der Bischöfe in der Kirche, Nr. 30)

Markus Thürig, Generalvikar